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Pforten der Hoelle

Pforten der Hoelle

Titel: Pforten der Hoelle
Autoren: Vampira VA
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den Knaben in jene Kammer gebracht und ihm Teile seiner eigenen Kraft einverleibt, darauf vertrauend, daß diese Kraft das Kind betäuben würde.
    Ha!
    Gabriel hatte diese Kraft verarbeitet und umgewandelt, und selbiges hatte er mit der Energie der Kammer getan. Natürlich hatte es eine Weile gedauert, ehe er diese neugewonnene Macht zu seinem Vorteil nutzen konnte, aber schließlich hatte es geklappt.
    Die Siegel und Schlösser der Kammertür zu brechen und hernach wieder herzurichten, war kein Problem gewesen ...
    Und schließlich hatte Salvat noch jenes Mädchen May ins Kloster schleifen lassen. Gabriel hatte ihre besondere Kraft regelrecht schmecken und riechen können. Sie kam ihm wie gerufen.
    Und womöglich war sie das ja auch - herbeigerufen von ihm selbst, oder wenigstens doch von jener Macht, die hinter ihm stand, deren Teil er war
    Nur eines hatte in jüngster Vergangenheit nicht in seinem Sinn geklappt.
    Lilith Eden!
    Sie hätte nicht durch das Tor gelangen dürfen.
    Andererseits - es war wohl unausweichlich gewesen. Denn letztlich hatte sich damit der Kreis geschlossen.
    Und es gab, wie Gabriel erkennen mußte, offenbar Dinge, an denen selbst er - oder eben die Macht, der er zugehörte - nicht rühren konnte. Der Lauf der Zeit schien eines dieser Dinge zu sein .
    Jetzt aber stand er an einer Schwelle, an einem Tor, hinter dem sich die Zukunft gestalten ließ.
    Gabriel war hier, um genau dies zu tun. Er mußte sich nur noch den Weg bereiten lassen.
    »Los! Tu es!« feuerte er May an.
    Und sie gehorchte.
    * »Ich fürchte, ich habe einen Fehler begangen - einen fürchterlichen Fehler! Ich hätte meine Nase nicht hier hineinstecken sollen. Ich hätte nie in dieses verfluchte Labyrinth hinabsteigen dürfen .« Dash Roon lehnte kreidebleich und verschwitzt in einer Felsnische. Lahm ließ er das Diktiergerät in die Hosentasche gleiten.
    Daß er noch am Leben war, kam einem Wunder gleich. Zweimal war er in den vergangenen Minuten dem Tod mit Müh und Not und reichlich Glück von der Schippe gesprungen.
    Und jeder weitere Schritt konnte sein Ende bedeuten!
    Dieses Labyrinth, aus dem er womöglich nie mehr herausfinden würde, war mit Fallen gespickt!
    Die Auslösemechanismen schienen unsichtbar zu sein, und Dash Roon zweifelte fast daran, ob es sich tatsächlich um Mechanismen im herkömmlichen Sinne handelte, oder ob nicht Bewegungssensoren oder etwas in dieser Art die Fallen aktivierten.
    Beim ersten Mal waren Flammen aus kaum sichtbaren Spalten in Wand, Decke und Boden geschlagen und hatten seine Jacke in Brand gesetzt. Gerade noch hatte er sie abstreifen können, bevor sich das Feuer auf Kleidung und Haut darunter durchgefressen hatte.
    Obwohl er ungleich vorsichtiger weitergegangen war, hatte es ihn auch beim nächsten Mal kalt erwischt! Ein Teil der Decke war eingebrochen. Nur ein reflexhafter Hechtsprung nach vorne hatte ihn vor größerem Schaden bewahrt. Die Stellen, an den einzelne Brocken ihn trotzdem noch getroffen hatten, taten jetzt noch höllisch weh.
    Inzwischen war Dash Roon zu der Überzeugung gelangt, daß es sicherer war, den Weg nicht fortzusetzen. Zurück konnte er nicht mehr, und so - Er zog das Diktaphon noch einmal hervor.
    »Ich werde hier warten«, begann er niedergeschlagen. »Keinen Schritt gehe ich mehr weiter in dieses teuflische Labyrinth. Irgendwann wird mich jemand finden, hoffe ich.«
    Seine Hoffnung erfüllte sich.
    Wenn auch auf gänzlich andere Weise, als er es sich je vorgestellt hätte.
    *
    SEINE Welt, seine HEIMAT hatte ihn wieder.
    Dennoch fühlte er sich darin alles andere als willkommen. Er war ein Fremdkörper in dieser Welt, vielleicht schon zu sehr verwurzelt mit jener, aus der er herübergekommen war.
    Die Zahl der Pforten, die von drüben nach hüben führten, war inzwischen kaum noch zu überblicken. Grauen und Tod waren allgegenwärtig.
    Er wollte, MUSSTE etwas dagegen unternehmen. Aber er spürte, wie seine Kräfte schwanden, sein körperloses Wesen verging.
    Als reiner Geist, der er war, konnte er hier nicht bestehen.
    Er brauchte einen Halt in dieser Welt. Eine Hülle.
    Einen Leib!
    Er fand einen. Und nahm ihn sich. Mit Gewalt und rücksichtslos.
    Weil das Schicksal einer Welt auf dem Spiel stand.
    *
    April hatte oft davon gehört oder zumindest gelesen, daß ein Mensch in Minuten altern konnte. Geglaubt hatte sie nie, daß so etwas tatsächlich geschehen könnte. Bisher jedenfalls nicht.
    Jetzt aber, da sie Salvat verstohlen musterte, änderte sie ihre
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