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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel
Autoren: Paul Williams
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Fuß-
    boden hinauf. Sie hatte vorher nicht einmal hinausge-schaut. Als sie jetzt ins Sonnenlicht trat und um sich blickte und auf die Trümmer starrte, die einmal die unvergleichlich schöne Stadt Threerivers gewesen war, begann sie zu schreien und schlug mit der Faust gegen den steinernen Türrahmen. Die Gardisten standen geduldig daneben.
    Dardan blickte von unten zu ihr hoch. »Es hat keinen Sinn, Udge. Jetzt ist alles kaputt. Komm herunter!
    Sie haben uns heiße Suppe versprochen. Wenn du Brudoer sein Armband zurückgibst.«

NEUNZEHN
    Von Ahroes Schiff aus starrte auch Red, der Peshtak, ungläubig auf die Ruinen der Stadt. Er war wütend und fluchte unterdrückt. »Ihr habt sie getötet. Ihr habt sie alle getötet. Ihr seid die verfaulteste Bande scheinheiliger Schlammfresser. Schlimmer als die Innaniganis. Ihr seid der faulige Spülicht von tausend fischbäuchigen Schlachthäusern. Ihr kommt aus dem Schleim wie die Schlangen. Ihr ...« Er schrie weiter und vergrub sein Gesicht in den Fäusten.
    »Was hätten wir denn tun sollen?«
    »Alle meine Vettern. Mein Onkel.«
    »Ihre ganze Stadt. Die meisten von ihren Gardisten.«
    »Das werden wir euch heimzahlen. Jeden Bluts-tropfen. Jeden Fleischfetzen.«
    »Wir haben schon eine ganze Menge bezahlt. Jetzt will Gardehauptmann Ahroe mit dir sprechen.«
    Red wehrte sich und spuckte. Man mußte ihn schließlich knebeln und ihn in den Raum des Gardehauptmanns schieben, wo Ahroe an einem langen Tisch saß. Man setzte Red ihr gegenüber auf einen Hocker.
    »Red«, begann sie. »Wir werden dich gehen lassen – zu deinem Volk zurück. Willst du jetzt sprechen?
    Können wir dir den Knebel abnehmen?«
    Der Peshtak starrte sie an. Dann erschlaffte er. Die Gardisten nahmen den Knebel ab. »Nach Hause?«
    fragte er. »Fast alle, die ich kenne, liegen hier, unter eurem stierbäuchigen Steinhaufen.«
    »Das bedauern wir. Unseretwegen genauso sehr wie euretwegen. Du sollst deinen Leuten sagen, daß wir die Peshtakseuche heilen können, und wenn sie in Frieden kommen, werden wir das auch tun. Wir werden mit euch Handel treiben. Wir werden in Frieden mit euch leben. Aber wenn ihr wiederkommt, um zu plündern – selbst der kleinste Raubzug bei den Langgras-Sentani –, dann sammeln wir alle Leute und löschen euch aus. Die Shumai sind einverstanden. Die Sentani von Koorb auch. Mit den Langgras-leuten reden wir noch. Ihr habt unsere Waffen gesehen. Du weißt, was sie vermögen.«
    »Gar nichts vermögt ihr, du Misthaufen.«
    Ahroe lachte. »Ich wünschte, du würdest aufhören zu fluchen und lieber nachdenken.«
    Red verstummte. Lange Zeit schaute er zu Boden.
    Dann sagte er: »Ich käme sowieso nie allein durch das Sentani-Gebiet.«
    »Wenn ihr tausend Mann verstecken könnt, könnt ihr sicher auch einen verstecken. Außerdem werden wir dir einen Geleitbrief mitgeben. Ich glaube, den würden sie respektieren.«
    »Einen Brief? Geleit?« Der Peshtak konnte kaum glauben, was Ahroe da sagte. Aber nachdem sie sich eine Zeitlang unterhalten hatten, beruhigte er sich und sah ein, welche Möglichkeiten ihm da geboten wurden. Seine Leute konnten sich auch später entscheiden, ob sie die Invasion durchführen wollten.
    Wenn sie wirklich von dieser schrecklichen Krankheit befreit werden konnten, was zählte da alles andere?
    Endlich erklärte er sich bereit, die Botschaft zu über-bringen.
    »Noch etwas«, sagte Ahroe. »Vernichtet alle eure Schweine und wartet mindestens zehn Jahre, ehe ihr euch wieder welche anschafft. Alle.«
    »Die Schweine vernichten?«
    »Wir glauben, daß sie die Krankheit übertragen.
    Nicht allein. Wir glauben aber, daß sie stark dazu beitragen. Wir wissen es nicht genau. Wir glauben es nur.«
    Red überlegte. »Die Schweine. Daran haben wir auch schon gedacht. Es schien nicht einsichtig.«
    Endlich war Red bereit zu gehen. »Wie heißt du wirklich, Red?« fragte Ahroe. »Du hast es uns niemals gesagt.«
    »Osel.«
    »Osel. Nun, Osel, dann leb wohl! Wenn ich dich jetzt umarme, tust du mir dann etwas?«
    »Nicht, wenn er noch länger leben will«, sagte der jüngste Gardist.
    »Garet, bitte!« mahnte Ahroe.
    »Ich tue dir nichts«, murmelte Osel.
    Ahroe schlang die Arme um ihn und legte ihre Wange an die seine. »Möge Aven mit dir sein, dich schützen und deiner Reise Erfolg schenken«, sagte sie. »Mögest du immer gedeihen und mögen wir vielleicht sogar Freunde werden, wenn du irgendwann wiederkehrst.«
    Osel löste sich und schaute sie an. »Siehst du«, fügte
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