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022 - Erfolgsaussichten NULL

022 - Erfolgsaussichten NULL

Titel: 022 - Erfolgsaussichten NULL
Autoren: STAR GATE - das Original
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Tanya schnappten sich den vor der Deportation mit dem Frachter unter Drogen gesetzten Papaya Deran und schleppten ihn zu den Hauptkontrollen.
    »Anfangen!«, befahl Ken, denn der Prupper war der Einzige, der sich damit auskannte.
    Papaya Deran hatte erhebliche Koordinationsschwierigkeiten. Er stierte auf die Kontrollen, kniff immer wieder fest die Augen zusammen, riss sie wieder auf – und brabbelte sinnloses Zeug vor sich hin.
    Eine wertvolle Minute verging, bis sich sein Zustand wieder etwas stabilisiert hatte.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Nein!«
    »Ich bringe dich um!«, warnte Ken – und er meinte das ernst. »Wir haben nur durch dich eine winzige Chance. Arbeite am Computer! Bereite die Flucht vor!«
    »Nicht befugt!«, quakte das Bordgehirn prompt. Niemand nahm davon Notiz.
    Papaya Deran kicherte.
    »Wir kommen sowieso nicht weit. Wir können nämlich niemals mehr landen. Wir verhungern und verdursten im Weltraum, wenn sie uns nicht rechtzeitig finden. Wozu also groß in die Ferne schweifen – wenn das Ende genau gleich aussieht?« Aber er streckte trotzdem seine Hände vor und begann, an den Kontrollen zu spielen.
    »Nicht befugt!«, warnte der Computer.
    »Ach, halt’s Maul!«, schimpfte Ken.
    Papaya Deran kicherte mal wieder.
    »Lass ihn doch quaken, Ken: Er hat keine Möglichkeit, sich zu wehren. Es gibt hier keine Hilfsroboter, kein nichts …«
    Ken runzelte die Stirn. Er schaute zu Tanya hinüber. Dieser Papaya Deran erschien auf einmal erstaunlich fit.
    Ein leiser Verdacht keimte in ihm: Wieso hatte er es eigentlich geschafft, sich so relativ erfolgreich dem Drogeneinfluss zu widersetzen? War denn Martha nicht auf Nummer sicher gegangen? Sie hätte doch nur eine genügend hohe Dosis einzuplanen brauchen – nicht so hoch, dass sie ihn umbrachte, aber gleichzeitig hoch genug, dass er nicht erwachte …
    Vor der Reise umbringen, das war ja nicht drin gewesen, denn es war anscheinend wichtig für Marthas undurchsichtigen Plan, dass die Registrierung ihn erfasste – genauso wie die sechs fliehenden Menschen …
    Und jetzt brachte Papaya Deran das Kunststück fertig, an den Kontrollen zu arbeiten, als hätte er die letzten Jahre nichts anderes gemacht – von morgens bis abends? Obwohl er noch recht schlaff in ihrem Griff hing …
    »Verflixt!«, entfuhr es Tanya.
    Papaya Deran kicherte mal wieder.
    »Das ist doch ein verdammtes, abgekartetes Spiel!« Sie ließ Papaya Deran los.
    Er drohte, zusammenzubrechen.
    »He!«, warnte Ken. »Bleib lieber dran! Du siehst doch, dass er es ohne uns nicht schafft.«
    Zögernd griff sie ihm wieder unter die Arme.
    »Ein abgekartetes Spiel!«, beharrte sie.
    Papaya Deran schüttelte den Kopf.
    »Sie irren sich, meine Liebe!«, sagte er hochnäsig. »Martha hat nichts damit zu tun. Die Drogen, die sie mir verabreichte, hätten durchaus gereicht. Und außerdem – wenn Sie mich schließlich nicht aus dem blockierten Kontrollraum herausgeholt hätten …«
    »Sie verdammter Lügner!« Tanya erinnerte sich sehr wohl daran, dass Papaya Deran sie angegriffen hatte, als sie in der Tür des Kontrollraums erschienen war. Vielleicht, weil er sie nicht sofort erkannt hatte. Jedenfalls war er dabei kräftig genug gewesen, um überhaupt einen Angriff zu wagen. Auch wenn er das ›Echo‹ doch nicht vertragen hatte.
    »Wieso lüge ich?«, begehrte Papaya Deran auf.
    »Nun halt doch endlich den Mund!«, flehte Ken. »Tanya, der Mann hat zu arbeiten und du hältst ihn davon ab. Es geht um unser Leben!«
    »Natürlich, Ken!«, entgegnete Tanya eisig, »aber nicht nur in dieser knappen Viertelstunde, sondern auch danach. Es bleibt die Frage, ob es sich wirklich lohnt, dank Papaya Deran zu überleben. Ich glaube nämlich, dass er noch einiges mit uns vorhat.«
    Papaya Deran kicherte erneut. Tanya hätte ihn dafür schlagen mögen. Der ehemalige Polizeipräfekt spielte an den Kontrollen herum wie ein Virtuose und erste Erfolge hatte er anscheinend schon erzielt: Der Computer meldete sich nicht mehr.
    »Ich habe vorgesorgt. Das ist alles! Schließlich bin ich nicht von gestern und wer sich auf Martha verlässt, der ist verlassen. Von vornherein schon. Sie hat mich benutzt – und ich sie. Der Computer ist vorbereitet, sonst wäre es Ihnen nicht gelungen, ihn zu überreden.
    Aber ich musste vorsichtig sein, sonst hätte Martha es herausbekommen. Schließlich hatte ich keinen so genialen Techniker zur Verfügung wie der gute Jeromee Jeri-emos Damus. Denn der war schon anderweitig
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