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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel
Autoren: Paul Williams
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blieb als Zuflucht nur noch das Fundament der Stadt. Als sie sich hier zum letzten Gefecht sammelten, hörten sie hinter sich ein Klopfen. Sie drehten sich um. »Sind sie da auch?« fragte eine Frau.
    »Nein. Das kommt von den Zellen.« Warret entfernte sich im Laufschritt und fand Brudoer, der durch das Türgitter der vierten Zelle schaute und mit dem Griff seines langen Messers gegen die Bretter schlug.
    Warret zog die schwere Tür auf. »Bru. Wie kommst du hierher?«
    »Keine Zeit. Schnell! Hol aller her! Wir können von hier aus in die Tunnel hinaus.«
    »Tunnel?«
    »Keine Zeit. Du wirst schon sehen. Hol die anderen!«
    Innerhalb von wenigen Augenblicken kamen die Pelbar hintereinander in die Zelle und krochen durch das Loch in den kleinen Raum und die Tunnel dahinter. Sie waren verblüfft und trauten ihren Augen nicht.
    Schließlich schob Brudoer den quadratischen Stein zurück und klammerte ihn fest. Als er sich umdrehte, sah er, daß Bival ihn anstarrte. Mit einem kleinen Schrei umarmte sie ihn und sagte: »Es tut mir leid. Es tut mir leid. Was sollen wir jetzt tun?«
    Brudoer drängte sich nach vorne durch und führte sie alle in den kleinen Raum, wo er Misque zurückgelassen hatte.
    Die Ursana beschäftigte sich sofort mit ihrem Arm.
    Andere waren wütend, denn sie wußten jetzt, daß Misque sie verraten hatte.
    »Tut ihr nichts!« sagte Brudoer. »Wenn sie den Hieb nicht abgefangen hätte, wärt ihr jetzt alle da drin und würdet auf euren Tod warten.«
    »Wenn sie sie nicht hereingelassen hätte, lägen wir alle sicher in unseren Betten«, entgegnete eine Frau trocken.
    »Genug«, sagte Brudoer. »Wenn ihr hier heraus-wollt, bringe ich euch heraus. Aber nur, wenn ihr euch um sie kümmert. Sie kennt Gamwyn. Sie hat ihm geholfen. Mir genügt das.«
    »Mir auch«, sagte Pion. »Komm, Sohn, wir sollten aufbrechen, ehe es hell wird.«
    Während Brudoer die Gruppe durch die Tunnel führte, glitt Osel hoch oben über die Mauer. Bald hörten die Pelbar auf dem Fluß das Platschen, als er zum Schiff schwamm, dann kletterte er über die Seitenwand herauf. »Sie sind nicht einverstanden«, keuchte er. »Ich glaube, einige möchten schon. Aber Annon nicht. Er ist wütend. Er hat da drin zuviele Männer verloren. Und seine Krankheit ist schon zu weit fortgeschritten.«
    »Warum bist du dann gekommen?«
    »Ich habe es versprochen. Und ich habe Angst. In dieser Stadt riecht es überall nach Tod.«
    Im Innern flüsterte Brudoer mit seinem Vater und bat ihn, die Pelbar über das Feld zum Fluß zu führen. Er wollte als letzter folgen. Es war wichtig. Ason mußte bei ihm bleiben.
    Brudoer hatte einige Zeit vorher einen Seitengang zur Außenmauer gefunden. Den hatte er studiert.
    Craydors Leute hatten ihn gut geplant. Man mußte zwei große Steine hinausschieben, dann brauchte man nur noch die Verblendung wegzustoßen. Sogar zwei Brechstangen hatten sie dagelassen. Mit viel Mühe schoben Brudoer und Ason die Steine weg.
    Dann stieß Ason mit einer Stange die Verblendung hinaus. Pion kroch nach draußen. Als er nach oben schaute, sah er, daß sie sich unterhalb des Wasserturms befanden.
    Die Peshtak konnten auf diese Seite nicht viele Bogenschützen stellen. Er begann, die Familienoberhäupter durch das Loch herauszuheben. Alle waren bedrückt und still. Ganz schwach hörten sie die Peshtak gegen die letzte verzahnte Absperrung hämmern. Die Pelbar sammelten sich schweigend an der Mauer. Dann führte Pion sie über das Feld. Die Peshtak erblickten die Flüchtlinge erst, als über hundert schon ein gutes Stück auf dem Weg zum Fluß zurückgelegt hatten. Ein Posten blies in sein Horn.
    Eine Feuerwolke spritzte aus einem der Schiffe und der Posten wurde mit Schrot aus einer Pelbarkanone durchsiebt. Als weitere Peshtak zu den Mauern stürzten, fingen die Pelbar auf dem Feld zu laufen an, und von den Schiffen blitzte Kanonenfeuer auf.
    Bald wurden kleine Boote voller Gewehrschützen zu Wasser gelassen, und die Peshtak mußten sich vor ihrem Streufeuer von den Mauern und Schießscharten zurückziehen. Als der erste Peshtak durch die letzte Absperrung gerutscht war, wußte Annon, daß es zu spät war, und daß die Pelbar irgendwie entkommen waren. Aber wenigstens die Stadt hatte er erobert.
    Brudoer verließ sie als letzter. »Jetzt!« schrie er Ason zu. »Steck die Stange da hinein und heble diesen Stein heraus!«
    Ohne zu überlegen tat der riesige Mann, was der Junge verlangte. Der Stein gab nicht nach. Ason warf ächzend
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