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Melodie der Liebe

Melodie der Liebe

Titel: Melodie der Liebe
Autoren: Patrick Hansen Nora Roberts
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ist unser Baby.“
    „Du hast gesagt, du wolltest es nicht.“ Er drehte sich zu ihr um. „Du hast gesagt, du würdest das alles nicht wieder durchmachen.“
    „Ich hatte Angst“, gab Natasha zu. „Und es stimmt, dass ich nicht schwanger werden wollte, jedenfalls nicht jetzt. Nie wieder. Ich möchte dir alles erzählen.“
    Er hätte zu gern einfach die Arme nach ihr ausgestreckt, sie festgehalten und ihr gesagt, dass es jetzt nicht mehr wichtig war. Aber er wusste, dass es wichtig war, und ging an den Herd. „Möchtest du Kaffee?“
    „Nein. Mittlerweile wird mir davon übel.“ Sie sah lächelnd zu, wie er mit der Kanne hantierte. „Würdest du dich bitte zu mir setzen?“
    „Also gut.“ Er nahm ihr gegenüber Platz und legte die Hände mit gespreizten Fingern auf die Tischplatte. „Ich höre.“
    „Ich habe dir erzählt, dass ich mich in Anthony verliebte, als ich beim Corps de Ballet war. Ich war siebzehn, als wir das erste Mal … intim wurden. Er war für mich der erste Mann. Und zwischen ihm und dir hat es keinen anderen gegeben.“
    „Warum nicht?“
    Die Antwort fiel ihr leichter, als sie geglaubt hatte. „Weil ich vor dir keinen mehr geliebt habe. Die Liebe, die ich für dich empfinde, ist ganz anders als die Fantasie, die ich bei Anthony hatte. Bei dir dreht es sich nicht um Träume, um Prinzen und weiße Ritter. Bei dir ist es real und solide. Alltäglich, auf die schönste Weise alltäglich. Kannst du das verstehen?“
    Er sah ihr ins Gesicht. In der Küche war es still, der Schnee dämpfte die Geräusche. Es duftete nach warmen Plätzchen und Zimt. „Ja.“
    „Ich hatte Angst, so starke Gefühle für dich, für irgendjemanden zu empfinden. Wegen dem, was zwischen Anthony und mir passierte.“ Sie wartete einen Moment, überrascht, dass da kein Schmerz mehr war, sondern nur noch Trauer. „Ich habe ihm geglaubt, jedes Wort, jedes Versprechen. Als ich herausbekam, dass er viele dieser Versprechungen auch anderen Frauen machte, war ich am Boden zerstört. Wir stritten uns, und er schicktemich wie ein unartiges Kind fort. Einige Wochen später stellte sich heraus, dass ich schwanger war. Alles, was ich dachte, war: ,Du trägst sein Kind‘.“
    Sie senkte kurz den Blick, sah wieder auf und sprach weiter. „Ich dachte, wenn ich es ihm sage, wird er begreifen, dass wir zusammengehören. Da bin ich zu ihm gegangen.“
    Spence griff wortlos nach ihrer Hand.
    „Es war nicht so, wie ich es mir ausgemalt hatte. Er war zornig. Die Dinge, die er sagte …“ Sie schüttelte den Kopf. „Egal. Jedenfalls wollte er mich nicht, das Kind auch nicht. In den paar Minuten bin ich um Jahre erwachsener geworden. Er war nicht der Mann, den ich mir vorgestellt hatte, aber ich hatte das Kind. Und ich wollte das Baby.“ Ihre Finger klammerten sich um seine Hand. „Ich wollte es so sehr.“
    „Was hast du getan?“
    „Das Einzige, was mir noch blieb. An Tanzen war nicht mehr zu denken. Ich verließ die Ballett-Kompanie und ging nach Hause. Es war eine Bürde für meine Eltern, aber sie hielten zu mir. Ich bekam einen Job in einem Kaufhaus. Als Spielzeugverkäuferin.“ Sie musste lächeln, als sie daran dachte.
    „Das muss schwierig für dich gewesen sein.“ Er versuchte, sie sich damals vorzustellen. Ein Teenager, schwanger, vom Vater ihres Kindes im Stich gelassen, verzweifelt bemüht, das Leben wieder in den Griff zu bekommen.
    „Ja, das war es. Aber es war auch eine wundervolle Zeit. Mein Körper veränderte sich. Die ersten beiden Monate hatte ich mich schwach und zerbrechlich gefühlt, doch plötzlich kam ich mir ungeheuer stark vor. Und war es wohl auch. Ich saß nachts in meinem Bett und las Bücher über Babys und Geburtsvorbereitungen. Ich löcherte Mama mit unzähligen Fragen. Ich strickte, allerdings mehr schlecht als recht“, fügte sie mit einem leisen Lachen hinzu. „Papa bastelte einen Babykorb, und Mama nähte ein weißes Kleidchen mit Bändern in Blau und Pink. Es war wunderschön.“ Sie fühlte die Tränen in sich aufsteigen und schüttelte den Kopf. „Kann ich etwas Wasser bekommen?“
    Er stand auf, ließ das Wasser einen Moment lang aus dem Hahn laufen, füllte das Glas und kehrte zum Tisch zurück. „Lass dir Zeit, Natasha.“ Weil er wusste, dass sie beide Zeit brauchten, strich er ihr übers Haar. „Du brauchst mir nicht alles auf einmal zu erzählen.“
    „Doch, das möchte ich.“ Sie trank langsam, wartete, bis er sich wieder gesetzt hatte. „Ich habe sie Lily
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