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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel
Autoren: Paul Williams
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die Wiederbringerin, die einzig wahre Baumeisterin, die Stimmen schwollen in einer Harmonie auf, und blankes Erstaunen trat in Jaiyans Gesicht. Mehrere Lieder später war er völlig hingerissen und beschloß, bei den Pelbar zu bleiben.
    Nach dem Gesang versammelten sich alle Reisenden aus dem Süden um Bival, und Samme machte ei-ne Ankündigung. »Wir möchten euch etwas präsen-tieren. Gamwyn ist jetzt bereit, dir Wiedergutmachung zu leisten. Es hat einige Zeit gedauert, und wie die meisten Jungen hat er unterwegs eine Menge anderer Dinge getan, aber ... – nun, er soll selbst weiter-sprechen.«
    Grinsend überreichte Gamwyn Bival einen groben Tuchbeutel – denselben, den der alte Eremit während des Hurrikans in den Baum gebunden hatte. Darin fand Bival nicht nur die Muschel des Breiten Turms, sondern auch die Muschelmodelle für die anderen Türme, die jetzt ganz in der Nähe in Trümmern lagen. Ihre Gefühle überwältigten sie, und sie sank weinend zu Boden und barg das Gesicht in den Händen. Warret legte die Arme um sie.
    »Wir danken dir an ihrer Stelle. Wir danken dir al-le«, sagte er. »Bald wird sie dir selbst danken.«
    Der Abend war kühl und trocken, eine leichte Brise wehte. Es gab viel zu organisieren, aber irgendwie fühlten sich all die verschiedenen Menschen entspannt und erleichtert – sogar die alten Frauen von Threerivers, für die der Verlust der Stadt, in der sie ihr ganzes Leben verbracht hatten, ein großer Schmerz war. Der Trümmerhaufen der Stadt lag südlich des Feldes am Fluß, wo sie ihr Nachtlager auf-schlugen, umgeben von einem Kreis von Feuern und Gardisten aus Pelbarigan, die Wache hielten. Auf einem der Schiffe spielte jemand auf einer Pellute, aber sie war am Ufer über das laute Lärmen der Herbstin-sekten hinweg kaum zu vernehmen.
    Der Morgen brachte dichten Nebel über dem Fluß, der die beiden Schiffe bis zu den Mastspitzen einhüllte. Mit dem neuen Tag wurde klarer, wie man vorgehen wollte. Die alten Leute von Threerivers würden nach Pelbarigan gehen, außer sie wollten bleiben und am Wiederaufbau und der Neugestal-tung der Stadt mitarbeiten. Die Tusco-Handwerker wollten bleiben, die meisten jüngeren Leute von Threerivers ebenso. Die Atherer wollten schnellstens nach Pelbarigan, um soviel über den Verlorenen zu erfahren wie möglich. Jaiyan und Jamin würden auch bleiben. Misque wollte Brudoer und die beiden Sentani nicht verlassen, und Artess hatte sich an Gamwyn angeschlossen. Gamwyn wußte seinerseits schon jetzt, daß er nie sehr weit von ihr entfernt sein wollte.
    Überraschenderweise entschlossen sich auch die fünf verbliebenen Peshtak, die Jaiyan und Jamin bewacht hatten, zum Bleiben. Auf diese Weise wären sie, so sagten sie, der Heilung nahe, falls die Seuche bei ihnen ausbräche. Sie hatten mit Misque gesprochen, und nach anfänglichem Zorn über ihren Verrat, wie sie es nannten, beruhigten sie sich. Es war eine weite Reise nach Hause, an deren Ende nur Schwierigkeiten auf sie warteten. Hier bestand wenigstens eine Möglichkeit, eine neue Gesellschaft, die sich gerade erst bildete, eine Erholung von der ständigen Gefahr.
    Brudoer beschrieb die Lage des Tunnels, der zu den Höhlen führte, und mit einiger Anstrengung gruben sie sich durch die Ruinen der Stadt bis zu seinem Eingang durch. Der Junge erklärte Bival, daß dort alle Pläne Craydors in einer steinernen Kiste lä-
    gen, trocken und gut erhalten.
    Man beschloß, die Trümmerstadt zu belassen, wie sie war, ein Monument für die Vergangenheit und ein Grab für die Peshtak. Auch fürchtete man die Folgen einer Grabung, da so viele verseuchte Tote darin lagen. Man wollte nur Steine von den beiden Mauern verwenden, die nach außen gestürzt waren.
    Am zweiten Nachmittag fuhr eines der Schiffe von Pelbarigan mit vielen von denen, die fortgehen wollten, ab. Am nächsten Morgen wurde eine Öffnung von den Höhlen direkt ins Freie gehauen – etwas, was Craydors Leute niemals getan hatten. An diesem Abend versammelten sich alle, die bleiben wollten, auf dem Feld nördlich der alten Ruine, um über eine neue Regierung zu entscheiden. Sie kamen überein, für den Anfang das Repräsentativsystem der Pelbar zu übernehmen – mit einigen Veränderungen. Alle anwesenden Völker sollten daran teilhaben. Die Männer sollten gleiches Stimmrecht bekommen. Das Familienvertretungssystem wollte man aufgeben. Der Protektor sollte von allen gewählt werden. Nur der gesamte Rat sollte Entscheidungen treffen. Der Protektor
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