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022 - Erfolgsaussichten NULL

022 - Erfolgsaussichten NULL

Titel: 022 - Erfolgsaussichten NULL
Autoren: STAR GATE - das Original
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    »Faszinierend!«, sagte Martha.
    Mario kniff die Lippen zusammen, bis sie nur noch einen schmalen Strich bildeten: »Sie – sie könnten es sogar schaffen!«
    Denn Martha hatte ihm kurz erläutert, was ihrer Meinung nach an Bord des Raumers vorging – und damit sogar den Nagel auf den Kopf getroffen.
    Jetzt winkte sie ab.
    »Wir müssen allerdings damit rechnen, dass die Verfolger auf die gleiche Idee kommen. Die Viertelstunde Wartezeit ist knapp bemessen.«
    »Du willst also wirklich inzwischen, dass sie davon kommen?«
    Die Projektion erlosch.
    Martha lächelte entwaffnend.
    »Das sagte ich doch schon, Liebster.«
    Er packte sie hart an den Schultern.
    »Und Papaya Deran, den du mit an Bord verfrachtet hast – zum Abschuss freigegeben? Du hast ihn einfach geopfert! Du warst seiner überdrüssig und wolltest ihn töten. Einfach so.« Er schnippte mit den Fingern. »Als wäre es gar nichts. Hast du denn kein Herz und keine Seele?«
    Sie befreite sich aus seinem brutalen Griff.
    »Du hast mit dem Falschen Mitleid. Papaya Deran hätte dasselbe mit mir getan.« Sie schnippte ebenfalls mit den Fingern. »Einfach so!«
    »Was für eine Welt!«, entfuhr es Mario.
    »Wieso, ist es bei euch etwa besser?«
    Diese Frage konnte und wollte er nicht beantworten. Weil er sich davor fürchtete, sie zu verneinen.
    Martha war plötzlich wieder kühler. Sie stand auf und trat einen Schritt zurück.
    Als sie Mario ansehen wollte, gelang es ihr nicht: Sie senkte den Blick.
    »Papaya ist ein Schwein, ein Schuft. Aber er ist ungeheuer willensstark. Das hätte ich ihm gar nicht zugetraut.«
    »Immerhin ist er bis in die höchsten Ränge aufgestiegen. Da muss man einen starken Willen haben – und besessen sein. Sonst hätte er es trotz deiner Hilfe nicht geschafft.«
    »Er hat massenhaft Leute umgebracht. Nicht nur Prupper, sondern …«
    »Auch Gronmei, ich weiß, Martha. Gleich nach unserer Ankunft auf TUSTRA, als er das Hauptquartier der Rebellen in die Luft jagen ließ, nur um Spuren zu verwischen.«
    Jetzt hob sie doch den Kopf.
    »Na, siehst du, Mario: Und ich habe nun ihn selber geopfert. Für eine gemeinsame Sache!«
    Er runzelte die Stirn.
    »Kann es sein, dass du dich rechtfertigst – vor MIR?«
    Sie blinzelte verwirrt.
    »Tatsächlich!«, entfuhr es ihr.
    Sie richtete sich auf – zu ihrer alten, stolzen Haltung. Aber es wirkte nicht mehr so überzeugend wie vorher. Wütend schnaufte sie, wollte etwas sagen …
    »Schalte die Projektion wieder ein!«, verlangte Mario. »Vielleicht solltest du dich jetzt doch einmischen? Ich meine, du hast nichts zu verlieren. Die Terroristen haben sich gemeldet. Wenn man sie gefangen nimmt, zwingt man sie zur Aussage – auch gegen dich. Du hast nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder sie werden doch noch abgeschossen: Dann bist du allerdings nicht nur deine Sorgen um sie, sondern auch mich los! Oder sie schaffen die Flucht: Dann ist alles in Butter!«
    »Gar nichts ist dann, Dummkopf!«, herrschte sie ihn an. »Wo sollen sie denn hin? Es gibt in Wirklichkeit keinerlei Fluchtmöglichkeiten – auf Dauer gesehen. Dieser Raumer ist zu lahm, um das Sonnensystem zu verlassen. Niemand hat überlichtschnelle Raumschiffe.«
    »Niemand?« Mario erinnerte sich zu deutlich an seine Erlebnisse auf Shan: Eine Welt, wo vor langer Zeit Raumschiffe mit Sternenantrieb hergestellt worden waren. Das war verboten – und wurde damals schrecklich geahndet, indem man den Planeten fast völlig ausbrannte und den Rest der Shaner ein unwürdiges Dasein fristen ließ. Sie hatten nach ihrem unfreiwilligen Besuch allerdings Freunde auf Shan hinterlassen – wertvolle Verbündete! Aber stimmte es wirklich, dass es überhaupt keine Raumschiffe mehr gab? Und die Kyphorer? Ging ihr Monopol so weit, dass nur sie allein …?
    Als wäre dies ein Stichwort gewesen, ertönte ein Rufsignal.
    Martha schaute irritiert hinüber.
    Ein Bildschirm flammte auf. Er zeigte einen Prupper, den Mario nicht kannte.
    Martha ging hinüber, als hätte sie mit dem Anruf Mario völlig vergessen.
    Ganz so war es allerdings nicht, denn plötzlich entstand um sie herum eine Art Nebelwand, völlig undurchdringlich.
    »Martha!«, rief Mario erschrocken. Aber sie hörte ihn anscheinend nicht mehr.
    Er sprang auf und lief hinüber. Vorsichtig streckte er die Arme aus.
    Sobald seine Fingerkuppen den Nebel berührten, spürte er einen feinen elektrischen Schlag.
    Er zog die Arme freiwillig wieder zurück.
    »Alle Achtung, guter Trick!«
    Er nutzte
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