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MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

Titel: MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)
Autoren: Christina Atzeni
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kamen Nina und Marc zu mir.
    „ Kann es sein, dass du leicht rot geworden bist, als der Neuling dir den Stift gegeben hat, oder täusche ich mich?“, platze es direkt aus Nina heraus.
    Ich versuchte, ihrem Blick auszuweichen.
    „ Schwachsinn! Wieso sollte ich?“
    „ Keine Ahnung. Könnte ja sein, dass dir ausnahmsweise einmal nicht entgangen ist, wie gut er aussieht!“, bohrte sie nach.
    Ich spürte, wie mir erneut die Röte ins Gesicht stieg. Ich liebte Nina wie eine Schwester, aber manchmal hasste ich ihre Neugierde, weil ich für sie wie ein offenes Buch war. Egal wie unterschiedlich wir auch waren, sie konnte immer meine Gedanken lesen.
    „ Nicht jeder ist so ein Männer verschlingender Vamp wie du“, sagte Marc zynisch und rettete mich so vor dieser Peinlichkeit.
    Nina stieß mit ihrer Faust gegen seine Schulter.
    „ Du Blödmann.“
    „ Oh, Paco, siehst du heute gut aus“, äffte Marc sie in einer ziemlich hohen Stimmlage nach und machte dabei verrückte Verrenkungen.
    „ Wenn du nicht gleich aufhörst, wird dein Gesicht Bekanntschaft mit meiner Faust machen“, sagte Nina und hob drohend ihre Hand. Marc trat einen Schritt seitwärts und versteckte sich hinter meinem Rücken. Sie waren wie Kindsköpfe.
    „ Lasst uns gehen. Das könnt ihr auch auf dem Heimweg ausdiskutieren“, warf ich in die Runde.
    Nina schlug sich mit der Handfläche gegen die Stirn.
    „ Ach Mist, das hab ich ja total vergessen. Mein Dad holt mich doch heute von der Schule ab. Wir telefonieren später, okay?“
    „ Ja klar. Beeil dich.“
    Kaum hatte ich den Satz beendet, sah ich nur noch ihren blonden Schopf durch die Tür verschwinden. Ob sie es plötzlich so eilig hatte, weil ihr Dad auf sie wartete oder ob sie ganz zufällig Paco noch einmal über den Weg laufen wollte, konnte ich nur vermuten. Ich nahm meine Tasche und drehte mich zu Marc.
    „ Können wir? Oder magst du mir heute auch keine Gesellschaft auf dem Nachhauseweg leisten?“
    Marc sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. Er presste die Lippen aufeinander und holte tief Luft.
    „ Es gibt für mich nichts Schöneres, als an dem vielleicht letzten sonnigen Oktobertag den Heimweg gemeinsam mit dir zu bestreiten, oh holde Lady!“
    Mit diesen Worten kniete er sich vor mich. Ich musste laut lachen.
    „ Du bist echt total durchgeknallt! Weißt du das eigentlich?“
    Grinsend packte ich seinen Arm und zog ihn mit nach draußen.
    Auf dem Korridor war mittlerweile ein großes Gedrängel. Einige versuchten schnellstmöglich zur nächsten Unterrichtsstunde zu kommen, andere schlugen sich den Weg zur Cafeteria frei oder standen einfach nur da und tippten wie wild auf ihren Handys herum. Nachdem Marc und ich unsere Jacken aus den Spinden geholt hatten, gingen wir Richtung Hauptausgang. Er zwickte mir dauernd in die Seite. Ich nutze zwar meine Tasche als Schutzschild, hatte aber keine Chance. Er war wie eine lästige Fliege, die man nicht los wurde, zudem machte es ihm auch noch sichtlich Spaß, mich zu ärgern.
    Da mein Blick auf Marc fixiert war, bemerkte ich nicht, dass ich frontal auf eine Gruppe zusteuerte. Ehe ich mich versah, stieß ich unsanft mit einem Mitschüler zusammen. Ich krallte mich an seiner Kleidung fest, um nicht völlig das Gleichgewicht zu verlieren. Lachend, halb abwesend blickte ich zur Seite, und da waren sie wieder … diese strahlend blauen Augen. Es war Kevin. Ich spürte, wie der Kloß, in meinem Hals immer dicker wurde. Er war fast einen Kopf größer als ich, etwa so groß wie Marc und eigentlich nicht so leicht zu übersehen. Verlegen löste ich meinen krampfhaften Griff von seiner Jacke. Ein krächzendes
Sorry
war das Einzige, was ich an dem imaginären Kloß vorbei würgen konnte. Für jeden anderen hätte das durchaus auch japanisch sein können. Sofort bemerkte ich, dass sich unweigerlich mein gesamtes Blut Richtung Kopf bewegte, mir die innere Hitze fast den Atem raubte. Verflixt, war das peinlich. Wie ein kindisches, kleines Mädchen! Kevin blickte mich kurz an. Das war’s. Kein „pass doch mal auf“ oder “macht doch nichts“ oder „kann doch mal passieren‘‘! Nichts kam über seine Lippen. Ich senkte meinen Blick und ging schnell weiter. Der Gang war voller Leute; aber ich musste ausgerechnet mit ihm zusammenstoßen. Verärgert über meine Tollpatschigkeit lief ich den Korridor entlang. Marc begann, lauthals loszulachen.
    „ Erst ein Bodycheck und dann noch ein dummer Spruch hinterher. Das nenn ich mal eine gelungene
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