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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele
Autoren: J. D. Robb
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Sie vertraute es Ihnen an. Sie deckten Ihre Tochter. Das macht Sie zum Komplizen.«
    »Nein.« Verzweifelt schoss sein Blick durch den Raum. »Sie war die ganze Nacht zu Hause. Das Ganze ist ein schrecklicher Irrtum. Sie ist aufgebracht und verwirrt. Das ist alles.«
    Sie ließen ihn im Vernehmungsraum sitzen und traten in den Gang. »Ihr Eindruck von ihm, Peabody?«
    »Ich glaube nicht, dass er aktiv an dem Mord beteiligt war. Aber er wusste davon und hat vermutlich den Kopf in den Sand gesteckt. Rein rechtlich betrachtet könnten wir ihn der Beihilfe beschuldigen. Der plaudert sowieso, sobald sie geständig ist.«
    »Okay. Dann wollen wir mal.«
    Maeve saß ganz ruhig da, mit entspannter Miene, ihre Haare waren wieder ordentlich frisiert. »Lieutenant, Detective.«
    »Rekorder an.«
    Eve las die Daten in den Rekorder. »Sie kennen Ihre Rechte und Pflichten, Ms Buchanan?«
    »Natürlich.«
    »Also, Maeve.« Eve setzte sich ihr gegenüber an den Tisch. »Seit wann kannten Sie Hopkins?«
    Ein hämisches kleines Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. »Welchen?«
    »Den, dem Sie in Nummer zwölf neun Kugeln verpasst haben.«
    »Oh, dieser Hopkins. Kurz nachdem er das Haus gekauft hatte, lernte ich ihn kennen. Ich hatte darüber gelesen und wähnte, es sei höchste Zeit, diverse Angelegenheiten zu klären.«
    »Was denn zum Beispiel?«
    »Dass er mich umgebracht hatte.«
    »Sie wirken aber noch putzmunter.«
    »Er erschoss mich, um zu vereiteln, dass ich ihn verließ und womöglich für jemand anderen den Goldesel spielte. Dann vertuschte er die Tat. Mauerte mich ein. Ich musste lange warten, bis ich ihm das heimzahlen konnte.«
    »Also sprachen Sie ihm auf den Anrufbeantworter, er möge zu Nummer zwölf kommen. Dann haben Sie ihn erschossen.«
    »Ja, aber wir hatten uns schon vorher mehrmals dort getroffen. Schließlich mussten wir die sterblichen Überreste aus meinem früheren Leben bergen.«
    »Sie meinen Bobbie Brays?«
    »Ja. Sie ist in mir. Ich bin Bobbie.« Sie äußerte sich mit einer Gefasstheit, als säßen sie in dem eleganten Salon in ihrem Elternhaus. »Ich wollte endlich die Gerechtigkeit, die mir nie vergönnt gewesen war.«
    »Woher wussten Sie, wo das Skelett lag?«
    »Dreimal dürfen Sie raten. Wissen Sie, was er damit vorhatte? Er plante, die Geschichte in die Medien zu bringen und erneut Kapital aus mir zu schlagen. Das hatte er sich fein ausgedacht. Er wollte einen Medienrummel in Nummer zwölf veranstalten, damit meine unseligen Knochen endlich über sämtliche Bildschirme flimmern sollten, und Interviews geben - gegen saftige Honorare, versteht sich. Er wollte mich benutzen, wie er das schon immer getan hatte. Aber dieses Mal würde ihm das nicht gelingen.«
    »Sie glaubten, dass Rad Hopkins die Reinkarnation von Hop Hopkins wäre?«, wollte Peabody wissen.
    »Natürlich war er das. Ist doch ganz offensichtlich. Nur dass ich dieses Mal am längeren Hebel saß. Ich erklärte ihm, dass mein Vater immense Summen für die Briefe zahlen würde, die ich geschrieben hatte. Und wo wir die Wand öffnen müssten. Das nahm er mir zwar nicht ab, machte aber mit, weil er mir an die Wäsche wollte.«
    Angewidert rümpfte sie die Nase. »Er fraß mir quasi aus der Hand. Wir brauchten Stunden, um die Steine herauszuhauen. Danach glaubte er mir.«
    »Sie haben die Haarspangen und die Waffe an sich genommen.«
    »Später, ja. Zunächst arbeitete er seinen Plan aus. Womit er sich praktisch sein eigenes Grab schaufelte. Ich säuberte die Haarspangen. Sie sind wunderschön. Ach ja, Munition war auch in der Wand versteckt. Die habe ich ebenfalls mitgenommen. Aber dann kam ich wieder.«
    Ihre Miene verhärtete sich, und ihre Stimme wurde unvermittelt rau und kehlig. »Ich war da, in dem Gebäude. So traurig, kalt, so verloren. Ich sang, sang jede Nacht. Wieso sollte ich für ihn singen? Mörderschwein. Wir hatten ein Kind, aber er wollte es nicht.«
    »Und Sie?«, bohrte Eve.
    »Ich war süchtig. Er brachte mich an die Nadel - harte Drogen, das süße Leben, Erfolgsdruck, verstehen Sie? Der beste Stoff, für Hop immer nur Spitzenqualitäten. Aber ich wollte wieder clean werden, alles aufgeben, zu meinem Kind zurückkehren. Ich hatte meine Sachen schon gepackt und meiner Mutter geschrieben. Aber dann bin ich mit Hop aneinandergerasselt. Pech für mich. Ich war nämlich sein Goldfisch. Den lässt man nicht einfach wegschwimmen. Er wollte nie ein Kind. Nur mich und das, was ich ihm mit meinen Platten einbrachte.«
    »Sie
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