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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern
Autoren: Paige Toon
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Prolog
    »Sin-gen! Sin-gen! Sin-gen!«
    Nein, ich kann nicht.
    »
Sin-gen! Sin-gen! Sin-gen!«
    Nein! Hört auf damit! Und stellt verdammt nochmal diese beknackte Musik ab!
    » SIN - GEN ! SIN - GEN ! SIN - GEN !«
    Shit! Meine Handflächen sind so glitschig, dass ich fast das Mikro fallen lasse. Ich bin nicht in Form. Und ich kann überhaupt nicht singen. Ich kann NICHT singen. Aber sie werden nicht aufhören. Sie werden so lange weitermachen, bis ich klein beigebe, da bin ich sicher. Und ich darf mein Publikum nicht enttäuschen. Okay, ich singe! Und jetzt der Refrain …
    I’m locked inside us
    And I can’t find the key
    It was under the plant pot
    That you nicked from me
    Das Lied ist übrigens nicht von mir. Und wenn ich sage, ich kann nicht singen, dann meine ich das auch. Wenn man so blau ist wie ich gerade, kann einem auch keiner verübeln, wenn man denkt: Wäre doch bloß die Superstar-Jury hier! Die würde bestimmt sagen: »Mädel, du hast das gewisse Etwas!« Aber ich mache mir keine Illusionen. Ich weiß, dass ich, wie sie es ausdrücken würde, »allenfalls Durchschnitt« bin.
    Und was das Publikum betrifft … Nun, ich singe nicht vor 90   000 Leuten im Wembley-Stadion, aber das habt ihr euch wahrscheinlich schon gedacht. Ich stehe im Wohnzimmer meiner WG in London Bridge. Und die Musik liefert freundlicherweise meine PlayStation SingStar.
    Die Frau, die mir gerade das Mikro aus der Hand gerissen hat, ist übrigens Bess. Sie ist meine Mitbewohnerin und beste Freundin. Und sie kann auch nicht singen. O Mann, das tut ja richtig weh in den Ohren! Das neben ihr ist Sara, eine Freundin von der Arbeit. Und dann sind da noch Jo, Jen und Alison, Freundinnen von der Uni.
    Und ich? Nun, ich bin Meg Stiles. Und das hier ist meine Abschiedsparty. Und der Song, über den wir uns gerade so beölen? Den hat einer der größten Rockstars des Planeten geschrieben. Und ich zieh morgen bei ihm ein.
    Echt! Ist nicht mal ein Scherz.
    Na ja, bisschen irreführend vielleicht. Ich bin ihm nämlich noch nie begegnet.
    Nein, ich bin keine Stalkerin. Ich bin seine neue P. A. Seine Persönliche Assistentin. Und ich fahre ins La-La-Land. Nach Los Angeles. Die Stadt der Engel – wie auch immer ihr sie nennen wollt. Und ich kann es selbst noch nicht fassen!

Kapitel 1
    Autsch! Mir brummt der Schädel. Welcher Idiot feiert schon am Abend vor seinem ersten Tag im neuen Job eine Abschiedsparty?
    Normalerweise bin ich nicht so chaotisch. Wahrscheinlich bin ich sogar der bestorganisierte Mensch, der euch je unterkommen wird. Dass ich am Vorabend meiner Abreise nach L. A. eine Party schmeiße, ist absolut untypisch für mich. Aber mir blieb kaum etwas anderes übrig. Ich hab den Job nämlich gerade erst bekommen.
    Vor sieben Tagen war ich noch Persönliche Assistentin in einem Architektenbüro. Meine Chefin, Marie Sevenou (Anfang fünfzig, Französin, sehr hoch angesehen in der Branche), bestellte mich am Montagmorgen in ihr Büro und bat mich, die Tür zu schließen und Platz zu nehmen. Weil das in den neun Monaten, die ich für sie arbeitete, noch nie vorgekommen war, fragte ich mich als Erstes, ob ich irgendwas falsch gemacht haben könnte. Da ich allerdings ziemlich davon überzeugt war, dass nicht, wurde ich vor allem neugierig.
    »Meg«, begann sie, und in ihren starken französischen Akzent mischte sich Verzweiflung. »Was ich Ihnen jetzt sage, schmerzt mich wirklich sehr.«
    Verdammt, war sie etwa sterbenskrank?
    »Ich möchte Sie nicht verlieren.«
    Verdammt, war
ich
sterbenskrank? Sorry, blöder Scherz.
    »Ich habe den ganzen gestrigen Tag mit mir und meinem Gewissen gerungen«, jammerte sie weiter. »Soll ich es ihr sagen? Soll ich es ihr lieber verheimlichen? Schließlich ist sie die beste P.A., die ich je hatte. Ich wäre untröstlich, wenn ich sie gehen lassen müsste.«
    Ich kann meine Chefin echt gut leiden, wirklich, aber normalerweise ist sie nicht halb so melodramatisch.
    »Marie«, erwiderte ich also, »was wollen Sie mir denn eigentlich sagen?«
    Sie sah mich mit ausdrucksloser Miene an. »Aber ich sagte mir, Marie, denk daran, wo du vor dreißig Jahren gestanden hast. Für so eine Chance hättest du einfach alles getan. Wie könnte ich es ihr also verschweigen?«
    Worüber redete sie, zum Teufel?
    »Ich war am Samstagabend bei einem sehr guten Freund zum Essen eingeladen. Erinnern Sie sich an Wendel Redgrove? Äußerst einflussreicher Anwalt. Ich habe vor Jahren sein Haus in Hampstead entworfen. Na ja, jedenfalls
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