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PR TB 129 Die Invasion Findet Nicht Statt

PR TB 129 Die Invasion Findet Nicht Statt

Titel: PR TB 129 Die Invasion Findet Nicht Statt
Autoren: Perry Rhodan
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jemand sein Fahrzeug als gestohlen
erkannte, den Kopf zu zerbrechen. Fahrzeugdiebstähle waren im
Zeitalter der Funksteuerung vergleichsweise selten. Jeder Wagen besaß
seine eingebaute Positronik, über die er mit den Rechnern des
Steuersystems in ständiger Verbindung stand. Gestohlene
Fahrzeuge konnten anhand der Signale, die sie in den überfahrenen
Steuersonden erzeugten, leicht verfolgt und gefaßt werden, War
jedoch die Verbindung zwischen Fahrzeug und Kontrollrechner
unterbrochen, so stand die Polizei dem Fall hilflos gegenüber.
    Es dämmerte, als Richter den Außenbezirk der westlichen
Vorstadt erreichte. Er parkte das Fahrzeug unweit von Kalpar Rhumins
weitläufigem Anwesen. An einer geeigneten Stelle zwängte er
sich mit seinen Begleitern durch die Hecke, die die Rückseite
des Gartens einfaßte, Auf demselben Weg, auf dem er sich schon
einmal dem Hause genähert hatte, schlichen sie sich zum Eingang.
Mark Richters Pulsgeber trat von neuem in Aktion, und die Tür
öffnete sich.
    Richter suchte zunächst Rhumins Arbeitszimmer auf, wo er
damals die gefälschte Mitgliederliste auf den Speicher
übertragen hatte und von dem unglückseligen Spielzeugrobot
überrascht worden war. Diesmal allerdings eine Waffe. Nach
kurzer Suche hatte er sie gefunden. Es war ein kleiner, zierlicher
Strahler, der nichtsdestoweniger tödliche Energiebündel zu
verschießen vermochte.
    „Die Familie besteht aus drei Mitgliedern“, erklärte
Richter seinen Begleitern: „Vater, Mutter und Sohn. Wir wecken
sie auf und bringen sie hierher. Vorwärts!“
    Das Haus war weitläufig. Sie hatten das Schlafzimmer noch
nicht erreicht, da kam ihnen auf einem Flur ein halb bekleideter,
verschlafener Mann entgegen.
    „Was geht hier vor?“ herrschte er sie an.
    Richter zeigte ihm den kleinen Blaster.
    „Gehen Sie vor mir her!“ befahl er ihm. „Wir
wecken Ihre Frau und Ihren Sohn!“
    Rhumin - viel zu überrascht, um an Widerstand zu denken -
gehorchte wortlos. Der kleine Raudo und seine Mutter wurden geweckt.
Sie erhielten, ebenso wie Kalpar Rhumin selbst, Gelegenheit, sich
anzukleiden. Dann wurden sie ins Arbeitszimmer gebracht. Die ganze
Zeit über hatte außer Richter, der die Befehle erteilte,
keiner der Eindringlinge auch nur ein einziges Wort gesprochen.
Jetzt, als er in seinem eigenen Arbeitsraum auf einem unbequemen
Hocker saß, begehrte Rhumin auf.
    „Was soll das alles? Was wollen Sie von uns?“
    „Sicherheit“, antwortete Richter. „Wir werden
von Stephor Ginsk gesucht, und hier, hoffen wir, wird er uns nicht
finden.“
    Rhumin hatte bei der Erwähnung des Namens das Gesicht
verzogen. Richter war es nicht entgangen.
    „Sie sollten auf Ginsk nicht böse sein“, sagte
er. „Ich bin derjenige, der dafür gesorgt hat, daß
sich die Innere Abwehr für Sie interessierte.“
    Rhumin starrte ihn ungläubig an. Richter beschrieb, wie er es
fertig gebracht hatte, Kalpar Rhumin und einige seiner Freunde in
Stephor Ginsks Augen verdächtig zu machen. Über seine
Motive schwieg er dabei und ließ dementsprechende Fragen
Rhumins unbeantwortet. Aber er gab zu, daß er sich Ladus Tonkar
als Opfer ausersehen hatte, weil er zu Rhumins Freundeskreis gehörte.
Rhumin fixierte den Techniker, der sich bisher verlegen im
Hintergrund gehalten hatte.
    „Und du hast deine Hand dazu gereicht?“ fragte er
empört.
    „Lassen Sie Tonkar in Ruhe!“ gebot ihm Richter. „Er
wußte von der Sache gar nichts.“
    Rhumin blickte ihn fragend an.
    „Warum tun Sie das alles?“ wollte er wissen. „Was
habe ich Ihnen getan, daß Sie mich und meine Freunde in solche
Schwierigkeiten bringen?“
    Richter zögerte eine Weile mit der Antwort. Dann sagte er mit
schwerer Stimme:
    „Hier geht es um große Dinge, Rhumin. Um Krieg und
Frieden. Um Dinge, die so weit greifen, daß ich notfalls sogar
einen gänzlich Unschuldigen herangezogen und ihn Ginsk
ausgeliefert hätte. Ich wußte ja, daß es ihm nicht
wirklich an den Kragen gehen würde. Ich habe selbst dafür
gesorgt, daß Ginsk seinen Irrtum einsieht, bevor er
schwerwiegenden Schaden anrichten konnte.
    Aber Sie sind kein Unschuldiger, Rhumin! Sie sind bewußtes
Mitglied eines politischen Systems, das die Freiheit des Menschen
unterdrückt und dessen einziges Streben nach zusätzlicher
Macht, nach weiterer Unterdrückung geht. Innerhalb dieses
Systems leben und gedeihen Sie. Von ihm beziehen Sie Ihr horrendes
Gehalt, ihm verdanken Sie diese Villa, die so groß ist, daß
Sie selbst sich kaum darin
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