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0237 - Die Satans-Gnome

0237 - Die Satans-Gnome

Titel: 0237 - Die Satans-Gnome
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sagte Teri und griff nach der Hand Gryfs. Die beiden Druiden gingen vor Bill und Nicole her, drängten sich durch die Zuschauermengen und verschwanden im Gewühl. Man machte ihnen zäh, aber immerhin freiwillig Platz, vor allem wohl wegen Teris auffallender Erscheinung mit ihrem langen Goldhaar.
    Unangefochten erreichten sie schließlich wieder den Hörsaal. »Was machen wir nun?« fragte Bill Fleming.
    Fenrir, der Wolf, war zurückgeblieben und schnupperte jetzt ausgiebig an dem Podium herum.
    »Wir müssen feststellen, was mit Zamorra geschehen ist«, sagte Gryf. »Ich bin dafür, daß wir die Stelle ausloten, wo die Explosion stattfand.«
    Nicole nickte. »Wissen möchte ich, was das wirklich war, was da zerrissen wurde.«
    Teri lächelte und strich eine knisternde Haarsträhne zur Seite. »Du glaubst nicht an Zamorras Tod«, sagte sie. »Sonst wärst du auch viel niedergeschlagener.«
    Nicole straffte sich und zupfte an dem dunklen John Wayne-Hemd über türkisgrünen Jeans. »Ich glaube erst dann, daß er tot ist, wenn ich seine Leiche vor mir sehe.«
    »Aber du sagtest doch selbst, daß… äh… Körperteile zurückblieben«, wandte Bill Fleming ein. »Weißt du, ich will dir die Hoffnung nicht nehmen, und ich hoffe ja selbst auch, aber man sollte sich doch Gedanken machen.«
    »Die Reste waren wirklich nicht zu identifizieren«, sagte Nicole.
    Teri sah Gryf an. »Bist du wieder fit?«
    »Ich hoffe es«, sagte der Druide und versuchte zu lächeln. Er sah erschöpft aus. Der Kampf gegen den Dämon hatte Kraft gekostet. Teri wirkte erheblich frischer.
    »Wir werden versuchen festzustellen, was hier geschah. Vielleicht fangen wir noch magische Reststrahlungen auf«, sagte sie.
    Ich helfe euch, warf Fenrir ein. Vielleicht kann ich euch verstärken. Ich versuche, euch telepathische Kraft zu übermitteln.
    Nicole nickte. Sie wußte, daß sie dabei nicht viel tun konnte. Wenn sie wußte, was die beiden Druiden genau vorhatten, konnte sie ihnen mit Zauberformeln unter die Arme greifen. Aber dann stellte sie fest, als Teri ihr die Vorgehensweise erklärte, daß sie ausgerechnet auf diesem Gebiet nicht firm war. Immerhin besaß sie nicht das umfassende Wissen wie Zamorra, und selbst der hatte hin und wieder in Büchern nachzuschlagen, weil er das meiste mit Hilfe seines Amuletts erledigte.
    Daran schien auch Bill gerade wieder zu denken. »Und wenn doch das Amulett explodiert ist?« gab er zu bedenken.
    Gryf tippte sich an die Stirn. »Was Merlin herstellt, fliegt nur dann auseinander, wenn es wirklich soll«, sagte er.
    Bill hatte da seine Bedenken, und auch Nicole grübelte wieder. Sie beide wußten schließlich von Zamorra nur zu gut, daß die Kraft der Silberscheibe in letzter Zeit erheblich nachzulassen begann, oder daß es mehr und mehr selbständig handelte, und das auch nicht immer in Zamorras Sinn!
    Es war, als entferne es sich von ihm…
    Gryf begann unsichtbare Zeichen auf das kleine Podium zu malen. Die Spitze seines Silberstabes glühte leicht.
    »Hoffentlich stören uns die Polizisten nicht«, befürchtete er.
    »Ich versuche, sie aufzuhalten«, sagte Bill. »Aber im Moment setzt die rush-hour ein; ein paar -zigtausend Leute kommen von ihrer Arbeit und fahren nach Hause, um dann sofort wieder mit Frau und Kind und Hund zum Einkäufen in die City zu starten. Durch das Gewühl kommt die Polizei auch mit Rotlicht-Einsatz nicht so schnell her.«
    Er unterschätzte die Polizei wieder einmal; sie war schon da! Unten auf dem Parkplatz wurde eine Zehn-Meter-Zone um den verbrannten Mercedes abgeriegelt, und ein paar graugekleidete Männer, unter ihnen ein wutschnaubender Captain, machten sich auf den Weg zum Hörsaal 8.
    Gryf und Teri faßten einander bei den Händen. Sie kauerten vor dem Podium und versanken in Trance. Bill sah von der Tür aus schweigend zu. Nur Nicole, die in dieser Hinsicht sehr sensibel war, fühlte die unsichtbaren Schwingungen ihrer Para-Kräfte, ohne Konkretes erkennen oder selbst eingreifen zu können.
    Nichts veränderte sich. Vergeblich versuchte Nicole, eine Art Gedankenbild aufzunehmen.
    Zähflüssig tropfen die Minuten dahin. Schritte knallten über den Korridor. Bill sah fünf Polizisten in Zivil heranstürmen, darunter Watts und der Captain.
    Der Historiker stellte sich ihnen in den Weg. »Warten Sie einen Moment«, sagte er. »Da drinnen findet ein Versuch statt. Nicht stören!«
    Der Captain holte tief Luft.
    »Mister Feldman…«
    »Fleming«, korrigierte Bill ungerührt.
    »Gut,
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