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PR TB 129 Die Invasion Findet Nicht Statt

PR TB 129 Die Invasion Findet Nicht Statt

Titel: PR TB 129 Die Invasion Findet Nicht Statt
Autoren: Perry Rhodan
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Die Unterhaltung zwischen
Tonkar und Richter hielt ihn wach. Tonkar übernahm es
schließlich, Schnatz ins Vertrauen zu ziehen. Dabei stellte
sich allerdings heraus, daß der Mann von Upatik das
Morsealphabet nicht beherrschte und daher an der wichtigsten Phase
der Kommunikation nicht teilnehmen konnte. Das ließ sich nicht
ändern. Er würde von selbst rechtzeitig merken, worum es
ging.
    Nachdem das Wichtigste besprochen war, legte Mark Richter sich zur
Ruhe. Da die Liege, die man ihm angewiesen hatte, völlig flach
war und über keinerlei Polster verfügte, konnte es nicht
auffallen, daß er sich seines Jacketts entledigte und es als
Kopfkissen benutzte. Es konnte auch keinen Verdacht erregen, daß
er sich, um sich vor der grellen Beleuchtung zu schützen, einen
Teil der Jacke über den Kopf zog. All dies tat er, während
er wie einer, dem es Mühe machte, Ruhe zu finden, sich von einer
Seite auf die andere wälzte.
    Als er sich die Jacke über den Kopf gezogen hatte, begann er
zu arbeiten. Er war nicht wirklich müde, und nichts lag ihm
ferner, als in diesen kritischen Stunden zu schlafen. Stephor Ginsk
hatte ihm alles abgenommen, womit er sich die Freiheit hätte
verschaffen können —bis auf eines. Dieses eine war ein
kompliziertes, mit dem Stoff der Jacke verarbeitetes Pulsgebersystem
siganesischer Fertigung, dessen Kontrolleinheit, in winzige und
winzigste Bruchstücke unterteilt, in mehreren Knöpfen und
einigen Innentaschen residierte. Metallene Fäden, mit
Textilfäden zusammengewebt, durchzogen den Stoff des Jacketts
und dienten als Antenne. Der Pulsgeber funktionierte auf
klassisch-elektromagnetischer Basis,
    und das komplexe Antennensystem war notwendig, weil die Leistung
der winzigen Kernzerfallsbatterie ohne eine wirksame Antenne nicht in
der Lage war, ein ausreichend intensives Signal zu erzeugen.
    Richter beschäftigte sich nun damit, die verschiedenen
Bruchstücke der Kontrolleinheit so zu justieren, daß das
Gerät eine Serie von Impulsen erzeugte, wie sie für die
Öffnungsmechanismen elektronischer Verriegelungen
charakteristisch war. Eine Feinjustierung, die für die Öffnung
eines individuellen Riegels erforderlich war, konnte später
vorgenommen werden. Nach knapp einstündiger Arbeit traute
Richter sich zu, den Riegel der Zellentür innerhalb weniger
Minuten zu lösen, indem er die Feinjustierung kontinuierlich
veränderte, bis er genau die Pulskombination gefunden hatte, auf
die das Schloß ansprach. Daran lag ihm jedoch nichts. Die
Flucht aus der Zelle würde ihm nichts einbringen. Er kannte die
Örtlichkeit nicht, und längst bevor er den Ausgang aus dem
Gebäude gefunden hatte, hätten ihn Stephor Ginsks Häscher
wieder eingefangen.
    Er wollte warten, bis man ihn von hier abholte. Er sollte nach
Rudyn gebracht werden. Es gab zwischen Sinfal und Rudyn keine
Transmitterverbindung, also würde man ihn an Bord eines
Raumschiffs zur Hauptwelt der Zentral-Galaktischen Union bringen. Um
ihn an Bord eines Raumschiffs zu schaffen, mußte man ihn zuvor
zum Raumhafen transportieren. Es war anzunehmen, daß dieser
Transport vermittels desselben Fahrzeugtyps erfolgen würde, der
ihn vom Hotel hierhergebracht hatte.
    Dann, sobald er sich an Bord des Polizeitransporters befand, kam
die Sekunde der Entscheidung. Die Tür des Kastenaufbaus war mit
einem elektronischen Riegel versehen. Wenn es ihm gelang, diesen
Riegel zu entfernen, war er frei.
    Die Aussicht begeisterte ihn. Er hörte auf, wie ein chronisch
Schlafloser in den Tiefen des Jacketts zu wühlen, und lag ruhig,
um zu überdenken, was nach seiner Befreiung getan werden müsse.
Auf keinen Fall konnte er sich direkt zum Raumhafen wenden; denn dort
würde man zuerst nach ihm suchen. Außerdem lag das ohnehin
nicht in seinem Sinn. Bevor er von Sinfal abreiste, mußte er
dem Kommandanten von V-Stentor einen Streich spielen, und dazu
brauchte er einen Hyperimpulsgeber.
    Zum Überdenken seiner weiteren Pläne blieb ihm nur wenig
Zeit. Die Zellentür öffnete sich. Der Boxertyp, begleitet
von einem Kampfroboter und einem Mann in der Offiziersuniform der
Unionsflotte, erschien unter der Öffnung.
    „Sie kommen alle mit!“ schnarrte er.
    Mark Richter erhob sich schwerfällig —wie einer, dem es
eben nach langer Mühe erst gelungen war einzuschlafen. Er
streifte die Jacke über. Der Augenblick der Entscheidung stand
unmittelbar bevor.

8.
    Es war Nacht. Der Lichtkegel einer Sonnenlampe schnitt einen
scharf gezeichneten Kreis aus der Finsternis und
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