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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern
Autoren: Paige Toon
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auf den Boden fallen. Ich sitze, immer noch im Pyjama, auf dem Sofa. Ich hatte heute Morgen nicht die Kraft, mich anzuziehen.
    »Alles in Ordnung?«, fragt er und setzt sich zu mir.
    »Ja, alles in Ordnung.«
    Tatsächlich sind meine Augen ganz geschwollen und rot vom vielen Heulen, aber ich hoffe, dass Christian sieht, was er sehen will.
    »Er ist durchgedreht, als ich’s ihm erzählt hab«, sagt Christian und guckt weg.
    »O nein!«, rufe ich, als ich sein Gesicht von der Seite sehe. Es ist grün und blau.
    »Er hat mich geschlagen.« Er lacht halbherzig auf.
    »Er hat dich geschlagen?« Ich kann es kaum fassen.
    »Ja.«
    »Oh, du Armer!« Ich betaste sein Gesicht vorsichtig, und er zuckt zurück. In mir wallt Mitgefühl auf.
    Unsere Blicke treffen sich. »Du hast ihn weggeschickt?«
    »Ja.«
    Er lächelt mich an.
    »Komm her«, sage ich, schlinge meine Arme um ihn und vergrabe mein Gesicht an seinem Hals.
    Ich fühle mich wieder geborgen.

Kapitel 36
    Wie vorhergesagt, verdonnert der Richter Johnny zu sechs Wochen Entzugsklinik. Die Presse stürzt sich wie wild auf die Story, und ich kann nirgends hin, ohne irgendwas über Johnny Jefferson zu lesen oder zu sehen.
    Er hat Ärger bekommen, weil er seine Kautionsauflagen missachtet und für zwei Tage das Land unerlaubt verlassen hat. Der Richter hat Milde walten lassen, weil ausgerechnet sein Dad einen Eid geschworen hat, dass es Johnny schlechtgegangen sei. Er sei in seiner Verzweiflung nach England gekommen, um mit ihm zu reden.
    Niemand weiß, dass er eigentlich zu mir gekommen ist.
    Ich erzähle Bess nichts von Johnnys Besuch. Und ich erzähle Christian auch nicht, dass er mich geküsst hat. Ich versuche, einfach gar nicht drüber zu reden. Oder dran zu denken. Aber das Letztere ist leichter gesagt als getan.
    Tief in der Nacht spuken mir seine Worte im Kopf herum.
    Ich komme wieder …
    Er wird nicht wiederkommen. Wird er einfach nicht. Er war betrunken und wütend. Er hat auf eine Situation reagiert, die er nicht unter Kontrolle hatte.
    Ich liebe dich …
    Das hat er nicht so gemeint
.
     
    Die Arbeit geht mir allmählich echt auf die Nerven. Ich brauche eine neue Herausforderung, aber ich weiß nicht so recht, was für eine. Selbst jetzt bin ich noch nicht so weit, die P.A. von jemand anderem werden zu wollen. Ich denke immer noch darüber nach, auf Reisen zu gehen. Christian hasst es, wenn ich davon anfange.
    »Mach das nicht.«
    »Warum nicht?«, frage ich.
    »Du würdest mir fehlen.«
    »Komm doch mit!«
    »Das geht nicht.«
    »Wieso?«
    »Ich muss arbeiten.«
    Er hat recht. Sein Verleger war so begeistert von Johnnys Biographie, dass er ihm einen Vertrag über zwei weitere Bücher gegeben hat. Diesmal sind es Romane.
    Christian ist begeistert, denn davon hat er immer schon geträumt.
    An dem Tag, als Johnny aus der Entzugsklink entlassen wird, hänge ich, genau wie der Rest der Welt, vor dem Fernseher.
    Ich sehe, wie er mit dunkler Brille und in seinem silbernen Hemd aus der Klinik kommt und wie der Rockstar schlechthin aussieht. Er steigt in ein Auto, das ich plötzlich als das von Davey erkenne. Es versetzt mir einen Stich, als ich sehe, wie er mit Johnny davonfährt.
    Christian hat sich überlegt, dass er besser am Telefon mit Johnny über seine Entzugserfahrung spricht als persönlich. Er meint, dafür könnte es noch zu früh sein, nach allem, was passiert ist. Vermutlich hat er recht.
    Die Bilder von Johnny beim Verlassen der Klinik werden im Fernsehen wiederholt. Irgendein Kommentator berichtet darüber und behauptet, ein Experte für das zu sein, was Johnny durchmacht.
    Ich verschränke meine Arme fest vor der Brust. Ich hoffe, es geht ihm gut.
    Christian ist oben und sieht sich die Aufnahmen im Büro an. Er braucht seine Ruhe, um sich konzentrieren und Notizen machen zu können.
    Ich brauche meine Ruhe, um nachzudenken.
    Als das Telefon klingelt, zucke ich zusammen.
    »Hallo?«
    »Meg, hier ist Bess. Guckst du’s auch?«
    »Ja.« Ich werfe einen Blick auf den Fernseher.
    »Wie geht’s dir dabei?«
    »Ganz gut, glaub ich.«
    »Meinst du, er bleibt trocken?«, fragt sie.
    »Ich glaube kaum. Er fällt sicher bald in seine alten Gewohnheiten zurück.«
    »Jedenfalls verdammt gute Werbung für seine neue Single, oder?«
    »Das ist sicher.«
    Sie spielen Johnnys neue Single schon seit ein paar Wochen im Radio. Sie ist auf dem besten Weg, an die Spitze der Charts zu kommen.
    »Ich wollte nur mal hören, ob du okay bist«, meint Bess.
    »Danke. Das bin
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