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Pforten der Hoelle

Pforten der Hoelle

Titel: Pforten der Hoelle
Autoren: Vampira VA
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könnte!
    Landru indes beobachtete das abartige Geschehen weiter. Vielleicht war er schon nicht mehr in der Lage, den Blick abzuwenden. Vielleicht hatten die Szenarien ihn bereits so in Bann geschlagen und zerrüttet, daß er nie mehr etwas anderes sehen würde.
    »Bei den Hohen!« flüsterte er, fast ehrfürchtig. »Welch ein Spektakel!«
    Immer weitere Risse entstanden um sie her. Lilith bekam es mit, ohne hinsehen zu müssen. Sie hörte es, spürte es. Fast fühlte sie sich an das unheilige, widerliche Brausen erinnert, mit dem der Satan gekommen und gegangen war, drüben in der anderen Zeit - ZZZUUUWWW!!!
    »Verdammt!«
    Landrus Aufschrei alarmierte sie, ließ sie nun doch den Blick heben - - und sie sah, was selbst Landru, der das Ganze bisher wie ein faszinierendes Feuerwerk betrachtet hatte, entsetzte!
    Die ersten jener Dinge, die sich aus den Rissen der Welt drängten, griffen in ihre Richtung! Noch waren sie zu weit entfernt, als daß sie ihnen gefährlich nahegekommen wären. Aber die Distanzen schrumpften zusehends.
    »Was sollen wir tun?« rief Lilith.
    Landru sah auf sie herab, zuckte die Schultern.
    »Sterben«, meinte er mit bitterem Lächeln. »Welch ein Tod ...«
    Er ging in die Knie, als wollte er sich neben Lilith niedersetzen, verhielt jedoch auf halbem Wege in grotesker Stellung.
    »Sieh dir das an!« Er wies hinter Lilith.
    Zum Tor hin -?
    Sie wandte sich in der Hocke um.
    »Es -«, setzte sie fassungslos an. Weiter kam sie nicht.
    Landru versetzte ihr einen derben Stoß, der sie haltlos vornüber stürzen ließ!
    *
    Weshalb Salvat in scheinbar unsinnigem Zickzack-Kurs durch die Gänge des Labyrinths hetzte, wurde April bewußt, als sie ein einziges Mal nicht genau seinen Schritten folgte.
    Flammen schossen aus den Wänden und versengten ihr Haar!
    Salvat riß sie hastig zu sich heran. »Hübsch auf dem Weg bleiben!« Er schaffte sogar ein aufmunterndes Lächeln, und April brachte es irgendwie fertig, es auch zu erwidern.
    Ihr Weg führte durch ein unüberschaubares Gewirr aus Stollen, durch Räume, über Treppen - immer tiefer hinab, endlos. Aprils Beine zitterten längst; jeder Schritt drohte über ihre Kräfte zu gehen.
    »Ich kann nicht mehr«, stöhnte sie.
    »Halt durch«, sagte Salvat. Der Griff seiner Hand um ihre Finger wurde um eine Spur kräftiger, und der nächste Schritt fiel April auf wundersame Weise leichter.
    Wieder langten sie an einer Treppe an. An Salvat vorbei konnte April bis zum Fuß der Stiege hinabsehen. Der Widerschein vielfarbigen Lichts gloste dort, als würde in der Nähe ein Feuerwerk abgebrannt.
    Und dann hörte sie auch den tobenden Lärm.
    Die Schreie von Menschen. Und andere, furchterregendere Dinge!
    »Zu spät«, flüsterte sie erschöpft.
    »Nein!« schrie Salvat auf. »Niemals!« Er zerrte April förmlich die Stufen hinab.
    Ein kurzer Gang führte, durchbrochen von Seitenzugängen, zu einem großen Felsdurchlaß. Und dahinter - »May!« schrie April auf. »Was hast du getan?«
    Salvat stieß das Mädchen tiefer in die Halle hinein, in der Chaos und Tod allumfassend regierten.
    »Halte sie auf!« herrschte er April an und deutete quer durch den Felsendom, dorthin, wo ein riesenhaftes Tor in die Wand eingelassen war - - das May mittels ihrer gewaltigen Kraft gerade zu öffnen begann!
    * Salvat blieb an Aprils Seite, während sie ihren Weg durch das Toben fand. Fast schien es ihr, als hielte er alles, was sie aufhalten wollte, von ihr fern. Als stünde sie unter dem Schutz mächtiger Schwingen ...
    Nur aus den Augenwinkeln registrierte April, daß sie mit ihrer Vermutung ganz richtig lag. In letzter Konsequenz jedoch vermochte sie es nicht zu erkennen. Ihr war, als ließe irgend etwas nicht zu, daß sie den Kopf weiter drehte .
    Außerdem erkannte sie, daß Salvat ein monströses Etwas schwang. Ein Schwert vielleicht - und doch mußte es etwas ganz anderes sein, etwas fortwährend seine Form Veränderndes, Flammendes ...
    Egal!
    Weiter!
    Ein urgewaltiges Knarren schwang durch die Halle, überlagerte selbst den Lärm des mörderischen Schlachtens ringsum.
    Die Flügel des Tores glitten auf. Mays Hände lagen um die Kanten der beiden Hälften und zogen daran. Das Gewicht mußte nach Tonnen zählen, und doch schaffte May es, das Tor Stück um Stück weiter aufzuziehen.
    Ein eisiger Hauch wehte April entgegen. Formlose Schwärze quoll auf sie zu.
    Noch fünf Schritte, dann hatte sie May erreicht. Sie wußte mit einemmal, daß ihre Kraft genügen würde, das Tor zu
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