Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Melodie der Liebe

Melodie der Liebe

Titel: Melodie der Liebe
Autoren: Patrick Hansen Nora Roberts
Vom Netzwerk:
überhaupt?“ Abwesend blickte er auf die Uhr. „Zu früh, um dich zum Lunch zu bitten. Wie wär’s mit etwas Kaffee?“
    „Nein, danke.“ Schon der Gedanke an Kaffee versetzte ihren Magen in Unruhe. „Ich möchte nichts. Ich wollte dir nur sagen …“ Sie verknotete die Finger. „Ich weiß nicht, wie. Ich will, dass du weißt … Ich habe es nicht geplant. Es ist auch kein Trick, damit du dich verpflichtet fühlst …“
    Sie wurde immer leiser, verstummte schließlich ganz. Er schüttelte den Kopf und ging zu ihr. „Wenn etwas nicht in Ordnung ist, warum erzählst du es mir nicht?“
    „Das versuche ich ja gerade.“
    Er nahm ihre Hand, um sie zum Sofa zu führen. „Sprich es einfach direkt aus. Das ist meistens der beste Weg.“
    „Ja.“ Um sie herum drehte sich alles, und sie legte die Hand an den Kopf. „Siehst du, ich …“ Sie erkannte die Sorge in seinen Augen, fragte sich einen Moment lang, was passierte, dann wurde alles schwarz …
    Sie lag auf dem Sofa. Spence kniete an ihrer Seite und rieb ihr fast die Handgelenke wund. „Bleib ruhig liegen. Ich werde einen Arzt rufen.“
    „Nein, das brauchst du nicht.“ Vorsichtig richtete sie sich auf. „Es geht mir gut.“
    „Das tut es ganz und gar nicht.“ Ihre Haut fühlte sich feucht an. „Du bist eiskalt und blass wie ein Gespenst. Verdammt, Natasha, warum hast du mir nicht erzählt, dass du krank bist? Ich bringe dich ins Krankenhaus!“
    „Ich brauche weder das Krankenhaus noch einen Arzt.“ Die Verzweiflung legte sich wie eine Stahlklammer um ihr Herz. Aber sie kämpfte dagegen an und zwang sich, weiterzureden. „Ich bin nicht krank, Spence. Ich bin schwanger.“

12. KAPITEL
    „W as?“ Mehr brachte er nicht heraus. Er ließ sich auf die Absätze zurückfallen und starrte sie an. „Was hast du gesagt?“
    Sie wollte stark sein, musste es sein. Er sah aus, als hätte sie ihm mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf geschlagen. „Ich bin schwanger“, wiederholte sie und machte anschließend eine hilflose Geste. „Es tut mir Leid, das musst du mir glauben.“
    Spence schüttelte den Kopf und wartete, bis er es wirklich begriffen hatte. „Bist du sicher?“
    „Ja!“ Bleib ganz sachlich, sagte Natasha sich, es ist besser so. Schließlich war er ein zivilisierter Mann. Es würde keine Vorwürfe geben, keine Grausamkeit. „Ich habe heute Morgen den Test gemacht. Ich hatte schon seit einigen Wochen den Verdacht, aber …“
    „Den Verdacht.“ Seine Hand ballte sich auf dem Kissen zur Faust. Sie sieht völlig anders aus als Angela damals, schoss es ihm durch den Kopf. Nicht wütend. Sondern am Boden zerstört. „Und du hast mir nichts davon erzählt!“
    „Ich wollte erst sicher sein. Es hatte keinen Sinn, dich unnötig nervös zu machen.“
    „Ist es das, was du bist, Natasha? Nervös?“
    „Schwanger, das ist es, was ich bin“, entgegnete sie forsch. „Und ich hielt es für richtig, dich davon zu informieren. Ich werde für einige Tage wegfahren.“ Trotz ihrer zittrigen Knie schaffte sie es aufzustehen.
    „Wegfahren?“ Verwirrt, wütend, besorgt, sie würde wieder in Ohnmacht fallen, ergriff er ihren Arm. „Jetzt warte mal. Du kommst hereingeschneit, erzählst mir, dass du schwanger bist, und jetzt verkündest du in aller Seelenruhe, dass du wegfährst?“ Er fühlte, wie sich etwas in seinen Magen bohrte. Es war die Angst. „Wohin?“
    „Einfach nur weg!“ Sie hörte ihre Stimme, schnippisch und unfreundlich, und presste eine Hand an den Kopf. „Tut mir Leid, ich bin nicht sehr geschickt, ich weiß. Ich brauche etwas Zeit und Ruhe.“
    „Was du brauchst, ist ein Sessel, in dem du sitzen wirst, bis wir über alles gesprochen haben.“
    „Ich kann darüber nicht sprechen.“ In ihr wurde der Druck, ihm endlich die Wahrheit zu sagen, immer stärker. Wie Wasser an einem Staudamm. „Jedenfalls jetzt noch nicht … Ich wollte dir nur schnell Bescheid geben, bevor ich abfahre.“
    „Du fährst nirgendwohin.“ Er hielt sie am Arm fest. „Und du wirst verdammt noch mal mit mir darüber reden. Was erwartest du von mir? ,Wie interessant, Natasha. Wir sehen uns, wenn du zurück bist.‘ Hätte ich so reagieren sollen?“
    „Ich erwarte gar nichts.“ Ihre Stimme wurdelauter, und sie verlor die Kontrolle. Liebe, Trauer, Angst – alles strömte aus ihr heraus, als die Tränen kamen. „Ich habe nie etwas von dir erwartet. Ich habe nicht erwartet, dass ich mich in dich verlieben würde. Ich habe nicht erwartet, dass ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher