Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch

0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch

Titel: 0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Nicole Duval, Professor Zamorras Assistentin und Lebensgefährtin, pfiff ein paar Takte eines aktuellen Schlagers, winkte wild mit der linken Hand und trällerte: »Asmodis, der ist ausgegangen, um sich einen Meegh zu fangen…«
    Zamorra fuhr herum.
    »Ich finde das gar nicht lustig, Schatz«, sagte er stirnrunzelnd.
    »Denkst du, ich etwa?« gab Nicole fast bissig zurück. »Ich versuche mich nur neuerdings in Kinderreimen.«
    »Du hattest schon immer ein kindliches Gemüt«, stichelte Bill Fleming.
    Nicole warf ihm einen höchst verachtungsvollen Blick zu. »Du als Amerikaner hast eben keine Lebensart«, behauptete sie.
    »Ich versohle dir gleich den Allerwertesten«, fuhr Bill auf.
    »Das darf nur ich!« warnte Zamorra. »Seid ihr jetzt fertig mit den Scherzen, oder bleibt der Vorhang noch eine Stunde geöffnet?«
    »Sendeschluß«, verkündete Nicole. »Was können wir also tun?«
    »Was wissen wir?« fragte Bryont Saris, obgleich er es sehr genau wußte.
    Sie saßen im Foyer eines großen Hotels in Dallas und warteten darauf, daß die beiden Taxis kamen, die sie zum Flughafen bringen würden. Aber das hatte noch fast eine Stunde Zeit.
    Professor Zamorra, Parapsychologe und Dämonenjäger, der gar nicht wie ein Professor aussah. Nicole Duval, seine Sekretärin und Lebensgefährtin mit dem Modetick. Bill Fleming, Harvard-Dozent und Historiker, eng mit Zamorra befreundet und ebenso überzeugter Dämonenj äger wie dieser. Sir Bryont Saris ap Llewellyn, schottischer Lord und Mitglied des britischen Oberhauses, der über schwache Para-Kräfte verfügte. Und Peadar Calloghan, sein wohlbeleibter Fahrer mit der Stirnglatze, der nichts mit Spuk und Magie zu tun haben wollte.
    »Fangen wir ganz von vorn an«, rekapitulierte der Lord. »Ich fliege in Staatsmission mit einer Chartermaschine verbotswidrig tief über das nördliche Texas und entdecke eine Ruinenstadt in der Steppe, die es vorher dort nicht gegeben hat. Ich mache euch alle und den Secret Service mobil, der uns einen Aufpasser zur Seite stellt.«
    Er beschrieb blitzschnell das Kreuzsymbol in der Luft. Bruce Seal, den Secret Service-Agenten, hatte es sofort zu Anfang erwischt. Die anderen waren mit mehr Glück als Verstand mit dem Leben davon gekommen.
    »Wir dringen in die Stadt vor und stellen fest, daß es darin nur Skelette gibt«, fuhr der Lord fort. »Die Stadt ist eine riesige Falle für Zamorra, aus einer anderen Zeitebene herausgerissen und hier aufgestellt. Wer hat sie errichtet, die Falle? Zamorras lieber Freund Pluton.«
    »Der Rachelüsterne«, fügte Zamorra ein und nippte am Orangensaft. Bill Fleming trank standesgemäß Cola und spie gerade einen Kaugummi auf den Teppich. Betrübt stellte er fest, daß keiner der Hotelangestellten es bemerkt hatten, schob sich einen neuen Streifen zwischen die Zähne und beschloß, das provozierende Experiment in Kürze zu wiederholen.
    »Freund Pluton, dem ich vor einiger Zeit eine äußerst entscheidende Niederlage beibrachte«, sagte Zamorra. »Dies hat er bis heute nicht verwunden - vor allem weil es mit einem Verlust des größten Teils seiner Dämonenkraft einherging.«
    »Wir knacken die Falle also«, fuhr Saris unbeirrt fort. »Zamorra steht Pluton gegenüber, treibt ihn in die Flucht und schwächt ihn dabei abermals. Wahrscheinlich ist Pluton gerade noch so stark wie ein schlechter Zauberkünstler. Aber…«
    »Aber Zamorra«, fuhr Zamorra fort, »erfährt von ihm eine wichtige Sache, die auf ein anderes Abenteuer zurückgeht. Vor einiger Zeit hat Asmodis zwei Kleine Riesen entführen lassen, die wir bis heute nicht wieder befreien konnten. Damals fragte ich mich, was das für einen Sinn haben sollte, weil gerade die Kleinen Riesen über parapsychische Kräfte verfügen, mit denen sie selbst stärkeren Dämonen zu schaffen machen können. Asmodis mußte dumm sein, wenn er sich selbst ein Kuckucksei ins Nest legte.«
    »Aber bekannterweise ist er nicht dumm«, warf Nicole ein.
    »Leider«, murmelte Saris.
    »Ferner«, sagte Zamorra, »liegt vor der australischen Küste ein UFO auf Grund. Ein Dämonenraumschiff der Meeghs. Vor kurzem gelang es uns, den Meeghs dort einen Strich durch die Familienplanung zu machen und den Transmitter zu sprengen, mit dem sie Artgenossen herbeiholen wollten. Offenbar war das aber nicht gründlich genug.«
    »War das nicht diese Angelegenheit mit der Druidin, die ausflippte und sich auf die andere Seite stellte?« hakte Bill nach.
    Zamorra nickte.
    »Die Meeghs bedrohen nun
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher