Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Titel: Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
waffenlos kann sich kaum durch die Wildnis wagen."
    Meine Tochter würde es doch fertig bekommen," sagte Gallagher stolz. Hoffentlich tut sie es aber nicht, denn es wäre sehr unangenehm, wenn wir uns möglicherweise verfehlen würden."
    "Dann werden die Bären schon ihre neue Spur wieder" aufnehmen," lachte Rolf, „aber ich denke mir, daß Kuskwag sehr aufpassen wird. Fräulein Maud bildet doch in seinen Händen eine Geißel, die er auf keinen Fall entfliehen lassen wird."
    „Und trotzdem bin ich überzeugt, daß meine Maud ihn täuschen wird. Sie ist in der Wildnis aufgewachsen und mit allen ihren Gefahren und Schlichen vertraut. Als ich vor drei Jahren die Mutter meiner Bären schoß, hat sie mir beim Aufsuchen des Lagers geholfen und stand neben mir, als die wütende Bestie wenige Meter vor uns zusammenbrach."
    „Das ist allerdings für ein junges Mädchen ganz ausserordentlich," gab Rolf zu, „denn damals war sie doch erst fünfzehn Jahre alt"
    „Stimmt," rief Gallagher stolz, «und trotzdem hat sie sich benommen wie ein alter, erfahrener Trapper. Aber jetzt ist es dunkel genug, ich glaube, wir können jetzt vom Felsen ausspähen."
    Schnell kletterten wir in den zahlreichen Spalten der kegelförmigen, ungefähr zehn Meter hohen Felsen empor. Und als wir oben auf dem kleinen Plateau standen, sahen wir östlich von uns, in ungefähr fünfhundert Meter Entfernung, einen hellen Punkt — wohl das Lagerfeuer der Gesuchten.
    „Wollen wir sofort angreifen?" rief Gallagher aufgeregt, „Ich halte es für das beste,“ stimmte Rolf zu, „Jetzt werden sie noch mit dem Essen beschäftigt sein und kaum eine Wache ausgestellt haben. Wenn wir ganz überraschend über sie kommen, werden wir sie vielleicht ohne Kampf in die Flucht schlagen können.“
    »Aber diesen Kuskwag müssen wir mitnehmen," wandte ich ein. Ich konnte dem hinterlistigen Indianer seine heimtückischen Anschläge mit den verschiedenen Giften auf uns noch nicht vergessen!
    „Selbstverständlich," sagten Rolf und Gallagher einstimmig, »wir brauchen ihn doch, um den Advokaten Eavens zu überführen"
    »Dann wollen wir schnell aufbrechen," rief ich.

    8. Kapitel. Eine eigenartige Begegnung.

    Schnell kletterten wir wieder den Felsen hinab. Pongo übernahm jetzt die Führung, denn es konnte ja doch sein, daß die Koluschen eine Wache ausgestellt hatten, und zu deren lautloser Überwältigung war der schwarze Riese am geeignetsten.
    Rolf, Gallagher und ich folgten ihm nebeneinander, während die beiden Indianer hinter uns schritten. Die Bären trabten unhörbar zwischen uns, und manchmal zuckte ich unwillkürlich zusammen, wenn ein mächtiger, zottiger Kopf unversehens meine Hand berührte.
    Als wir auf ungefähr fünfzig Meter herangekommen waren und das Feuer deutlich erkennen konnten, blieben wir unwillkürlich stehen. Nicht die Koluschen, wie wir erwartet hatten, lagen um das Feuer herum, sondern ein einzelner Mann in Lederkleidung war eifrig beschäftigt, sich ein Stück Fleisch an einem Spieß zu braten.
    Er wandte uns dreiviertel den Rücken zu, so daß wir sein Gesicht nicht erkennen konnten, aber ein langer, weißer Bart zeugte von dem hohen Alter des Einsamen, der hier wohl als Trapper. Jäger oder Goldgräber leben mochte.
    Leise fragte Gallagher:
    »Wollen wir hingehen, meine Herren?“
    „Natürlich", entschied Rolf, »vielleicht hat er die Indianer unterwegs bemerkt und kann uns wichtige Hinweise geben, wir wollen ihn aber anrufen, sonst können wir noch unter Umständen eine Kugel als Berüßung bekommen. Es läßt sich niemand gern am nächtlichen Lagerfeuer überraschen."
    „Das stimmt allerdings", lachte Gallagher leise „wollen Sie die Verhandlungen anfangen, Herr Torring?
    „Ja, ich werde ihn sofort anrufen."
    Aber ehe Rolf seinen Entschluß ausführen konnte, hatten sich schon andere Gäste ans Feuer geschlichen. Die drei Bären waren offenbar sehr neugierig, denn plötzlich sahen wir ihre gewaltigen Schatten vor uns, und nach wenigen Augenblicken standen sie schon dicht neben dem einsamen Trapper am Feuer.
    Ich mußte jetzt die außerordentliche Ruhe und Beherrschung des alten Mannes bewundern. Dicht neben ihm waren die mächtigen Köpfe der Riesentiere aufgetaucht, er aber warf ihnen kaum einen Blick zu, sondern drehte ruhig sein Stück Fleisch über dem Feuer weiter herum. Da rief Gallagher laut:
    „Sie brauchen nichts zu fürchten, meine Bären sind zahm. Dürfen wir zu Ihnen ans Feuer kommen?"
    Der Alte drehte seinen Kopf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher