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MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

Titel: MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)
Autoren: Christina Atzeni
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die Straße und unseren Vorgarten schauen konnte. Sie sagte immer, dass ihr die Aussicht bei der Arbeit half.
    Da in der Tat keiner da zu sein schien, ging ich über den Flur in die Küche. Ich öffnete die Tür des Edelstahlkühlschranks und schnappte mir die Tupperschüssel mit den Resten vom Vorabend. Ich nahm den Deckel ab und schaute mir die Lasagne an. Warm oder kalt? Mikrowelle oder nicht? Ich entschied mich für die kalte Variante, auch, weil ich zu faul war, die Mikrowelle in Gang zu bringen. Ich zog die Schublade mit dem Besteck auf, griff mir eine Gabel und hüpfte anschließend leichtfüßig die Treppenstufen zu meinem Zimmer hinauf. Im Schneidersitz setzte ich mich auf mein Bett, schaltete den Fernseher ein und begann im Essen herumzustochern.
    Selbst jetzt musste ich immer wieder an Kevin denken. An die Sache mit dem Kuli, den fiesen Blick von Dala und dem Zusammenstoß. Wie ein Klammeräffchen hatte ich an seiner Jacke gehangen. Peinlich, wirklich peinlich. Auch der kurze Blickkontakt zwischen Kevin und Marc war auf irgendeine Weise seltsam. Es war zwar durchaus möglich, dass ich mich irrte, aber es kam mir so vor, als wäre Marc dem Blick ausgewichen. Eigentlich hätte ich ihn auf dem Heimweg darauf ansprechen können. Ich verdrängte diesen Einfall, um mich wieder Kevin zu widmen. Wäre er keiner von den WAUs, könnte er vielleicht einer von den wenigen Jungs sein, für den ich mein grundlegendes Desinteresse überdenken würde. Das plötzliche Klingeln meines Handys riss mich aus den Gedanken. Ich griff in die Tasche meines Kapuzenpullis und drückte auf die Taste mit dem Hörer.
    „ Hallo!“
    „ Hey Maya ich bin’ s.“
    Es war Nina, sie klang aufgeregt.
    „ Was gibt’s? Ist was passiert?“
    „ Nein, wieso fragst du?“
    „ Keine Ahnung, du hörst dich aufgedreht an.“
    Sie kicherte ins Telefon. Sofort musste ich an Paco und Dean denken. Ich war gespannt auf das, was jetzt kommen würde.
    „ Na, erzähl schon oder muss ich dir wieder alles aus der Nase ziehen?“
    „ Nein, aber du könntest raten!“ Sie kicherte erneut.
    „ Wenn ich anfange zu rätseln und falsch liege, bist du beleidigt. Also sag schon, was los ist.“
    „ Spielverderberin. Aber du hättest es sowieso niemals erraten.“ Sie legte eine theatralische Sprechpause ein und schrie dann in den Hörer: „Ich hab zwei!“
    Wieder eine Pause. Ich wartete einen Moment, doch die Leitung blieb stumm.
    „ Hä … muss ich das verstehen? Was hast du Zwei? Typen, Pickel oder vielleicht Schokoriegel?“
    „ Oh, mein Gott. Deine Ideen sind mehr als daneben. Ich hab zwei Karten!“
    Ich hatte zwar jetzt eine Vermutung, was sie meinte, war mir aber sicher, dass ich damit falsch liegen würde. Wie sollte sie es angestellt haben, an zwei Karten für die Eröffnung des neuen Clubs in Quinto gekommen zu sein?
    „ Zwei Karten für was? Sag schon endlich, du machst mich fertig“, sagte ich leicht angespannt.
    „ Ja! Zwei Karten für die Eröffnungsfeier im Lions für diesen Freitag! Du darfst mich morgen dafür knutschen!“ Sie sang förmlich ins Telefon.
    Vor lauter Überraschung wäre mir beinahe das Handy aus der Hand gefallen. Ich konnte es nicht fassen. Wochenlang gab es bei uns kein anderes Gesprächsthema, als die Eröffnungsfeier des neuen Clubs. Da die Karten jedoch in Rekordzeit ausverkauft waren und man sie nur noch für horrende Preise kaufen konnte, hatten wir uns schließlich mit dem Gedanken abgefunden, bei diesem Event nicht dabei zu sein. Abgesehen davon hätten unsere Eltern es mit großer Wahrscheinlichkeit so oder so nicht erlaubt.
    „ Du willst mich doch verarschen?“, fragte ich skeptisch.
    „ Mit so was macht man keine Späße.“ Es kam glaubhaft rüber.
    „ Wie hast du das jetzt wieder hinbekommen?“
    „ Tja, ich bin einfach unersetzlich.“
    Sie begann und hörte die folgenden fünf Minuten nicht mehr auf zu reden. Ihr Dad hatte noch eine Bestellung in einem Elektrofachgeschäft in Quinto abzuholen. Deshalb fuhr Nina zusammen mit ihm nach der Schule nicht direkt nach Hause. Solange ihr Dad in dem Laden verschwunden war, schlenderte sie die Straße entlang und schaute sich die Schaufenster der Boutiquen an, als ein südländischer Typ auf sie zukam und sie ansprach. Er fragte, ob sie Interesse an zwei Karten für die Eröffnungsfeier im Lions habe. Als er ihr diese sogar zu einem Spottpreis anbot, überlegte sie nicht lange und kaufte sie ihm ab. Nina wollte nicht wissen, warum oder wieso und machte
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