Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0237 - Die Satans-Gnome

0237 - Die Satans-Gnome

Titel: 0237 - Die Satans-Gnome
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
großangelegten Mörderspiel spielt…«
    ***
    Der Dämon zwang sich gewaltsam zur Ruhe, nahm wieder menschliche Gestalt an und stattete sich mit etwas gediegener Kleidung aus. Dennoch war ihm Erschöpfung anzusehen, und der Empfangschef des Luxushotels runzelte die Stirn.
    Der Dämon nannte den Namen, unter dem Asmodis in diesem Hotel logierte.
    »Ihr Geschäftspartner«, sagte der Empfangschef unruhig, »befindet sich derzeit am Swimming-pool unseres Hauses. Darf ich ihm Ihre Ankunft melden lassen, oder möchten Sie…«
    »Danke, Mister, ich bemühe mich selbst«, erwiderte der Dämon abgehackt und schroff. Dann folgte er den Gedankenimpulsen, die ihm Asmodis’ Nähe zeigten.
    Der Fürst der Finsternis richtete sich ruckartig auf, als er seinen Diener nahen sah.
    »Mußtest du hierher kommen?« bellte er.
    »Es ist… wichtig«, stieß der Dämon hervor. »Ich…«
    »Warte«, sagte Asmodis. Blitzschnell wirkte er einen Zauber über die beiden Mädchen, die den Störenfried teils abweisend, teils interessiert musterten. Für Sue und Ann blieb die Zeit einfach stehen; sie bekamen von dem folgenden Gespräch nichts mit.
    »Rede«, befahl Asmodis. »Was ist geschehen? Du siehst zerrupft aus.«
    »Es war eine Falle«, sagte der Dämon. »Ich glaube, Zamorra ist wirklich tot. Ich konnte ein Gespräch belauschen. Sie rätseln, wie es geschah. Dann aber griffen sie mich an. Ich konnte nur mit äußerster Mühe fliehen. Merlins Super-Druiden sind da.«
    Asmodis schüttelte den Kopf.
    »Du Narr«, sagte er nur. Nachdenklich sah er seinen Diener an, der unter dem scharfen Blick schrumpfte.
    »Geh«, sagte Asmodis dann hart. »Geh, und halte dich weiter bereit, mir zu dienen. Vielleicht gebe ich dir eines Tages noch einmal eine Chance. Immerhin warst du nicht so ein Dummkopf, zu bleiben und zu kämpfen. Sie hätten dich vernichtet.«
    Er winkte befehlend. Der Dämon wandte sich ab und ging. Asmodis brütete dumpf vor sich hin.
    »Zamorra tot«, murmelte er. »Das gefällt mir gar nicht… Wie kann so ein Mann mit einem solchen Überlebenspotential sterben? Ich fürchte, ich werde mich doch selbst darum kümmern müssen. Etwas braut sich über uns zusammen. Heute Zamorra, morgen vielleicht Merlin, übermorgen ich…«
    Und nicht zum ersten Mal dachte Asmodis an die mörderischen Meeghs, jene Dämonen aus Weltraumtiefen, die nur die Vernichtung kannten. Auch gegen sie brauchte er Zamorra.
    Er weckte die beiden Mädchen aus der Zeitstarre.
    »He, wo ist denn der Götterbote geblieben?« stieß Sue überrascht hervor, weil sie den Dämon nicht mehr sah.
    »Götterbote«, knurrte Asmodis. »Er ist alles andere als das. Nun, meine Süßen, ich habe heute keine Zeit mehr für euch. Ich habe zu tun. Vielleicht lasse ich mich heute nacht oder morgen wieder sehen. Ich denke jedenfalls an euch.«
    Sie strahlten ihn an.
    Ja, er würde an sie denken, aber anders, als seine Worte es vermuten ließen. Vor allem würden sie an ihn denken. Denn die Saat des Bösen keimte bereits in ihnen.
    Doch das war jetzt unwichtig. Zamorras Tod war wichtiger als alles andere.
    Zamorra tot! Asmodis grinste böse. Nie hätte er es für möglich gehalten, daß er sich über den Tod seines Widersachers einmal in dieser Form erregen würde…
    ***
    »Ich muß die Kollegen verständigen«, beharrte Lieutenant Watts. »Hier ist ein Polizeibeamter ermordet worden! Ich kann doch nicht einfach…«
    Nicole Duval und Bill Fleming wechselten einige rasche Blicke mit den beiden Druiden. Gryf hob die Schultern. »Wenn er meint, soll er doch«, sagte er und erhob sich müde.
    Der Kampf auf dem Parkfeld war natürlich nicht unbeachtet geblieben, auch nicht die Verfolgungsjagd in den Korridoren und auf den Treppen. Eine Unmenge Studenten strömte ständig aus dem Gebäude nach draußen. Einige Hochschulangestellte erschienen ebenfalls. Watts wedelte heftig mit seiner Polizeimarke. »Die Kollegen in Uniform kommen gleich«, brüllte er. »Bitte, bleiben Sie zurück, und behalten Sie die Ruhe. Es ist nichts passiert!«
    »Und das da?« schrie jemand und deutete auf den ausglühenden Wagen und die Beschädigungen an daneben stehenden Fahrzeugen. »Ist das etwa nichts?« Eine wütende Beschimpfung der Polizei und ihrer Methoden erfolgte, bis es Watts zu bunt wurde. Er steckte die Dienstmarke ein und bahnte sich einen Weg zu seinem Wagen, um über Funk Verstärkung anzufordern. Sollten sich die Kollegen mit der Menschenmenge auseinandersetzen.
    »Gehen wir wieder hinein«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher