Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pforten der Hoelle

Pforten der Hoelle

Titel: Pforten der Hoelle
Autoren: Vampira VA
Vom Netzwerk:
entscheidenden Stoß zu versetzen, in Lilith und Tobias, der als einziger Heidelberger dem Einfluß Satans trotzen konnte.
    Sie finden ihn in einem Heerlager, wo er Beth dazu benutzt, einen Riß in der Zeit zu schaffen. Lilith, die beim Kampf in der Kirche ihre Rechte verlor und nun eine fremde Hand, die der Teufel einst einem dienstbaren Heidelberger schenkte, an deren statt trägt, verletzt Satan damit - und folgt ihm durch den Riß! Beth und Tobias bleiben zurück ...
    Als Lilith im London des Jahres 1666 aus dem Riß tritt, wird sie mit dem Mädchen Ruby konfrontiert, das von Satan als »Pestbotin« auserkoren wurde und den Schwarzen Tod über London gebracht hat. Auch Liliths Gastkörper Lena wird mit der Pest infiziert. Trotzdem findet sie ihren Feind - in einer riesigen Pestgrube vor der Stadt nährt er sich vom Tod der Menschen, um seine Stärke wiederzuerlangen. Doch sie ist schon zu geschwächt, um ihn zu bekämpfen. Mit anderen Pestopfern wird Lena in die Grube geworfen und stirbt - und Liliths Geist findet sich in ihrem eigenen Körper in der Hölle wieder, neben Landru .

Vor Wochen
    Die Farm lag wie eine einsame Insel - mit kantigen Bauten und wenigen, aber ausladenden Bäumen bestanden - inmitten des geheimnisvoll leuchtenden Ozeans, in den die untergehende Sonne die schier endlosen Weizenfelder ringsum verwandelte.
    Die nächste Stadt lag viele Meilen entfernt. Einen einsameren Ort als diesen gab es im weiten Umkreis nicht. Wenn Unheil über diesen Ort käme, würden die Bewohner nirgends Zuflucht oder gar Hilfe finden .
    Ein Ort, der wie für Thorne Woodrue geschaffen war.
    Er betrachtete ihn als Geschenk, und einmal mehr genoß er das herrliche Gefühl, dieses Geschenk mit niemandem teilen zu müssen. Wie immer war dieses Gefühl nur eines in einer langen Reihe von Empfindungen, die ihm in Nächten wie diesen beschert wurden. Und er würde sich jedem einzelnen davon hingeben und es auskosten bis zur Neige. Schon dieser Auftakt des eigentlichen Aktes bereitete ihm wohligen Schauder.
    Die hinter ihm versinkende Sonne ließ seinen Schatten wachsen. Wie ein zweidimensionales Wesen kroch sein dunkles Abbild über die Weizenfelder auf die Farm zu, einem Vorboten der eigentlichen Bedrohung gleich.
    Er erfreute sich an der Vorstellung, daß ihn jemand von dort aus beobachten könnte. Im kupferfarbenen Gegenlicht mußten sich seine Konturen ausnehmen wie von einer glühenden Korona umflort. Geradezu dämonisch mußte dieser Anblick sein, trotz der weiten Entfernung. Und doch würde niemand Verdacht schöpfen. Denn im Moment war Thorne Woodrue nur ein einsamer Wanderer auf dem Highway, der kurz Halt machte und verschnaufte und sich von der schlichten Schönheit der Landschaft gefangennehmen ließ.
    Im Moment. Und noch eine ganze Weile, während die Sonne sich immer tiefer jenseits des Horizonts zurückzog, um der Nacht das Himmelsfeld zu räumen.
    Das Farbenspiel ringsum veränderte sich beinahe mit jedem Herzschlag. Hatte eben noch alles wie mit einer dunklen Goldpatina bestrichen dagelegen, dominierte nun der Schimmer gehämmerten Kupfers, als wäre jeder Halm mit einer hauchdünnen Schicht beschlagen. Und als würde das Kupfer erhitzt, immer stärker, verwandelte sich das Land schließlich in ein glühendes Meer, in das ein sachter Wind stets neue Wellenmuster zeichnete.
    Thorne Woodrue ließ sich darin treiben, ging auf in dem, was um ihn her war. Er wurde Teil dieses Ganzen, denn nur so konnte er sich schließlich zum Herrscher darüber aufschwingen - und die Idylle zerstören.
    Mit geschlossenen Augen konzentrierte er sich auf die Geräusche, deren Vielfalt sich nur allmählich erschloß. Mit der Zeit gelang es ihm, die vom Wind verursachten von anderen zu unterscheiden. Er vernahm das Rascheln, mit dem kleinstes Getier durch die Weizenfelder strich, meinte selbst den Laut zu vernehmen, mit dem Erdkrumen sich unter geringstem Gewicht bewegten. Thorne Woodrue drang durch den Geruch des Weizens, tiefer hinab, bis er den würzigen Duft der dazwischen wachsenden Gräser und Kräuter und den erdigen des Bodens selbst wahrnahm. Und nach einer Weile schließlich hörte und roch er sogar, was von der Farm drüben ausging. Freilich konnte all das nicht stark genug sein, um tatsächlich bis zu ihm her zu wehen. Es war, als eilten seine Sinne ihm voraus, dem entgegen, was dort seiner harrte - einem reich gedeckten Tisch gleich.
    Als Thorne Woodrue die Augen wieder öffnete, war die Sonne vollends verschwunden. Ihr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher