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Pforten der Hoelle

Pforten der Hoelle

Titel: Pforten der Hoelle
Autoren: Vampira VA
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einem jener Risse in der Wirklichkeit wieder, wie sie das Mädchen, das sie selbst hierhergebracht hatte, zu schaffen vermochte.
    Die Plötzlichkeit der Konfrontation mit diesem Hindernis ließ Lyn Shaa zu spät reagieren. Vielleicht hätte sie ohnedies nichts dagegen unternommen. Manche Dinge waren vorherbestimmt. Man mußte sie hinnehmen. Dinge wie den eigenen Tod etwa .
    Lyn Shaa ließ sich packen von den Klauen und dem schleimigen Gewimmel und hineinzerren in die Hölle
    * Obwohl May sich dafür haßte, ja verabscheute, tat sie es immer wieder.
    Sie sah keine andere Möglichkeit, die Verfolger abzuhängen, als sie in den Tod zu schicken.
    Immer wieder tauchten hinter irgendwelchen Ecken Suchtrupps auf, und May hielt sie auf, indem sie ihnen das pure Grauen in den Weg warf.
    Doch die Zahl der Verfolger schien stetig zu wachsen, anstatt endlich abzunehmen, und längst vermochte May die Zahl der geschaffenen Pforten nicht mehr zu überblicken.
    »Ich kann nicht mehr«, keuchte sie schließlich und blieb zitternd stehen. »Ich muß aufhören, ich darf nicht .«
    »Du mußt!« rief Gabriel. »Es ist unsere einzige Chance!«
    »Wir kommen hier nicht heraus - und wenn ich die Hölle selbst öffnen könnte!«
    Der Knabe sah starr zu ihr hoch, in den Augen ein Ausdruck, der sie schaudern ließ.
    Seine Stimme jedoch klang flehend und unwiderstehlich, als er leise sagte: »Bitte, tu's. Bring uns hier weg. Ich bitte dich - tu's für mich. Ich möchte - nach Hause .«
    Seine Worte, sein Tonfall ließen May schier das Herz brechen. Dieser Schmerz überstieg jenen, den ihr Tun ihr verursachte. Sie konnte, sie durfte Gabriel nicht enttäuschen.
    »Na schön .«
    Sie nickte, schweratmend, ergriff wieder seine Hand, lief weiter - - und entließ das Grauen, wo immer sie sich dazu gezwungen sah.
    Daß längst nicht mehr sie die Richtung ihrer Flucht vorgab, merkte sie über all dem nicht einmal.
    Gabriel führte sie immer tiefer hinab. Hinein ins steinerne Herz des Monte Cargano.
    *
    »Es ist unvorstellbar!« Dash Roon hatte sich in einer Ecke zusammengekauert, linste mit einem Auge um die Mauerkante, während er das Diktaphon dicht an seine Lippen hielt.
    Der Abstieg in den Klosterhof war einfacher gewesen, als er angenommen hatte. Und obgleich hier unten ein hektisches Hin und Her herrschte, war es ihm nicht schwergefallen, in das größte der Gebäude vorzudringen. Offenbar waren die Kuttenträger - zu seinem Erstaunen fanden sich auch Frauen darunter! - zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, als daß sie auf ihn hätten aufmerksam werden können.
    Und eben diese anderen Dinge interessierten Dash Roon brennend. Er wollte ihnen nachspüren und würde sie schließlich ans Licht der Öffentlichkeit zerren .
    Später.
    »Ich befinde mich jetzt im Haupthaus des Klosters«, flüsterte Dash ins Mikrofon seines Diktiergeräts. »Es entscheidet sich kaum von dem anderer Klöstern. Sehr schlicht eingerichtet und -«
    Er machte noch ein paar Angaben über Details, die ihm aus seinem Versteck heraus auffielen.
    »Offenbar konzentriert sich die Aufregung aber auf tiefer gelegene Regionen des Klosters«, fuhr er dann fort. »Ich habe ganz in der Nähe einen Treppenabgang bemerkt. Werde versuchen, dort hinabzusteigen.«
    Er mußte noch einige Minuten warten, bis es um ihn her wenigstens etwas ruhiger wurde. Völlige Stille trat freilich nicht ein, aber schließlich schien ihm die Situation doch günstig genug, um sich aus seinem Versteck zu wagen.
    Geduckt hastete er über den steingefliesten Hauptkorridor und tauchte dann schattengleich durch jene Tür, hinter der eine Wendeltreppe abwärts führte.
    Dash Roon eilte in die Tiefe. Dingen entgegen, die ihm Weltruhm eintragen würden.
    Glaubte er .
    *
    Jenseits des Tores ...
    ... und aller Grenzen
    Einst hatte er sein Leben geopfert, um ein anderes zu retten. Vielleicht sogar zum Wohl einer ganzen Welt.
    Er wußte es nicht.
    Ebenso wenig wußte er, wie lange das nun schon zurücklag. Zeit spielte keine Rolle an diesem Ort, an dem er sein Dasein seither zu fristen verflucht war.
    Nichts war hier von wirklicher Bedeutung. Außer Erinnerungen ...
    Sie behalten zu dürfen war jedoch keine Gnade, sondern eine Strafe. Verdammnis!
    Dennoch erging es ihm an diesem Ort besser als anderen. Es mochte an der Art und Weise liegen, wie er hierher gelangt war. Vielleicht war aber auch seine Herkunft, seine Abstammung die Ursache.
    Denn er war nicht zu vergleichen mit all den anderen. Er war kein
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