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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel
Autoren: Paul Williams
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hatten. Einer lag noch auf dem Boden, aber der andere wollte davonkriechen.
    »Bleibt, wo ihr seid!« rief eine Stimme aus der anderen Richtung.
    Der Peshtak setzte sich auf, um einen Pfeil nach der Stimme zu schießen, aber sofort durchbohrte ihn ein Langbogenpfeil, und er kippte nach vorne und brach dabei den Schaft entzwei.
    »Laßt die Schwerter fallen!« rief die Stimme wieder. »Eure beiden Freunde sind gefesselt.«
    Die drei Peshtak sahen erst sich, dann ihren toten Kameraden an, dann legten sie ihre Schwerter nieder.
    Ein unbewaffneter Pelbargardist kam in Sicht. »Ihr wißt schon, daß ihr genauso schnell tot seid wie er, wenn ihr Anstalten macht, eines von diesen Schwertern aufzuheben.«
    Einer der Peshtak spuckte aus.
    »Stellt euch da hinüber!« sagte der Gardist. Keiner der beiden bewegte sich. »Stellt euch sofort hinüber, sonst töten wir euch!« Sie setzten sich in Bewegung.
    Zwei weitere Gardisten erschienen aus dem Gebüsch und sammelten die Schwerter der Peshtak ein.
    »Du«, sagte der Gardist zu dem anderen Peshtak.
    »Steh auf!« Der Mann rollte sich herum, kam auf die Beine und stürzte sich auf den Gardisten, der beisei-tesprang, während ein Pfeil dem Mann ins Bein fuhr.
    Er fiel nieder und wand sich vor Schmerzen. »Gut«, sagte der Gardist. »Dann haben die anderen eben jemanden zu tragen.«
    »Abscheulicher Haufen dreckiger Schweineschnauzen!« sagte einer der Peshtak und spuckte aus.
    »Komm schon!« antwortete der Gardist darauf.
    »Wir nehmen jetzt unsere Sentani-Freunde und eure Waffen mit und lassen euch mit euren Toten und Verwundeten hier. Es steht euch frei, nach Hause zu gehen. Ihr könnt es ruhig wissen. Annon und alle eu-re Männer sind tot. Misque ist noch am Leben.«
    »Lügner!« rief einer der Männer.
    »Komm mit und sieh selbst! Die ganze Stadt ist eingestürzt, und sie waren mittendrin. Jetzt liegen sie unter den Trümmern begraben.«
    Die Peshtak waren verwirrt. Jetzt erschienen die restlichen Gardisten mit Jaiyan und Jamin, die sie befreit hatten. Die beiden Sentani waren erschöpft und ausgehungert und rieben sich die Handgelenke, wo die Fesseln eingeschnitten hatten. Die Peshtak standen herum ohne daß jemand erkennbar auf sie achtete. Sie wußten nicht, was sie tun sollten.
    »Noch etwas«, sagte der gleiche Gardist. »Wir können jetzt die Peshtak-Seuche heilen. Wenn ihr sie habt, wollt ihr vielleicht mit uns kommen.«
    »Lüüüüügneeeeer!« rief der eine wieder.
    Der Gardist lachte. »Wir haben Osel geheilt und ihn nach Hause geschickt. Er war in Pelbarigan gefangen. Kennt ihr ihn? Wir haben ihm aufgetragen, euren Leuten zu sagen, daß weitere Raubzüge zu ihrer völligen Vernichtung führen werden. Wir schlie-
    ßen uns alle zusammen und löschen euch aus, wenn ihr nicht endlich von euren Raubzügen ablaßt. Habt ihr Hunger? Wir haben Fleisch dabei. Gebraten und getrocknet.«
    Die Gelassenheit der Pelbargardisten entnervte die Peshtak, obwohl sie wußten, daß sie beobachtet wurden. Als sich der Trupp auf den Weg zum Fluß machte, kamen die Peshtak mit und trugen den Verwundeten auf einer Bahre. Spät am Tag, als sie sich durch die letzten Unterholz-und Waldstücke schlugen, sahen sie die Stadt Threerivers, jetzt ein Schutt-haufen, aus dem die Pyramide herausragte. Verwirrt bestaunten sie die beiden Schiffe und die Menge kleiner Boote am Ostufer.
    »Ihr könnt ruhig mitkommen«, sagte der Gardist zu den Peshtak, als mehrere Boote als Antwort auf einen Hornruf vom Ostufer abstießen. »Wir kümmern uns um euren Verwundeten.«
    Die Peshtak glaubten nicht so ganz daran, daß sie jederzeit gehen konnten, sie hielten das Angebot für einen Trick, der es den Pelbar gestattete, sie als flüchtige Gefangene zu töten. Sie stiegen mit den anderen in die Boote, jeder in ein anderes. Am Ostufer sahen sie voller Staunen eine Gruppe von Pelbar, Tusco und Atherern beieinanderstehen.
    Gamwyn begrüßte die beiden riesigen Sentani mit einem Schrei und führte sie zu Misque, die mit Brudoer unter einem Baum lag. »Wir wollen wiederauf-bauen, Jaiyan. Du kannst bei uns bleiben. Du kannst deine Orgel bauen. Dann können wir alle darauf spielen. Wirklich. Du bist gerade rechtzeitig gekommen, um unsere Abendlieder zu hören. Du kannst dir vorstellen, welche Bereicherung die Orgel dafür wä-
    re.«
    »Gamwyn, ich ...«, begann Jaiyan. »Ich weiß nicht, was ...« Der große Sentani verstummte, als ein Chor aus Gardisten und Bewohnern von Threerivers eine Hymne an Aven anstimmte,
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