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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern
Autoren: Paige Toon
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wirkt bloß alles so irreal.«
    »Ist schon gut.«
     
    Wie auf glühenden Kohlen warte ich in den nächsten Tagen darauf, dass Christian Johnny erwähnt, aber er sagt nichts. Ich fange wieder an, die Boulevardpresse zu lesen und im Internet zu surfen … Alles in der Hoffnung, irgendwas über ihn zu erfahren. Ich verzehre mich wieder nach ihm, jeder Teil von mir. Und das gefällt mir nicht. Es kommt mir so vor, als müsste ich wieder ganz von vorne anfangen, um mich von ihm zu befreien.
    Aus Tagen werden Wochen, und gelegentlich finde ich tatsächlich den einen oder anderen Schnipsel über Johnny in der Presse. Er ist zurück in L.A., zurück zu seinem alten Leben, zu Bars und Groupies. Es tut nicht so weh, wie ich befürchtet hatte, und irgendwann stelle ich erleichtert fest, dass ich wieder ganze Tage verbringen kann, fast ohne auch nur ein einziges Mal an ihn zu denken.
    An einem Nachmittag Anfang Mai kommt Christian von einem Treffen mit seinem Verleger nach Hause.
    »Clare ist mir heute über den Weg gelaufen«, eröffnet er mir und schlägt lässig die Beine übereinander. Wir sitzen im Garten.
    »Echt?«
    »Ja, und es war okay.« Er grinst mich an. »Hat mir überhaupt nichts ausgemacht.«
    »Ausgezeichnet!«, antworte ich. »Wirklich gut. Ist sie immer noch mit diesem Boris zusammen?«
    Er zuckt die Achseln. »Keine Ahnung. Hab nicht gefragt.«
    »Wirklich nicht?
Das
ist beeindruckend.«
    »Siehste mal«, gibt er lässig zurück. »Aber sie hat nach dir gefragt.«
    Meine Augen weiten sich. »Im Ernst? Und was hast du gesagt?«
    »Ich hab gesagt, dass du bei mir eingezogen bist.«
    Ich fange an zu kichern.
    »Nicht auf die Art!«, tadelt er mich. »Ich hab ihr erklärt, dass du nur meine Mitbewohnerin bist.«
    »Ja, klar«, sage ich und merke, dass ich rot werde.
    »Ich hab ihr erklärt, dass du viel zu sehr an Johnny Jefferson hängst, um anderen Typen eine Chance zu geben.«
    »Das hast du nicht gesagt!« Ich bin entsetzt.
    Er grinst. »Nein, nicht wirklich.«
    Ich schlage ihn auf seinen Oberschenkel.
    »Aber es stimmt doch.« Er wirft mir einen Blick zu.
    »Was? Dass ich an Johnny hänge?«
    »Genau.«
    »Meinst du, ich werde alt und einsam enden?«, scherze ich.
    »Ja.« Er lacht unecht. »Wahrscheinlich wird es so kommen.«
    Wir schweigen. Nach ein paar Minuten seufze ich und stehe auf.
    »Meg … «
    Er nimmt meine Hand, und ich sehe ihn verdutzt an.
    »Was ist?«
    Er zieht mich sanft wieder nach unten, bis ich neben ihm sitze. Ich sehe ihn nervös an.
    »Was ist denn?«, frage ich noch mal.
    Er lässt mich los und fährt sich mit der Hand durch seine dunklen Haare. »Ach, vergiss es«, sagt er frustriert. Er schaut auf die leuchtend gelben Tulpen im Blumenbeet.
    »Sag’s mir«, fordere ich ihn auf.
    Er sieht mich plötzlich wieder an, intensiv, und zu meiner Überraschung macht mein Herz einen Sprung.
    »Ich hab dich gern«, sagt er.
    »Ich hab dich auch gern«, antworte ich vorsichtig.
    »Nein, ich hab dich
richtig
gern. Zu sehr.« Seine dunkelbraunen Augen sehen immer noch in meine. Ich will weggucken, stelle aber fest, dass ich es nicht kann.
    »Meg … «
    Er fährt mit den Fingerspitzen die Kurve meiner Hüfte entlang. Als ich ihn nicht aufhalte, beugt er sich näher zu mir hin. Ich rücke nicht weg, komme ihm aber auch nicht entgegen. Er küsst mich, langsam und sanft.
    Er schmeckt gut … Süß ... Ich mag ihn so sehr, dass ich ihn so wollen möchte, wie ich Johnny will.
    Johnny. Du weißt, dass es niemals funktionieren wird. Du musst ihn hinter dir lassen.
    Ich küsse Christian zurück, fest, in dem verzweifelten Versuch, die gleiche Leidenschaft zu spüren, die ich für seinen Freund empfunden habe.
    Christian ist der perfekte Mann für mich. Er ist total nett, intelligent, erwachsen, er würde nie einfach nur mit mir spielen. Ich mag ihn so sehr.
    Aber liebst du ihn?
    Nein.
    Liebst du Johnny?
    Denk jetzt nicht drüber nach.
    »Ich möchte so gern mit dir schlafen«, sagt Christian. Er atmet schneller.
    »Okay.« Ich nicke.
    Die Erde bebt zwar nicht, aber es ist liebevoll, zärtlich, und es bleibt anschließend kein Gefühl der Reue zurück.
    Er hält mich in seinen Armen und streichelt über meine Haare, und ich versuche mit aller Kraft, nicht an den Mann zu denken, der uns zusammengebracht hat.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragt er.
    Ich sehe ihn mit einem Lächeln an. »Ja, das war schön.«
    »Nur ›schön‹?«
    »
Wirklich
schön. Willst du noch mal?«
    Er lacht. »Warum
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