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Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Titel: Magnolia Haven 02 - Mittagsglut
Autoren: Marina Schuster
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bist, aber er wird es sich nicht so sehr anmerken lassen können, wie du es vielleicht gerne hättest, also komm nicht auf die Idee, ihm um den Hals zu fallen. Ihr werdet weiterhin das heimliche Liebespaar sein und euch zu kleinen, versteckten Schäferstündchen treffen, ich werde dafür sorgen, dass ihr Möglichkeiten dazu habt. Umgarne ihn noch ein bisschen, bis er dir aus der Hand frisst, und dann überzeuge ihn, dass ihr hier verschwindet und er mir alles überlässt. Ich werde euch ein großzügiges Startgeld geben, sodass ihr irgendwo neu anfangen könnt – sofern du nicht quer treibst. Solltest du irgendeinen Fehler machen, bin ich sofort bei den Cops, hast du verstanden?«
    Joanna nickte stumm.
    »Gut, du hast maximal vier Wochen Zeit, das Ganze auf die Reihe zu bringen, je schneller, desto besser. Also stell dich geschickt an, es ist in deinem Interesse.«
    Ohne eine weitere Reaktion abzuwarten, fuhr er wieder los, und Minuten später hielten sie vor dem Eingang des Herrenhauses.
    Auf wackeligen Beinen folgte Joanna ihm ins Haus, krampfhaft darum bemüht, das Zittern ihres Körpers unter Kontrolle zu behalten.
    Vor der Tür zum Esszimmer blieb Tom kurz stehen. »Du weißt Bescheid – reiß dich zusammen und überlass am Besten mir das Reden. Wenn Jake unangenehme Fragen stellt, sagst du ihm, dass du dich nicht mehr erinnern kannst, das ist das Einfachste.«
    Er öffnete die Tür und schob sie hinein.
    Wie an ihrem ersten Morgen auch saßen Jake und Olivia am Frühstückstisch, lediglich Michael war dieses Mal nicht anwesend.
    Als Jake sie sah, sprang er so hastig auf, dass sein Stuhl nach hinten umkippte.
    »Joanna«, entfuhr es ihm tonlos.
    Sie wagte es kaum ihn anzuschauen, dennoch fiel ihr auf, dass er völlig übernächtigt und fertig aussah. Schwärzliche Ringe lagen um seine Augen, seine Wangen wirkten eingefallen, der Schatten seines Bartes war dunkler als sonst, er sah aus, als wäre er um Jahre gealtert.
    Ihm war deutlich anzusehen, dass er sie am liebsten in seine Arme gerissen hätte, aber er hielt sich krampfhaft zurück, und obwohl sie sich nach seiner Nähe sehnte, war sie froh darüber. Sie befürchtete, dass sie anfangen würde, zu weinen, dass sie sich an ihn klammern und ihn nie mehr loslassen würde.
    »Ah, da ist ja unser vermisstes Goldstück«, sagte Olivia spöttisch, und es war nicht zu überhören, dass sie über Joannas Erscheinen nicht im Geringsten erfreut war. »Ich habe dir doch gesagt, sie wird wieder auftauchen.«
    »Ich … wo warst du? Was ist passiert?«, wollte Jake jetzt wissen.
    »Sie ist vom Pferd gefallen und lag bewusstlos in einem Gebüsch«, erklärte Tom, bevor Joanna etwas sagen konnte. Als er Jakes entsetztes Gesicht bemerkte, fügte er hinzu: »Wir kommen gerade vom Arzt, bis auf ein paar blaue Flecke und Prellungen geht es ihr gut.«
    Besorgt ließ Jake seinen Blick über Joanna gleiten.
    »Vielleicht solltest du dich besser hinlegen«, murmelte er hilflos.
    Tom nickte. »Ja, das halte ich auch für sinnvoll.« Er wandte sich an Joanna. »Ich bringe dich in dein Zimmer.«
    »Nicht nötig«, wehrte sie leise ab, »ich komme alleine zurecht.«
    Rasch drehte sie sich um und floh aus dem Esszimmer, froh darüber, dass sie den Ausdruck in Jakes Augen nicht länger ertragen musste.
    Gelassen ließ Tom sich am Frühstückstisch nieder.
    »Das arme Ding, sie ist völlig verwirrt«, sagte er in einem mitleidigen Ton. »Kein Wunder, da liegt sie fast den ganzen Tag ohnmächtig in einem Gebüsch – sie hat Glück, dass ich sie zufällig gefunden habe.«
    Jake hob seinen Stuhl auf. »Ich verstehe das nicht, wie konnte das nur passieren?«, murmelte er vor sich hin, während er sich setzte.
    »Wenn ich sie richtig verstanden habe, ist sie gestolpert und hat dabei die Petroleumlampe fallen lassen, so ist offenbar das Feuer ausgebrochen. Und als sie dann zurückreiten wollte, hat Amber sie wohl abgeworfen. Joanna wusste es selbst nicht mehr so genau, sie kann sich kaum noch an etwas erinnern«, berichtete Tom. »Egal, Hauptsache es geht ihr gut.«
    Olivia warf ihm einen giftigen Blick zu.
    »Ich frage mich allerdings, was sie mitten in der Nacht dort im Schuppen zu suchen hatte.«
    »Ach, du weißt doch, wie diese jungen Dinger sind«, Tom zuckte mit den Achseln, »wahrscheinlich war sie einfach nur neugierig, wir kennen ja ihren ausgeprägten Wissensdrang. Es kann natürlich auch sein, dass sie eine Verabredung hatte – vielleicht hat sie ja einen kleinen Freund, von dem
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