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Fünf Freunde Auf Schmugglerjag

Fünf Freunde Auf Schmugglerjag

Titel: Fünf Freunde Auf Schmugglerjag
Autoren: Enid Blyton
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Daheim im Felsenhaus
    Eines Tages, kurz nach Beginn der Osterferien, saßen vier Kinder und ein Hund zusammen in der Eisenbahn.
    »Bald werden wir da sein«, sagte Julian, ein großer Junge mit entschlossenem Gesicht.
    »Wau!«, bellte Tim, der Hund. Er richtete sich auf und versuchte aus dem Fenster zu schauen.
    »Setz dich, Tim, und versperr uns nicht die Aussicht! Anne ist auch noch da.«
    Anne war die kleine Schwester von Julian. Sie steckte ihren Kopf zum Fenster hinaus.
    »Station Felsenburg! Wir sind gleich am Ziel!«, rief sie aufgeregt. »Hoffentlich holt uns Tante Fanny ab.«
    »Natürlich«, sagte Georg, ihre Kusine. Sie glich mehr einem Jungen als einem Mädchen, denn sie trug ihr lockiges Haar ganz kurz geschnitten und hatte die gleichen forschen Gesichtszüge wie Julian.
    Sie schob Anne zur Seite und reckte sich aus dem Fenster.
    »Es ist doch schön heimzufahren«, meinte sie. »Ich gehe gern zur Schule, aber daheim im Felsenhaus ist es viel schöner.
    Vielleicht rudern wir auch wieder hinaus zur Felseninsel und besuchen die Burgruine. Seit letztem Sommer waren wir nicht mehr dort.«
    »Dick könnte auch einmal die Gegend betrachten«, sagte Julian. Er wandte sich an seinen jüngeren Bruder, einen Jungen mit einem fröhlichen Gesicht, der, in ein Buch vertieft, in einer Ecke des Abteils saß.
    »Wir sind gleich in Felsenburg, Dick. Kannst du nicht endlich das Lesen einstellen?«
    »Wenn du eine Ahnung hättest, wie spannend das Buch ist«, gab Dick zur Antwort und klappte es zu. »Jede Menge Abenteuer. Das reißt dich glatt vom Hocker.«
    »Pah! Ich kann mir nicht denken, dass es aufregender ist als die Abenteuer, die wir selbst erlebt haben«, warf Anne ein.
    Die fünf Freunde, einschließlich Tim, der immer und überall dabei war, hatten tatsächlich schon die erstaunlichsten Abenteuer miteinander bestanden. Im Augenblick sah es so aus, als ob sie ganz friedlichen Ferien entgegenfuhren, ausgefüllt mit weiten Spaziergängen über die Klippen, mit Baden am Strand und vielleicht auch mit Fahrten in Georgs Ruderboot zur Felseninsel.
    »Ich habe im letzten Schuljahr tüchtig gebüffelt«, sagte Julian. »Mir würden ein paar geruhsame Ferientage schon gut tun.«
    »Ja, du bist richtig dünn geworden, Ju«, meinte seine Kusine Georgina. Niemand nannte das Mädchen so, alle riefen sie Georg. Auf irgendeinen anderen Namen reagierte sie nicht.
    Julian grinste. »Ich werde im Felsenhaus wieder ganz schön zunehmen, nur keine Bange! Tante Fanny wird schon dafür sorgen. Sie versteht es ja großartig, uns zu verwöhnen. Wie schön, dass wir deine Mutter wiedersehen, Georg. Sie ist immer so lieb zu uns.«
    »Das stimmt, Julian«, bestätigte Georg. »Ich hoffe, dass mein Vater in diesen Ferien in besserer Stimmung sein wird. Er hat nämlich einige neue Versuche beendet, die recht erfolgreich ausgefallen sind. Meine Mutter hat’s mir geschrieben.«
    Georgs Vater war ein Gelehrter, der an neuen Erfindungen arbeitete. Er liebte die Stille und Einsamkeit. Manchmal geriet er in Zorn, wenn er die Ruhe nicht finden konnte, die er für seine Arbeit brauchte, oder wenn die Dinge nicht genauso liefen, wie er es sich in den Kopf gesetzt hatte. Die Kinder dachten oft bei sich, Georg sei mit ihrem leicht erregbaren Wesen ihrem Vater sehr ähnlich. Sie konnte genauso wütend und eigensinnig werden, wenn etwas nicht nach ihrem Willen ging.
    Der Zug hielt. Tante Fanny stand am Bahnsteig, um die Kinder in Empfang zu nehmen. Sie sprangen von der Plattform und stürzten auf ihre Tante zu. Georg war der Erste. Sie liebte ihre Mutter sehr, und diese tröstete sie oft, wenn der Vater gar zu streng mit ihr war.
    Tim drehte sich im Kreise und bellte vor lauter Freude. Tante Fanny streichelte ihn und er versuchte an ihr hochzuspringen und ihr das Gesicht zu lecken. Auch er hing sehr an der Mutter seines Frauchens.
    »Tim ist stolzer und erwachsener denn je«, sagte sie lachend.
    »Setz dich, Junge! Du wirfst mich sonst noch um!«
    Tim war in der Tat ein mächtiges Tier. Alle vier Kinder liebten ihn, denn er war treu, gut und zuverlässig. Seine braunen Augen blickten von einem zum anderen. Er freute sich sehr über die gute Stimmung der Kinder. Er teilte ihre Aufregung, wie er an allem teilnahm, was die Kinder betraf.
    Aber am meisten liebte er doch Georg. Er gehörte ihr schon, als er noch ein winziges Hündchen war.
    Sie nahm ihn sogar mit zum Unterricht, denn Georg und Anne besuchten ein Internat, in dem es erlaubt war, die
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