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PR TB 129 Die Invasion Findet Nicht Statt

PR TB 129 Die Invasion Findet Nicht Statt

Titel: PR TB 129 Die Invasion Findet Nicht Statt
Autoren: Perry Rhodan
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plötzlich einen Schocker in
der Hand. Er drückte ab. Singend entlud sich die gefährliche
Waffe. Der Wächter ging in die Knie und sank bewußtlos zur
Seite.
    Stephor Ginsk wirkte auf den ersten Blick wie ein unscheinbarer,
harmloser Mensch. Klein und hager, erwartete man von ihm
unwillkürlich, daß er einen Minderwertigkeitskomplex mit
sich herumtrage. Das ungepflegte, schüttere Haar und die wenig
elegante Kleidung schienen darauf hinzuweisen, daß er es
aufgegeben hatte, auf sein Äußeres zu achten. Nur die
funken, schwarzen Augen, denen nichts entging, deuteten an, daß
mehr in dem Mann stecke, als er sehen lassen wollte.
    Im Gegensatz dazu wirkte Polko Varesch auf den ersten Blick
imposant und auf brutale Art gefährlich. Sechseinhalb Fuß
hoch, mit breiten Schultern und dichtem strohblondem Haar, war er der
personifizierte Athlet. Er schien in der Vergangenheit der auf Sinfal
heimischen Version des Boxsportes gehuldigt zu haben, die
hauptsächlich Nase und Ohren ihrer Jünger strapazierte.
Vareschs Nase war ein gewaltiger, rötlicher Fleischklumpen, und
die Ohrmuscheln wiesen zahlreiche zusätzliche Faltungen und
Verknorpelungen auf, die an den Ohren normaler Menschen nicht zu
sehen waren.
    „Daß mir morgen alles glattgeht sagte Stephor Ginsk
mit hoher, nasaler Stimme. „Ich bin für die Sicherheit des
Hohen Kalfaktors verantwortlich und möchte auch nicht die
kleinste Panne erleben!“ Polko Varesch machte eine
beschwichtigende Geste.
    „Nichts wird schiefgehen, Chef“, beruhigte er den
Unscheinbaren. „Wir haben alles fünfzehnmal
durchexerziert, da kann einfach nichts passieren !“
    „Die Ankunft am Raumhafen?“ ,,Ja.‘‘
    „Den Empfang im Regierungspalast?“ „Natürlich.“
    „Die Fahrt zum Stützpunkt?“
    Varesch blickte seinen Vorgesetzten verdutzt an.
    „Die Fahrt? Warum sollen wir die Fahrt durchexerzieren? Die
Eskorte wird von der Flotte gestellt, nicht von uns!“
    „Dummkopf!“ schrie Stephor Ginsk wütend. „Aber
für die Sicherheit der Kolonne sind wir verantwortlich.“
    „Schön“, brummte Varesch ungerührt, „proben
wir also auch die Fahrt!“
    Ginsk war noch nicht beruhigt.
    „Ihnen entgeht die hohe Bedeutung dieser Angelegenheit“,
ereiferte er sich. Vareschs breitflächiges Gesicht nahm einen
beleidigten Ausdruck an, aber Ginsk fuhr unbeirrt fort: „Der
Hohe Kalfaktor kommt nach Sinfal, um sich über den Stand der
Vorbereitungen zur Besetzung der Strangelove-Gruppe zu informieren.
Sinfal als der bedeutendsten Rüstungswelt der Union und als dem
Sitz des Flottenstützpunkts, der als Ausfallbasis gegen
Strangelove vorgesehen ist, fällt in dem bevorstehenden
Unternehmen eine bedeutende Rolle zu. Hier haben wir Gelegenheit, der
ganzen Union zu zeigen, was wir können, Varesch! Verstehen Sie
das?! Eine Panne, solange der Hohe Kalfaktor auf Sinfal weht, und wir
sind unter durch!“
    Varesch nickte gelangweilt.
    „Ich bin mir darüber im klaren, Chef“, sagte er
düster.
    „Dann gehen Sie und exerzieren Sie mit Ihren Leuten die
Fahrt vom Regierungspalast zum Stützpunkt!“ Auch in der
nächsten Nacht war der dicke Mann mit der Glatze am Werke.
Gewappnet mit den Kenntnissen, die er während der vergangenen
Nacht den Speichern des Rechenzentrums entwendet hatte, machte er
sich kurz nach Mitternacht zu einer Rundfahrt durch die Umgebung der
Stadt Zebulon auf. Zebulon war die Hauptstadt des Planeten Sinfal,
einer der wichtigsten Welten der Zentral-Galaktischen Union. In
unmittelbarer Nähe der Stadt lag eine der größten
Flottenbasen der Union: Der Stützpunkt V-Stentor. Als der Dicke
die Stadt auf einer der westlichen Ausfallstraßen verließ,
sah er in der Ferne das matte Schimmern der energetischen Zäune,
die den Stützpunkt umgaben. Als autoritäres Staatsgebilde
    war die ZGU mit Informationen über die Aktivitäten der
Militärs schon immer recht zimperlich gewesen. Jetzt jedoch war
es besonders auf Sinfal und in der Umgebung von V-Stentor noch
schlimmer geworden - ein unverkennbares Zeichen dafür, daß
sich dort wichtige Dinge taten. Am Tage konnte man schon aus weiter
Entfernung die metallisch schimmernden Hüllen gewaltiger
Kugelraumer erkennen, die auf dem Landefeld Aufstellung genommen
hatten, und jeden Tag schienen es ein paar mehr zu werden.
    Von Zeit zu Zeit hielt der Dicke seinen Leihwagen auf dem rechts
der Straße liegenden Abstellstreifen an und stieg aus. Dann
ging er gewöhnlich ein paar Schritte die Straße entlang
und nahm vorsichtig Deckung,
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