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022 - Erfolgsaussichten NULL

022 - Erfolgsaussichten NULL

Titel: 022 - Erfolgsaussichten NULL
Autoren: STAR GATE - das Original
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sondern eher so etwas wie den Posten eines Gouverneurs bekleidete. Obwohl er in der Regel niemals von irgendwelchen Weisungsbefugnissen Gebrauch machte. Er hielt sich tunlichst aus allem heraus, was auf Tustra vorging. Weil es ihn schlicht und einfach nicht interessierte!
    Doch er schien trotzdem sozusagen in Lauerstellung gewesen zu sein, denn es war ungewöhnlich, dass er sich ohne Verzögerung auf ihren Anruf hin meldete.
    Bestimmt wegen dem Planetenalarm: Das war ja zu erwarten! , dachte Martha – und gab sich nach außen hin ganz gelassen, obwohl es ihr ausnahmsweise schwer fiel.
    »Die Terroristen, die in den letzten drei Wochen Tustra in Atem gehalten haben …«, begann Marta vorsichtig.
    »Ah, deshalb der Alarm?«, fragte der Kyphorer anstelle einer Begrüßung. Aber Martha wusste, dass der Kyphorer nichts von Ritualen hielt. Er saß hier seine Zeit ab und wollte zurück nach Kyphora. Für ihn war Tustra eher eine Strafe als eine Aufgabe. Dafür hasste er auch jeden Einheimischen, einschließlich Martha. Allein schon, weil sie ebenfalls eine Einheimische war.
    Es war ihr egal: »Sie stammen von einer noch unentdeckten Welt und kamen mit einem illegalen Star Gate. Aber wir konnten alles lückenlos aufklären und haben die Ordnung wieder hergestellt auf Tustra.«
    Als wäre dies das verabredete Signal gewesen, erlosch endlich der Planetenalarm.
    Der Kyphorer sah das als Bestätigung der Worte von Martha an.
    Sein Gesichtsausdruck wurde plötzlich gelangweilt.
    »Und die Terroristen?«
    »Sie konnten leider fliehen. Aber die Norm steht fest. Ich gebe sie Ihnen durch.«
    Martha tat es.
    Und sie wunderte sich, wieso der Kyphorer keine Fragen stellte. Interessierte ihn denn nicht, wie die Terroristen überhaupt nach Tustra gekommen waren?
    Nein, es interessierte ihn nicht. Er lachte sogar humorlos, als er den Code studierte.
    »Eine verbotene Norm. Ich denke, es ist besser, ich gebe den Code gar nicht weiter, bevor ich mich lächerlich mache, denn die Terroristen kommen von einer anderen Welt: Sie irren nämlich, Prupperin, wenn Sie meinen, mir damit eine Neuigkeit mitzuteilen. Es ist auch absolut nicht tragisch, dass den Terroristen die Flucht gelang.«
    »Nicht tragisch?« Martha wunderte sich ehrlich.
    »Nun, inzwischen hat sich das Problem sowieso von selber erledigt: Die Welt der Terroristen wurde bereits vor einer Woche von unseren Truppen vereinnahmt. Wenn die tatsächlich dort herauskommen, sind sie sozusagen gleich in den besten Händen!« Er lachte schon wieder. Diesmal klang es schadenfroh.
    »Schon vor einer Woche?« Martha konnte es gar nicht fassen.
    »Ja, da hat die Invasion begonnnen. Das Übliche: Erst ein Spähtrupp, der die kosmische Position feststellte – und dann die Kriegsraumschiffe. Es war eine Kleinigkeit – bei einer so primitiven Welt. Übrigens äußerst unterhaltsam, denn es wurde ein großes Medienspektakel daraus gemacht. Ich weiß nicht, inwiefern die Reporter mal wieder übertrieben haben, aber es scheint ein paar Milliarden von diesen nichtsnutzigen Menschen dahingerafft zu haben. Ein wahres Schlachtfest der feinsten und unterhaltsamsten Art! Eine Reality-Show sondersgleichen. Die kyphorischen Zuschauer haben es jedenfalls sehr genossen! Selbst wenn es in Wirklichkeit weniger sein sollten, die es dahingerafft hat wie die sprichwörtlichen Fliegen: In den nächsten Tagen werden sämtliche Berichte frei gegeben sein, auch für NICHT-Kyphorer. Es wird mir ein Vergnügen sein, die Berichte hier auf Tustra persönlich zu verbreiten. Jede Welt, die dem Bund angeschlossen ist, soll sich genau ansehen, was passiert, wenn man den Vorschriften zuwider handelt!«
    Damit kappte der Kyphorer einfach die Verbindung.
    Das war nicht nur unhöflich, sondern unverschämt.
    Martha war es egal. Mehr noch: Es war ihr sogar recht.
    »Ich brauche euch gar nicht zu verraten. Weil es sowieso zu spät ist für euch«, murmelte sie vor sich hin.
    Gottlob bekam der Kyphorer das nicht mehr mit.
    Sie hieb spontan auf eine Taste und bellte ihren Befehl: »Sofortige Änderung der Norm!« Nicht dorthin sollten die Menschen gestrahlt werden, wo sie her kamen, sondern zu einem anderen Ziel.
    Dabei ahnte sie nicht einmal, dass der Phönix-Code keineswegs identisch war mit dem Ziel Erde! Wie denn auch? Ein Irrtum des selbstgefälligen Kyphorers, der den Phönix-Code nicht nur nicht weitergab, sondern ihn wahrscheinlich sogar löschte.
    Ein wahres Glück für die Menschen auf Phönix, dessen galaktische Position
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