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Melodie der Liebe

Melodie der Liebe

Titel: Melodie der Liebe
Autoren: Patrick Hansen Nora Roberts
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Baby war, da verschwand die Frau einfach für Tage. Trotzdem, sie wusste, was sich gehörte. „Möchten Sie etwas Kaffee oder Tee, Miss?“
    „Nein, danke. Ich will Sie nicht stören.“
    „Du musst bleiben.“ Freddie zog wieder an ihrer Hand. „Sieh mal, ich habe Schneemänner und Rentiere und Weihnachtsmänner gemacht.“ Sie nahm einen Keks, den sie für besonders gut gelungen hielt, von der Arbeitsplatte. „Du kannst einen haben.“
    „Er ist wunderschön.“ Natasha sah auf den Schneemann hinunter. Auf seinem Gesicht saßen dicke Klumpen roten Zuckers, und seine Hutkrempe war bereits abgebrochen.
    „Weinst du gleich?“ fragte Freddie.
    „Nein.“ Sie blinzelte mit den Augen, bis ihr Blick wieder klar wurde. „Ich freue mich einfach, wieder zu Hause zu sein.“
    Während sie sprach, ging die Küchentür auf. Natasha stockte der Atem, als Spence hereinkam. Er sagte nichts. Die Hand noch auf dem Türgriff, starrte er sie an. Es war, als hätte er sie aus der chaotischen Flut seiner Gedanken hierher in die Küche gezaubert. In ihrem Haar schmolz der Schnee. Ihre Augen waren hell und feucht.
    „Daddy, Tash ist zu Hause“, verkündete Freddie und rannte zu ihm. „Sie wird mit uns Kekse backen.“
    Vera band mit forschen Bewegungen ihreSchürze ab. Die Skepsis, die sie Natasha gegenüber noch empfunden hatte, war schlagartig verflogen. Sie hatte Natashas Gesicht gesehen. Vera wusste, wann sie eine verliebte Frau vor sich hatte. „Wir brauchen mehr Mehl, Freddie. Komm, wir gehen und kaufen welches ein.“
    „Aber ich will doch …“
    „Du willst backen. Und um zu backen, brauchen wir Mehl. Komm, wir holen deinen Mantel.“ Vera schob Freddie kurz entschlossen aus der Küche.
    Als die beiden verschwunden waren, standen Spence und Natasha einander reglos gegenüber. Nach einem langen Moment, der ihr wie eine Ewigkeit vorkam, spürte sie endlich wieder seine beruhigende Nähe. Natasha streifte sich den Mantel ab und legte ihn über eine Stuhllehne. Die Hitze in der Küche machte sie schwindlig. Sie wollte mit ihm reden, und das konnte sie nicht, wenn sie ihm ohnmächtig vor die Füße fiel.
    „Spence.“ Das Wort schien von den Wänden widerzuhallen. Sie atmete tief durch. „Ich hatte gehofft, wir würden reden können.“
    „So. Du bist also zu dem Ergebnis gekommen, dass Reden eine gute Idee ist?“
    Sie wollte ihm antworten, doch hinter ihr schrillte plötzlich der Zeitschalter des Ofens. Automatisch drehte sie sich um, zog sich den Küchenhandschuh an und holte die letzte LadungKekse heraus. Sie stellte das Backblech zum Abkühlen auf die Spüle und ließ sich viel Zeit dabei.
    „Du bist zu Recht wütend auf mich“, sagte sie schließlich. „Ich habe mich dir gegenüber nicht richtig benommen. Jetzt muss ich dich bitten, mir zuzuhören, und hoffen, dass du mir verzeihen kannst.“
    Er musterte sie schweigend, für einen langen Moment. „Du verstehst es, einem den Wind aus den Segeln zu nehmen.“
    „Ich bin nicht gekommen, um dir den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ich will mich nicht mit dir streiten. Es war keine sehr geschickte Art, dir von unserem Baby zu erzählen, das gebe ich zu. Und dann noch sang- und klanglos zu verschwinden, war unentschuldbar.“ Sie sah auf ihre Hände hinab, auf die fest verschränkten Finger. „Ich kann dir lediglich sagen, dass ich Angst hatte, dass ich völlig durcheinander war und keinen klaren Gedanken fassen konnte.“
    „Eine Frage“, warf er ein und wartete, bis sie den Kopf hob. Er musste ihr Gesicht sehen. „Ist das Baby noch da?“
    „Ja.“ Die Verwirrung wich aus ihren Augen, als ihr aufging, was hinter dieser knappen Frage an Gefühlen stecken musste. „Oh Spence, es tut mir Leid, es tut mir so schrecklich Leid, dass du gedacht haben musst, ich würde …“ Sie konnte es nicht aussprechen und fuhr sich mit der Hand über die brennenden Augen. „Es tut mir wirklich Leid. Ich bin für ein paar Tage zu Mikhail gefahren.“ Sie atmete mit zitternden Lippen aus. „Darf ich mich hinsetzen?“
    Er nickte nur und ging zum Fenster, als sie sich an den Tisch setzte. Die Hände auf die Fensterbank gestützt, blickte er auf den Schnee hinaus. „Ich bin fast verrückt geworden vor Sorge. Ich habe dauernd überlegt, wo du wohl bist, wie es dir wohl geht. Als du gingst, warst du in einem Zustand, der mich fürchten ließ, du würdest etwas Unüberlegtes tun. Noch bevor wir darüber reden konnten.“
    „Ich hätte nie tun können, woran du dachtest. Dies
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