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Beseelt

Beseelt

Titel: Beseelt
Autoren: P Cast
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PROLOG
    „D as Blut einer sterbenden Göttin wird dein Volk retten.“
    Vor mehr als einhundert Jahren verschwanden immer wieder Frauen aus einem grünen, blühenden Land namens Partholon. Anfangs war es nur ab und zu eine, scheinbar wie zufällig. Erst als die eindringenden Horden die MacCallan-Burg überfielen, die tapferen Krieger des Clans hinrichteten und ihre Frauen zu Sklavinnen machten, wurde die schreckliche Wahrheit bekannt. Die Fomorianer, eine Rasse geflügelter Dämonen, benutzten die menschlichen Frauen, um eine neue Art Monster zu züchten. Den vampirischen Kreaturen bedeutete es nichts, dass die Geburt der Mutantenföten zum Tod der unfreiwilligen Mütter führte. Die Frauen waren nichts weiter als Brutkästen – und ihr Tod nicht mehr als das grausame Mittel zu einem fürchterlichen Zweck.
    Die Wut der Göttin Epona war entsetzlich, und unter der Führung ihrer Auserwählten, der göttlichen Inkarnation Rhiannon und ihres zentaurischen Lebensgefährten ClanFintan kämpfte das Volk von Partholon mit vereinten Kräften gegen die Fomorianer. Die Dämonen wurden vernichtet, die Bewohner von Partholon bemerkten aber nicht, dass das Erbe dieses Krieges aus mehr bestand als aus Tod und Verderben. Im Ödland, weit entfernt vom Herzen Partholons, gebaren menschliche Mütter geflügelte Kinder und überlebten wie durch ein Wunder. Teils Dämon, teils Mensch kämpfte die kleine Gruppe hybrider Nachkommen darum, sich ein Leben im Ödland aufzubauen. Sie hielten an ihrer Menschlichkeit fest, obwohl die Weigerung, dem Ruf des dunklen Bluts ihrer Väter zu folgen, ihnen Schmerzen bereitete – Schmerzen, die ihren Willen langsam untergruben, bis sie dem Wahnsinn verfielen.
    „Das Blut einer sterbenden Göttin wird dein Volk retten.“
    Epona hatte die Frauen nicht vergessen, die niemals die Hoffnung aufgegeben hatten und dem Glauben an ihre Göttin treu geblieben waren, obwohl sie mit ihren geflügelten Nachkommen nicht nach Partholon zurückkehren konnten. Die Große Göttin flüsterte ihren verbannten Kindern die Prophezeiung ins Ohr, und das Versprechen auf Erlösung schenkte der Rasse von Halbdämonen Hoffnung.
    Ein Jahrhundert verging, und die geflügelten Menschen warteten auf Antwort auf ihre Gebete. Partholon erholte sich und blühte auf, und der Fomorianische Krieg war nur noch eine Erinnerung, eingebettet in der Geschichte des Landes.
    Dann wurde ein Kind geboren – halb Mensch und halb Zentaur. Berührt von Eponas wundervoller Hand, wurde das Baby Elphame genannt. In ihren Träumen rief sie nach Lochlan, dem Anführer der geflügelten Halbdämonen, die im Ödland warteten. Das Kind wuchs heran, und Lochlan folgte ihrem Rufen zur MacCallan-Burg, auf der Elphame mehr zum Leben erweckte als nur die Steine der alten Ruine.
    „Das Blut einer sterbenden Göttin wird dein Volk retten.“
    Aus Liebe zu Lochlan und im Vertrauen auf ihre Göttin erfüllte Elphame die Prophezeiung. Sie opferte einen Teil ihrer Menschlichkeit sowie das Seelenheil ihres Bruders, um die Rasse der hybriden Fomorianer zu retten. Endlich konnten sie nach Hause zurückkehren, aber ihr Kampf hatte gerade erst begonnen. Bedenkt, der Weg der Göttin war niemals leicht zu beschreiten …

1. KAPITEL
    E lphame befand sich genau dort, wo Brighid sie zu finden erwartet hatte – nicht, dass es der Fähigkeit einer zentaurischen Jägerin bedurft hätte, um den Spuren der Clanführerin zu folgen. Die Angewohnheit der MacCallan, diese spezielle Felsformation an der Klippe aufzusuchen, war allgemein bekannt. Auf dem erhöhten Aussichtspunkt aus großen, wettergegerbten Steinen konnte Elphame sitzen und nach Norden in Richtung der Berge Trier schauen, die in der Entfernung als zerrissene Zackenlinie in den Himmel stachen. Aus dem Wunsch heraus, in das dahinterliegende Ödland zu sehen, starrte sie oft stundenlang auf die weit entfernte Bergkette.
    Brighid näherte sich Elphame leise, sie störte sie nur ungern. Obwohl sie schon einige Mondzyklen in ihrer Nähe lebte und eng mit ihr zusammenarbeitete, berührte der Anblick dieses einzigartigen Wesens, das ihre Clanführerin und auch ihre Freundin geworden war, sie immer noch tief. Als älteste Tochter der inkarnierten Göttin Partholons und ihres zentaurischen Schamanen war Elphames Körper nur bis zur Taille menschlich; ihre Beine hingegen glichen denen eines Pferdes. Sie waren sehr muskulös, mit feinem, glänzendem Fell bedeckt und endeten in ebenholzschwarzen Hufen.
    Es war aber nicht nur
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