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0237 - Die Satans-Gnome

0237 - Die Satans-Gnome

Titel: 0237 - Die Satans-Gnome
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Asmodis, Fürst der Finsternis und oberster Vertreter der Hölle auf Erden, hielt sich in einer seiner Tarnexistenzen auf der Erde auf. Der Herr der Schwarzen Familie der Dämonen hatte einige Züge im Spiel um die Macht getan. Es gab Dinge, um die er sich persönlich kümmern mußte. Und zuweilen bereitete es ihm auch höllisches Vergnügen, sich in Gestalt von Menschen unter die Menschen zu mischen.
    Niemandem fiel es auf. Asmodis beging nicht den Fehler, selbst zu aktiv zu werden. Viele Dämonen fielen dadurch auf, daß sie ihren Trieben nachgaben und mordeten. Asmodis war über diese Primitiv-Stufe längst hinaus. Vielleicht nur deshalb durchschaute man seine Tarnexistenzen nicht.
    Wenn es einen gab, der sie durchschauen konnte, dann war das höchstens Professor Zamorra, der Meister des Übersinnlichen.
    Asmodis gehörte zu jenen, die immer überlebten. Andere nicht. Deshalb war auch er der Fürst der Finsternis und kein anderer. Seine Stellung war fest wie nie zuvor.
    Er war ein Meister der Tarnung. Schon mancher hatte geglaubt, Asmodis vernichtet zu haben. Doch sie fielen auf Vorspiegelungen herein. Asmodis war immer wieder da! Erschien wieder in anderer Gestalt…
    In Gestalt des jung-dynamischen Managers lag er jetzt nach getaner Arbeit am Swimming-Pool eines Luxushotels und ließ sich von zwei hübschen Bikini-Girls verwöhnen, die nicht ahnten, wen sie in Wirklichkeit vor sich hatten. Aber Asmodis sorgte schon dafür, daß sie zu seinen Dienerinnen wurden. Er ließ sich Zeit dabei. Langsam und unaufhaltsam infizierte er ihr Bewußtsein mit dem Keim des Bösen. Wenn er in sein eigentliches höllisches Reich zurückkehrte, würden sie für ihn arbeiten und das Böse verbreiten - vielleicht sogar, ohne es zu wissen.
    An Zamorra dachte Asmodis, während er sich den Rücken massieren ließ, und sah aus der bequemen Bauchlage eine Zeitung, die am Boden lag. Jemand hatte sie dort liegengelassen, und das Hotelpersonal hatte sie noch nicht abgeräumt.
    Ein paar dunkle Flecken erschienen wie hingezaubert. Wassertropfen, hochgeschleudert von jemandem, der gerade einen Kopfsprung in das Schwimmbecken machte. Einer der Wasserflecken breitete sich auf dem Zeitungsfoto aus.
    Asmodis streckte den Arm aus, schaffte es aber nicht, die Zeitung zu erreichen. »Sue, kannst du mal…?« fragte der Dämon in Menschengestalt.
    Sue, die Schwarzhaarige in dem weißen Bikini, brauchte sich nur vorzubeugen und holte die Zeitung heran. Asmodis rollte sich auf den Rücken. Ann, die Blonde im schwarzen Tanga, machte sich neben ihm lang und schmiegte sich eng an ihn, was ihr einen eifersüchtigen Blick Sues eintrug.
    Asmodis faltete die Zeitung auf.
    Er pfiff durch die Zähne. »Ja, ist denn das wahr?«
    Er las die fette Schlagzeile noch dreimal. PROFESSOR ZAMORRA TOT! Weltbekannter Parapsychologe im Hörsaal von Explosion zerrissen!
    »Ausgerechnet Zamorra«, stieß der Fürst der Finsternis hervor und richtete sich auf. Das Foto stimmte. Er kannte Zamorra doch nur zu gut. Aber starb der denn so leicht?
    Oft genug war er in ausweglosen Situationen gewesen, und immer wieder überlebte er. Sein Überlebenspotential war unendlich. Asmodis hegte längst den Verdacht, daß Zamorra zu den legendären Unsterblichen gehörte. Bestes Indiz dafür war, daß er in den letzten Jahren scheinbar nicht gealtert war.
    Aber… Asmodis hatte keine Nachricht darüber erhalten, daß in letzter Zeit jemand zu den Unsterblichen gestoßen wäre. War Zamorra also jetzt vielleicht doch tot?
    Der Fürst der Finsternis las den Artikel. Demzufolge hatte Zamorra eine Gastvorlesung gehalten und war etwa in der Mitte der Veranstaltung von einer Explosion zerrissen worden.
    »Das muß nachgeprüft werden«, knurrte Asmodis im Selbstgespräch.
    »Kanntest du diesen Professor etwa?« fragte Sue mitfühlend. »Schrecklich, nicht wahr? Diese Terroristen… Schlimme Zeiten sind das, in denen wir leben.«
    »Und ob ich ihn kannte«, knurrte Asmodis. Er wußte nicht, ob er sich freuen sollte oder trauern, wenn Zamorra wirklich tot war. Zum einen hatte er dann einen Todfeind weniger, andererseits aber schied mit Zamorra der einzige Mensch dahin, der dem furchtbaren Amun-Re, dem Diener des Krakenthrons aus dem alten Atlantis, die Stirn bieten konnte. Bevor Amun-Re nicht ausgeschaltet wurde, mußte Zamorra leben…
    Nun, andererseits war jedes Werkzeug ersetzbar. Und vielleicht gab es auch ohne Zamorra eine Möglichkeit, mit Amun-Re fertig zu werden.
    Der Fürst der Finsternis
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