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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele
Autoren: J. D. Robb
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die Eve ihn hingewiesen hatte. Zwei davon waren Wüstenlandschaften. »Das Interesse wird bestimmt nicht so rasch abflauen«, fuhr er fort. »Die Auflösung des Falles wird letztlich jede Menge Publicity bringen.«
    Maeves Hände stockten sekundenlang in der Bewegung. »Dann ist es also sicher?«
    »Wie Sie richtig vermuten, habe ich eine Insiderquelle. Ja, es ist sicher. Sie wurde nach langen Jahrzehnten endlich gefunden. Zudem steht inzwischen fest, dass Hopkins ihre Leiche versteckte.«
    »Entsetzlich. Ich… Daddy.« Sie sprang auf, da Buchanan den Raum betrat. Er hielt ein samtbezogenes Kästchen in der Hand. »Du erinnerst dich noch an Roarke?«
    »Aber sicher. Nett, Sie wiederzusehen.« Sie schüttelten einander die Hand und setzten sich. »Schlimme Sache, weswegen Sie neulich mit Ihrer Frau hier waren.«
    »Ja. Schrecklich. Ich erzählte Ihrer Tochter eben, dass die Identität der in Nummer zwölf entdeckten Leiche inzwischen als bestätigt gilt. Zudem wurden Fingerabdrücke von Hopkins - dem ersten - auf der Innenseite des Mauerwerks sichergestellt.«
    »Dann besteht also kein Zweifel mehr.«
    »Kaum verwunderlich, dass er durchdrehte und sich in dem Gebäude verschanzte. Mit dem grässlichen Wissen, was er getan hatte und dass sie sich hinter der Wand befand, wo er sie eingemauert hatte. Das hat gewisse Parallelen zu den Horrorgeschichten von Edgar Allan Poe.«
    Lässig sank Roarke in den Sessel zurück und nippte an seinem Weinglas. »Und es übt eine gewisse Faszination aus, nicht? Die zeitliche Distanz scheint der Grausamkeit des Verbrechens eine makabre Attraktivität zu verleihen. Die Leute reden von nichts anderem mehr. Und auf meine Art bin ich keinen Deut besser. Ist das die Kette?«
    »O ja. Ja.« Buchanan ließ das Kästchen aufschnappen, schlug den Samt auseinander.
    »Apart, nicht? Die winzigen Perlen sind alle von Hand aufgefädelt. Es heißt, dass Bobbie sie selbst aufgezogen hat, aber das vermag ich nun wirklich nicht zu beurteilen. Jedenfalls trug sie das reizende Stück zur Grammy-Verleihung, und nachher schenkte sie es einer ihrer Assistentinnen. Ich konnte die Kette erst im letzten Jahr erwerben.«
    »Sehr hübsch.« Roarke ließ die mehrreihige Kette durch seine Finger gleiten. Die bunten Perlen waren von unterschiedlicher Größe und Form und kunstvoll aufgefädelt. »Eve wird sie bestimmt gefallen. Ein Andenken an Bobbie, zumal meine Frau ja letztlich dafür sorgt, dass ihr verspätet Gerechtigkeit widerfährt.«
    »Meinen Sie wirklich?«, murmelte Maeve mit gesenktem Blick. »Nach all den Jahren?«
    »Für den Lieutenant geht die Gerechtigkeit Hand in Hand mit der Wahrheit. Sie ruht nicht eher, bis die Wahrheit ans Licht kommt, gewissermaßen wie Bobbie.« Er hielt die Perlenkette hoch. »Ich möchte sie auf einen Kurztrip in die Tropen entführen, da passt dieses Schmuckstück doch ausgezeichnet, oder?«
    »Nach dem New Yorker Schmuddelwetter?« Maeve hob den Blick und lächelte. »Zu den Tropen passt einfach alles.«
    »Bei unserem vollen Terminplan wird es allerdings schwierig, überhaupt wegzukommen. Ich hoffe, sie kommt schleunigst zu einem Abschluss des Falles. Nach den heutigen Enthüllungen kann es jedoch noch eine Weile dauern.«
    »Wurde denn noch etwas gefunden?«, wollte Buchanan wissen.
    »Mmmh. Hinweise auf ein Bankschließfach, Briefe und dergleichen. Offenbar hat der alte Hopkins während seines selbst gewählten Exils Tagebuch geführt. Meine Frau sprach von einem weiteren gemauerten Geheimversteck in Nummer zwölf. Hopkins muss diesbezüglich recht umtriebig gewesen sein. Die Ermittlungen sind in vollem Gange, aber das Haus ist groß. Es kann Tage dauern, bis sie darauf stoßen.«
    »Ein geheimes Versteck?«, hauchte Maeve. »Was da wohl drin sein mag.«
    »Weitere Enthüllungen?« Buchanans Stimme klang angespannt. »Oder die unsinnigen Aufzeichnungen eines geistesgestörten Mörders?«
    »Womöglich beides«, gab Roarke zu bedenken. »Wie ich meine Frau kenne, hofft sie auf irgendeinen Hinweis, der sie zu Rad Hopkins’ Mörder führt. Auf Fakten und natürlich auch auf Gerechtigkeit für ihn.«
    Er legte die Perlenkette auf den Samt. »Ich bin an dem Stück sehr interessiert.« Roarke nippte an seinem Weinglas. »Was wollen Sie dafür haben?«

10
    I n Nummer 12 stand Eve auf der ehemaligen Tanzfläche. Wo man sich früher lauter Musik, flirrenden Lichteffekten und rauschhafter Ekstase hingegeben hatte, war es jetzt totenstill, dunkel, geradezu gespenstisch. Sie
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