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Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1
Autoren: Bastei Lübbe
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Prolog
    Herzlichen Glückwunsch. Die Tatsache, dass du das liest, beweist, dass du einen Schritt näher dran bist, bis zu deinem nächsten Geburtstag zu leben. Ja, du! Du blätterst diese Seiten durch. Leg dieses Buch nicht weg. Das meine ich todernst – dein Leben könnte davon abhängen.
    Das ist meine Geschichte, die Geschichte meiner Familie, aber es könnte ebenso gut deine Geschichte sein. Wir sitzen alle im selben Boot. Das kannst du mir glauben.
    Ich habe so etwas noch nie gemacht, also wage ich den Sprung ins kalte Wasser, und du, gib dir Mühe mitzuhalten!
    Okay. Ich bin Max. Ich bin vierzehn. Ich lebe mit meiner Familie, die aus fünf Kindern besteht, nicht blutsverwandt mit mir, aber trotzdem ganz meine Familie.
    Wir sind – na ja, irgendwie erstaunlich. Ich will ja nicht angeben, aber wir sind etwas, das du noch nie gesehen hast.
    Im Grunde sind wir ziemlich cool, nett, intelligent – aber ansonsten überhaupt nicht »normal«. Wir sechs – ich, Fang, Iggy, Nudge, der Gasman und Angel – wurden von den abartigsten, schlimmsten »Wissenschaftlern«, die du dir vorstellen kannst, gemacht. Sie haben uns als ein Experiment geschaffen. Ein Experiment, bei dem wir nur zu 98 Prozent menschlich wurden. Die anderen 2 Prozent haben eine gewaltige Wirkung, das kann ich dir versichern.
    Aufgewachsen sind wir wie Ratten, in Käfigen in einem Labor/Gefängnis, das »Schule« genannt wird. Eigentlich ist es ziemlich erstaunlich, dass wir überhaupt denken oder sprechen können. Aber wir können – und noch viel mehr.
    Es gab noch ein anderes Experiment an der Schule, bei dem die Kinder über das Säuglingsalter hinaus lebten. Sie sind halb Mensch, halb Wolf – ganz Raubtier: Man nennt sie die Eraser, die Ausradierer. Sie sind zäh, klug und schwer zu kontrollieren. Sie sehen wie Menschen aus, aber wenn sie wollen, sind sie imstande, sich in Wolfsmenschen zu verwandeln, samt Fell, Fängen und Klauen. Die Schule setzt sie als Wachen, Polizei – und Henker ein.
    Für sie sind wir sechs bewegliche Ziele – intelligent genug, um eine Herausforderung zu sein, die Spaß macht. Im Prinzip wollen sie uns nur die Kehle rausreißen. Und dafür sorgen, dass die Welt nie von unserer Existenz erfährt.
    Aber noch haben sie mich nicht kleingekriegt. Noch kann ich reden. Und ich rede mit dir.
    Diese Geschichte könnte von dir handeln – oder von deinen Kindern. Wenn nicht heute, dann bald. Also, bitte, bitte, nimm es ernst! Ich riskiere alles, um dir zu berichten, was wichtig ist – aber du musst es wissen .
    Lies weiter – lass dich von niemandem abhalten.
    Max .
    Und Fang , Iggy , Nudge , der Gasman und Angel .
    Willkommen in unserem Albtraum!

Erster Teil
    S chwarm in Angst

1 Es ist komisch, aber wenn man dem Tod direkt ins Auge blickt, fällt plötzlich alles andere in die richtige Perspektive. Nimm zum Beispiel diesen Moment jetzt.
    Renn! Los, renn! Du weißt, du schaffst es.
    Ich sog die Lunge mit Luft voll. Mein Gehirn war auf Hyperdrive gestellt. Ich rannte um mein Leben. Mein einziges Ziel war zu entkommen. Nichts anderes war wichtig.
    Die Ranken zerkratzten mir die Arme. Ich war durch eine Hecke gelaufen. Kein Problem.
    Meine bloßen Füße trafen auf scharfe Steine, raue Wurzeln und einen spitzen Stock. Kein Problem.
    Meine Lunge brannte? Damit wurde ich fertig.
    Solange ich so viel Vorsprung wie möglich vor den Erasern herausholte.
    Ja, Eraser. Mutanten. Halb Mensch, halb Wolf, für gewöhnlich bewaffnet und stets blutrünstig. Jetzt waren sie hinter mir her.
    Siehst du? Alles rückte in die richtige Perspektive.
    Renn. Du bist schneller als sie. Du kannst schneller laufen als alle anderen.
    Ich war noch nie so weit von der Schule entfernt gewesen. Meine Arme pumpten an den Seiten, meine Beine rannten durchs Dickicht. Im Zwielicht spähten meine Augen aufmerksam nach vorn. Ich konnte schneller laufen als sie. Ich konnte eine Lichtung finden, auf der ich genügend Platz haben würde …
    O nein, o nein! Das unheimliche Bellen der Bluthunde, die die Fährte aufgenommen hatten, drang durch die Bäume. Mir war schlecht. Ich konnte schneller laufen als Menschen – wir alle, sogar Angel, und sie war erst sechs. Aber keiner von uns war schneller zu Fuß als ein großer Hund.
    Hunde, Hunde, haut ab. Lasst mich noch einen Tag länger leben.
    Sie kamen näher. Dämmriges Licht drang durch die Bäume vor mir – eine Lichtung? Bitte, bitte  … eine Lichtung würde mich retten.
    Ich rannte durch den
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