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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern
Autoren: Paige Toon
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ihn so sehr.
    »Es geht nicht«, sage ich entschlossen zu Johnny.
    Er nickt. »Ich will nur, dass du es dir durch den Kopf gehen lässt.«
    Erstaunlicherweise helfen mir diese Worte, mich zu beruhigen. Ich seufze. »Okay.«
    »Cool.« Er greift wieder nach seinem Becher.
    »Du wirkst verändert«, sage ich vorsichtig.
    »Ich hab mich auch verändert.«
    »Aber es macht dir immer noch nichts aus, deinem besten Freund die Freundin auszuspannen?«
    »Ich bin nicht gerade darüber erfreut«, antwortet er nonchalant. »Das bin ich nie gewesen. Aber du gehörtest zuerst mir.« Er blickt mir ruhig in die Augen. Keine Ahnung, wie er das macht. Ich bin alles andere als ruhig.
    »Deine neue Single gefällt mir«, werfe ich ein, um das Gespräch leicht zu halten.
    »Danke. Ich hoffe, die nächste gefällt dir noch besser.«
    »Warum?«, frage ich interessiert.
    »Ich hab den Song für dich geschrieben.«
    Ich sehe ihn erstaunt an. »Du hast ihn für mich geschrieben? Wann?«
    »In den Dales. Damals hab ich damit angefangen. Ich hab ihn fertiggemacht, als wir zurück waren. Er ist die zweite Single-Auskopplung von dem neuen Album.«
    Ich bin überwältigt. »Wann kommt die Single raus?«
    »In zwei Monaten. Aber du kannst es dir schon morgen anhören, wenn du mit mir nach L.A. kommst.«
    »Ich kann nicht mit dir nach L.A. gehen«, wiederhole ich. »Bleibst du noch einen Moment?«, frage ich und blicke an meiner Uniform runter. »Dann ziehe ich mich schnell um.«
    »Klar«, sagt er.
    Ich gehe nach oben in mein Zimmer. Ich kann mich nicht konzentrieren. In meinem Kopf ist ein Wirrwarr von Gedanken.
    Ich hole eine Jeans und eine Bluse aus meinem Kleiderschrank. Als ich die Bluse gerade über meine Arme ziehe, höre ich hinter mir ein Geräusch.
    »Johnny, was machst du hier?« Ich wickele mir die Bluse um die Brust.
    Er sieht mich schief an. »Also schläfst du doch nicht in Christians Zimmer?«
    »Doch, tu ich«, gebe ich zurück. »Aber meine Klamotten sind hier.«
    Er kommt auf mich zu.
    »Nicht«, sage ich.
    Er steht vor mir und starrt mich mit einem intensiven Blick an.
    »Nicht«, wiederhole ich und lege eine Hand auf seine Brust, um ihn davon abzuhalten, näher zu kommen. Ich habe weiche Knie.
    Er macht noch einen Schritt nach vorn und presst meine Hand so ganz fest gegen seinen Brustkorb. Ich erstarre, bekomme kaum noch Luft. Und dann küsst er mich.
    Mein Wille ist gebrochen. Ich erwidere seinen Kuss.
    Er zieht mir die Bluse weg, liebkost meine Brüste und fährt mit seiner Hand meinen Rücken entlang … Seine Berührungen werden immer drängender und fordernder. Er schiebt mich aufs Bett und küsst meinen Hals. Ich fange an, seine Jeans aufzuknöpfen. Christian ist ganz weit weg. Jetzt gibt es nur Johnny.
    Ich bin süchtig nach ihm. Und keine Entzugsklinik auf der Welt kann mich davon heilen.
    Anschließend liege ich neben ihm im Bett, Schweiß bedeckt meinen Körper. Ich sehe an die Decke, auf den mattierten Lampenschirm aus grünem Glas, den Christian mir vor ein paar Wochen auf dem Camden Market gekauft hat.
    Schuldgefühle durchfluten mich.
    O mein Gott, was hab ich getan?
    Ich stehe auf und ziehe meine Sachen an. Johnny stützt sich auf seinen Ellbogen und beobachtet mich. Ich sehe ihn nicht an.
    »Du solltest jetzt gehen«, erkläre ich ihm, als ich fertig angezogen bin.
    »Meg … «, sagt er sanft.
    »Du musst jetzt gehen«, wiederhole ich mit mehr Nachdruck. »Christian kommt gleich nach Hause.«
    Er lässt sich auf mein Bett zurückfallen und sieht mich traurig an. »Heißt das, du kommst nicht mit nach L.A.?«
    Ich sehe zu ihm runter und schüttele langsam den Kopf. »Es geht nicht. Das kann ich ihm nicht antun.«
    »Und was ist mit mir?«, fragt er.
    »Was mit dir ist? Du kommst darüber weg. Tust du doch immer.«
    Er steht auf und zieht seine Jeans an. »Ich geb dir drei Monate.«
    »Drei Monate?« Ich schaue ihn verwundert an.
    »So lange werde ich auf dich warten.«
    Ich spüre einen Kloß im Hals und muss die Tränen zurückhalten.
    »Aber nicht länger, Nutmeg. Danach lasse ich dich los.«
    »In Ordnung«, antworte ich. »Okay.«

Epilog
    Ich bin in der Küche und sehe durch das Fenster in den Garten. Die Blätter fangen gerade an, sich zu verfärben. Christian ist im Wohnzimmer und arbeitet an seinem Buch. Er hört Musik auf seinem iPod, versunken in eine andere Welt, einen anderen Ort.
    Im Radio kommt ein Song, der schon seit einem Monat auf Nummer eins ist. Ich höre einen Moment zu, so lange, bis die
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