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Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Titel: Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen
Autoren: Rolf Randall
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     I.  
     EINE TOLLE GEBURTSTAGSFEIER  
     Stille Teilhaber — Das Ohr der Gerechtigkeit Es gibt einen großen Knall — „Hoch lebe das Geburtstagsrind!"  
     

 
     Es begann an einem wunderschönen Tag im Spätsommer. Die Sonne schien hell und freundlich; sie lachte geradezu vom strahlend blauen Himmel auf die kleine Stadt Somerset herab. Niemand ahnte etwas Böses, und sogar der griesgrämige Sheriffsgehilfe John Watson hatte sein Sonntagsgesicht aufgesetzt. Er fühlte sich dazu verpflichtet, weil er gerade Geburtstag hatte — womit nicht gesagt werden soll, daß gerade deswegen die Sonne so freundlich lachte.  
     Jedenfalls gab es plötzlich einen mächtigen Knall, und — aber so weit sind wir noch nicht. Zuerst passierte die Sache mit Jeff Carter. Und das kam so . . .  
     Vor der Kneipe „Zum Silberdollar" stand ein Cowboy und zählte seine Silberdollars. Ein anderer sah ihm dabei zu, während er sich gedankenvoll in der Nase bohrte, offenbar, weil er Gold darin zu finden hoffte. Beide wurden enttäuscht. Der eine mußte feststellen, daß sein Geld nicht ausreichte. Der andere fand kein Gold, wahrscheinlich deswegen, weil er am unrechten Ort danach suchte.  
       
     „Drei und einen halben Dollar", seufzte Jimmy Corbet. „Das ist genug, um Durst zu bekommen — nicht jedoch, um ihn zu stillen."  
     „Yeah", bestätigte Bill Taylor und schob sich von hinten her den Hut über die Augen, um seine Trauer auszudrücken.  
     „Ich möchte bloß wissen, wie Jeff es zuwege bringt, regelmäßig jeden Sonntag besoffen zu sein", fuhr Jimmy fort. „Er verdient doch nicht mehr als du und ich? Ganz abgesehen davon, daß er furchtbar viel Geld für so überflüssige Dinge wie Seife und Bücher ausgibt. Stelle dir vor: er liest Bücher!"  
     Bill konnte es sich kaum vorstellen. Ein Mensch, der Bücher kaufte, um sie zu lesen, war seiner Ansicht nach ein Tagedieb und Faulenzer, mit dem es in absehbarer Zeit ein schlimmes Ende nehmen mußte. Bücher zu lesen, bedeutete, das Gehirn anzustrengen. Wer so fahrlässig handelte, mußte damit rechnen, eines schönen Tages im Irrenhaus zu landen.  
     „Ich habe Jeff sogar im Verdacht, daß er sich täglich die Zähne putzt", meinte Jimmy entrüstet.  
     „Das Ferkel!" entrüstete sich Bill. „Alles hätte ich ihm zugetraut, nur das nicht. Man wird ihn noch zum Schönheitskönig wählen, wenn er so weitermacht."  
     „Und er ist schon wieder besoffen. Seit dem frühen Morgen sitzt er in der Kneipe. Jetzt ist er blau wie ein Veilchen. Ich frage dich — wovon?"  
     „Vom Schnaps vermutlich."  
      I  
     „Esel. Ich meine, woher nimmt er das viele Geld?" fragte Jimmy aufgebracht. „Gespart kann er es nicht haben, das ist sicher."  
     „Weißt du das genau?"  
     „Ganz genau, da ich Jeff jede Woche zweimal anpumpe. Wer Geld verleiht, kann es schließlich nicht sparen."  
     „Das leuchtet mir ein. Du gehörst nicht zu den Menschen, die so leichtfertig sind, geliehenes Geld zurückzuzahlen", meinte Bill. „Ich will dir verraten, woher Jeff das viele Geld hat: Er verdient jedesmal, wenn er die Augen zudrückt, mindestens zehn Dollar."  
     „Was du nicht sagst", staunte Jimmy. „Wenn es so leicht wäre, Geld zu verdienen, so würde ich mit geschlossenen Augen durchs Leben gehen."  
     „Damit wäre es nicht getan. Jeff bekommt sein Geld dafür, daß er nicht sieht, was er nicht sehen soll, verstehst du?"  
     „Nein."  
     „So muß ich, deiner langen Leitung zuliebe, deutlicher werden. Gewisse Leute haben ein gewisses Interesse daran, daß gewisse Vorkommnisse unentdeckt bleiben."  
     „Aha", sagte Bill. „Wie unmoralisch von Jeff, sich bestechen zu lassen! Das sieht dem Schuft ähnlich."  
     „Daß er sich bestechen läßt?"  
     „Nein, daß er uns nicht auch etwas zum Verdienen gibt. Auch wir besitzen Augen, die wir zudrücken können. Angenommen, Jeff sieht nicht, was er nicht sehen  
      soll, und er wird dafür bezahlt. Wir aber sehen es! Das bedeutet dann doch ebenfalls Geld für uns."  
     „Es bedeutet, daß wir wegen Erpressung eingesperrt werden", meinte Jimmy. „Gouverneur Stetson versteht in solchen Dingen keinen Spaß. — Oh, da kommt er ja!" zischte Jimmy.  
     „Wer — der Gouverneur?"  
     „Nein, Jeff Carter. Schau nur, wie herrlich besoffen er ist. Ich möchte wetten, daß ihm vom vielen Saufen übel geworden ist."  
     „Direkt zu beneiden", sagte Bill und beobachtete den
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