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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel
Autoren: Paul Williams
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sie hinzu, »nicht wir sind die Feinde. Es ist das Prinzip der Feindseligkeit. Es gibt keinen Grund, warum die Invasoren und die Leute von Threerivers nicht in diesem Augenblick miteinander ein Festmahl feiern sollten – bis auf die Prinzipien. Auf diese Weise kann man den ganzen erfolglosen Komplex von Peshtak-Vorstellungen von den Menschen trennen.
    Die Ideen der Peshtak lehne ich ab, die Menschen aber nicht. Manchmal müssen wir jedoch leider gegen die Menschen kämpfen, die solch absurde Ideen ver-treten.« Sie blieb bei diesen Worten jedoch wachsam und ernst.
    »Dann leb wohl, Gardehauptmann!« sagte Osel und wandte sich ab. »Wir werden sehen, was geschieht.«
    »Du bist hier jederzeit wieder willkommen – aber ohne eine Armee.«
    »Ja.« Osel schaute sie noch einmal an, ein Wirbel von Gefühlen wallte in ihm auf. Dann wandte er sich dem Ufer zu.
    Auch Ahroe sah ihm mit gemischten Gefühlen nach, als er ans andere Ufer gerudert wurde. »Hoffentlich funktioniert das, Garet. Hoffentlich.«
    »Eine bessere Idee scheint es nicht zu geben.«
    »So«, sagte sie seufzend. »Und jetzt muß ich wohl mit Udge, der Ex-Protektorin sprechen.«
    Udge wurde mit demselben Boot gebracht, das Osel am Ufer abgesetzt hatte. Sie schnaufte mühsam die Leiter herauf und kam über die Seitenwand.
    »Sehr unbequem«, sagte sie. »Sehr unbequem. Ich finde, du hättest mich schon am Ufer begrüßen können.«
    »Du mußt jetzt sofort einsehen, Udge, daß du keinerlei Befehlsgewalt mehr hast. Du hast keine Wähler mehr, es sei denn, die Überlebenden von Threerivers sind närrisch genug, dich wieder zu wählen. Du mußt auch einsehen, daß sich Pelbarigan dem widersetzen und keine weitere Hilfe mehr leisten wird, falls sie dich erneut wählen.«
    Udge blieb der Mund offenstehen. »Ich ... ich werde dafür sorgen, daß du gemeldet wirst. Ich werde mit Sagan sprechen.«
    »Die letzte Botschaft, die Sagan von Threerivers bekommen hat, war ein Blutfleck auf einem Papier-fetzen, überbracht von einem Botenvogel. Wenn du mit ihr sprechen willst, können wir dir das jetzt sofort über Funk ermöglichen. Wir haben jetzt sogar ein Sprechfunksystem, obwohl die Leute aus der Kuppel sagen, sie können das noch sehr verbessern.«
    »Ein persönliches Gespräch ist mir genug«, sagte Udge und wandte den Kopf ab.
    »Vorausgesetzt, Sagan ist bereit, dich zu empfangen. Du solltest wissen, daß du in Pelbarigan niemals mehr ein Familienoberhaupt sein wirst. Man hat dir probeweise einen Arbeitsplatz in der Wäscherei angewiesen.«
    »In der Wäscherei!« kreischte Udge.
    »Die Wäschereiarbeiter haben natürlich Einspruch erhoben, aber wir haben auf sie eingewirkt.«
    »Die Wäschereiarbeiter haben Einspruch erhoben!«
    »Wir mußten den Männern versprechen, daß du ihnen keinerlei Befehle erteilen würdest. Sie ...«
    »Das habt ihr den Männern versprochen!« Udge griff sich ins Haar und riß ihren Kopf hin und her.
    »Wir hatten beinahe eine Meuterei. Einige meinten, sie würden lieber nach Norden gehen, in die neue Kolonie, aber wir sagten ihnen, du müßtest schweigend arbeiten, wenn man dir überhaupt gestattete, herzukommen.«
    Udge öffnete den Mund, aber nichts kam heraus.
    »Du mußt einsehen, daß ganz Pelbarigan eigentlich dir die Schuld daran gibt, daß diese schöne Stadt zerstört wurde. Sie wäre noch da, voller Leben und Glück, wenn du dich nicht so unnachgiebig gezeigt hättest.«
    »Setz mich ans Ufer über. Sofort! So etwas brauche ich mir nicht anzuhören.«
    »Gerne. Aber niemand hat anscheinend Lust, sich um dich zu kümmern, ein paar altmodische Frauen vielleicht ausgenommen. Aber die können sich kaum selbst helfen. Wir werden aber sehen, wie die Leute entscheiden. Ihre Entscheidung wird natürlich re-spektiert.« Ahroe erhob sich und drängte Udge hinaus auf das Deck.
    In diesem Augenblick ertönte ein Langhorn vom Ausguck auf dem Mast. »Boote, Gardehauptmann Ahroe«, rief der Ausguck herunter. »Ein ganzer Schwarm.«
    »Peshtak?«
    »Kann ich nicht sagen. Eine sonderbare Gruppe.
    Jemand winkt.« Er blinzelte durch sein langes Glas.
    »Was? Wie kommt Brudoer da hinunter? Nein. Das ist doch nicht Brudoer.«
    Ahroe schrie auf und kletterte die Strickleiter hinauf. »Das muß sein Zwillingsbruder Gamwyn sein«, rief sie. »Blas das Horn noch einmal!« Während Ahroe durch das Glas schaute, blies ein Gardist mit dem Langhorn das Begrüßungssignal.
    Ahroe sah, wie ein dunkelhäutiger Mann ein wei-
    ßes Ding aufhob, und dann
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