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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele
Autoren: J. D. Robb
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haben Sie Hopkins erschossen?«
    »Er hat mich eingemauert.« Ihre Augen glitzerten, tränenfeucht, wütend und wahnhaft.
    »Und die Cops bestochen, damit sie die Klappe hielten.«
    »Nein, das war sein Großvater.«
    »Das kommt auf das Gleiche hinaus.« Sie breitete die Arme aus und drehte sich wie in Trance um ihre eigene Achse, während sie weitersprach: »Er war es, ich war es. Er ist es, ich bin es.« Unvermittelt wirbelte sie herum, deutete mit der Messerspitze auf Eve. »Und Sie, Sie sind nicht die Spur besser als die Cops, die mich hier drin verrotten ließen. Sie sind genauso ein Schwein.«
    »Ich bin nicht korrupt. Ich beende immer, was ich angefangen habe. Und ich sage Ihnen eins: Die Geschichte endet hier.«
    »Sie endet nie. Ich komme hier nicht raus, wie wollen Sie an mich rankommen?« Maeve schlug sich mit der Hand vor den Mund, wie um einen Lachanfall zu unterdrücken, der in ein gepresstes Schluchzen mündete. »Tag für Tag, Nacht für Nacht, immer dasselbe. Ich komme nicht davon los, ich irre hier herum, so wie er es wollte.«
    »Kein Problem. Ich helfe Ihnen, hier rauszukommen. Dann dürfen Sie jeden Tag, jede Nacht Ihres weiteren Lebens in einer Zelle verbringen. In Ihrem Fall vermutlich sogar in einer rundum weich gepolsterten.«
    Jetzt lächelte Maeve. »Gar nichts werden Sie. Sie können mich nicht stoppen, können es nicht stoppen. ›Du wirst mich nie verlassen.‹ Das sagte er, bevor er mich hier einmauerte. Er hätte mich zu dem gemacht, was ich war, und ich würde nirgendwo mehr hingehen. Niemals. Dieser verdammte Hurensohn hat mich umgebracht, mich verhext, mich eingesperrt. Was zum Teufel wollen Sie dagegen unternehmen?«
    »Ganz einfach, Maeve Buchanan. Ich verhafte Sie wegen Mordes an Radcliff Hopkins.
    Sie haben das Recht zu schweigen…«
    »Sie werden dafür büßen, dass ich hier in der Falle sitze!« Maeve stach mit dem Messer nach ihr und verfehlte Eve um eine Handbreit.
    »Gute Güte, Sie kämpfen ja wie eine Zimperliese.« Eve umkreiste sie und senkte beschwörend den Blick in Maeves Augen. »Ich bin kein untrainierter Fettsack, und Sie haben dieses Mal keine Pistole. Überlegen Sie sich das lieber. Stunner gegen Messer? Der Stunner gewinnt immer. Wollen Sie das riskieren, Maeve?«
    »Sie können mir nichts anhaben. Nicht hier. Hier tut mir keiner was.«
    »Wollen wir wetten?« Eve berührte Maeve mit dem Elektroschocker, da die Rothaarige von neuem zustach.
    Das Messer entglitt ihr. Sie stolperte zurück, knallte unsanft aufs Steißbein. In dem Moment spürte Eve einen weiteren Kältehauch, gleichsam als kratzten schockgefrostete Nägel über ihre Wangen. Geistesgegenwärtig ignorierte sie die schaurige Anwandlung und drehte Maeve stattdessen die Arme auf den Rücken.
    Maeve kämpfte, bäumte sich auf, stieß wüste Beschimpfungen aus. Die heimtückische Kälte fuhr einem in sämtliche Glieder.
    »Die Geschichte endet hier«, wiederholte Eve gepresst, da sie eisige Fäuste im Nacken zu spüren meinte. »Radcliff C. Hopkins I. wird posthum wegen Mordes an Bobbie Bray verurteilt. Das garantiere ich Ihnen. Punkt. Und jetzt lassen Sie gefälligst den Affenzirkus, damit ich meine Arbeit vernünftig erledigen kann.«
    Eve riss Maeve auf die Füße. Gleichzeitig ebbte der scheußliche Wind ab. »Oder möchten Sie, dass ich Sie zusätzlich wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt drankriege?«
    »Mein Name ist Bobbie Bray, und Sie dürfen mich nicht anrühren. Ich bin Bobbie Bray, hören Sie? Ich bin Bobbie Bray.«
    »Ja, ja, ich höre Sie.« In diesem Moment drang hektisches Stimmengewirr aus ihrem Kopfhörer, Schritte donnerten über die Stufen nach oben.
    »Ich kam nicht an die Treppe«, erklärte Peabody ihr. »Plötzlich war der Club voller Menschen und dröhnender Musik. Kommen Sie mir noch mal mit Muffensausen. Meine Earphones waren schlagartig tot, und ich kämpfte mich durch eine Phalanx von Leibern. Lebendige Menschen - ähm… nöö, natürlich nicht lebendig. Keine Ahnung. Lief alles ziemlich chaotisch ab.«
    »Wir rannten zu den Türen, sobald die Kommunikation unterbrochen war«, setzte Feeney hinzu. »Konnten aber nicht durch. Nicht mal dein Mann mit seinen magischen Fingern. Dann plötzlich, dong, war die Kommunikation wieder da, die Türen auf, und wir waren drin. Verfluchter Kasten.« Feeney starrte auf Nummer 12, derweil sie auf dem Bürgersteig standen. »Abreißen, rigoros platt machen, wenn du mich fragst.«
    »Maeve Buchanan hat das Haus entsprechend verkabelt
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