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Melodie der Liebe

Melodie der Liebe

Titel: Melodie der Liebe
Autoren: Patrick Hansen Nora Roberts
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gewünscht, Natasha säße neben ihm.
    Und ihr gemeinsames Kind? Er konnte an kaum etwas anderes denken. Vielleicht trug Natasha die Schwester unter dem Herzen, die Freddie sich so sehnlich wünschte. Das Baby, das er unbedingt wollte. Oder hatte sie … Er wollte sich nicht das Hirn mit der Frage zermartern, wohin sie gefahren war, was sie getan hatte. Aber wie konnte er an etwas anderes denken?
    Es musste einen Weg geben, sie zu finden. Und dann würde er bitten, flehen, argumentieren, vielleicht sogar drohen, bis sie zu ihm zurückkehrte.
    Sie hatte ein Kind gehabt. Ein Kind, das sie dann wieder verloren hatte. Aber wie und wann? Fragen, die dringend beantwortet werden mussten, gingen ihm durch den Kopf. Sie hatte gesagt, dass sie ihn liebte. Er wusste, wie schwer ihr dasgefallen sein musste. Aber es reichte nicht. Zur Liebe musste noch Vertrauen hinzukommen.
    „Daddy.“ Freddie kam ins Zimmer getobt, voller Vorfreude auf Weihnachten, auf das sie noch sechs lange Tage warten musste. „Wir backen Kekse.“
    Er sah über die Schulter. Freddie strahlte, den Mund mit rotem und grünem Zucker beschmiert. Spence hob sie auf. „Ich liebe dich, Freddie.“
    Sie kicherte und küsste ihn. „Ich liebe dich auch. Kommst du und backst mit uns Kekse?“
    „Nachher. Ich muss erst noch mal weg.“ Er würde zum Laden fahren, sich Annie vorknöpfen und herausfinden, wo Natasha steckte. Egal, was der Rotschopf ihm sagte, er würde ihr nicht abnehmen, dass Natasha nicht wenigstens eine Telefonnummer hinterlassen hatte.
    Freddies Lippe schob sich vor, während sie mit Spences Hemdkragen spielte. „Wann kommst du wieder?“
    „Bald.“ Er küsste sie und stellte sie auf die Erde. „Wenn ich zurückkomme, helfe ich dir, Kekse zu backen. Ich verspreche es.“
    Zufrieden rannte Freddie zu Vera zurück. Sie wusste, dass ihr Vater seine Versprechen stets hielt.
    Natasha stand im wirbelnden Schnee vor der Haustür, die von Lichterketten umrahmt war. Am Holz war ein lebensgroßer Santa Claus befestigt,der sich unter der Last der vielen Geschenke nach vorn beugte. Ihr fiel die Hexe ein, die an Halloween dort gestanden hatte. In jener ersten Nacht, die sie und Spence zusammen verbracht hatten. In jener Nacht, da war sie sicher, hatte sie das Kind empfangen.
    Sie war kurz davor, sich umzudrehen, in ihre Wohnung zu fahren, ihre Tasche auszupacken und noch einmal in Ruhe nachzudenken. Aber das würde nur bedeuten, sich schon wieder zu verstecken. Das hatte sie jetzt lange genug getan. Sie nahm ihren Mut zusammen und klopfte.
    Als Freddie die Tür öffnete, leuchteten ihre Augen auf. Das kleine Mädchen quietschte vor Freude und warf sich Natasha mit einem Satz in die Arme. „Du bist zurück, du bist zurück! Ich habe schon sooo lange gewartet.“
    Natasha hielt sie fest, presste sie an sich. Dies war es, was sie wollte. Sie vergrub das Gesicht in Freddies Haar. Wie hatte sie nur so dumm sein können? „Ich war doch nur kurz weg.“
    „Ganz viele Tage. Wir haben einen Baum und Lichter, und dein Geschenk habe ich schon eingepackt. Ich hab’s selbst gekauft, im Einkaufszentrum. Geh nicht wieder weg.“
    „Nein“, murmelte Natasha. „Das werde ich nicht.“ Sie setzte Freddie wieder ab, ging mit ihr ins Haus und schloss die Tür vor der Kälte und dem Schnee.
    „Du hast meine Aufführung versäumt. Ich war ein Engel.“
    „Das tut mir Leid.“
    „Wir haben die Heiligenscheine selbst gebastelt und durften sie behalten. Ich kann dir zeigen, wie ich ausgesehen habe.“
    „Darauf freue ich mich schon.“
    Freddie war sicher, dass jetzt wieder alles normal war, und nahm Natashas Hand. „Einmal bin ich fast hingefallen, aber ich konnte mir alles merken, was ich aufsagen sollte. Mikey hat seinen Text vergessen. Ich musste sagen ,Ein Kind ist geboren in Bethlehem‘ und ,Friede auf Erden‘, und singen musste ich ,Gloria in Schellfisch Deo‘.“
    Natasha lachte zum ersten Mal seit Tagen. „Das hätte ich zu gern gehört. Singst du es mir später vor?“
    „Okay. Wir backen gerade Kekse.“ Sie zog Natasha zur Küche.
    „Hilft dein Daddy dir dabei?“
    „Nein, der musste weg. Er hat gesagt, er kommt bald zurück und backt auch welche. Er hat’s versprochen.“
    Zwischen Erleichterung und Enttäuschung schwankend, folgte sie Freddie in die Küche.
    „Vera, Tash ist wieder da.“
    „So, so.“ Vera schmollte. Sie hatte sich gerade zu der Überzeugung durchgerungen, dass Natasha vielleicht doch die Richtige für den Señor undihr
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