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0237 - Die Satans-Gnome

0237 - Die Satans-Gnome

Titel: 0237 - Die Satans-Gnome
Autoren: Werner Kurt Giesa
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oder Teri Rheken. Die beiden Druiden vom Silbermond. Vielleicht gar Merlin selbst. Aber Nicole wußte nicht, wie sie diese erreichen konnte. Sicher, es gab eine Möglichkeit, zu Merlins unsichtbarer Burg Caermardhin vorzudringen, aber dazu mußte man sich erst einmal im südwestlichen Wales aufhalten. Und zwischen den britischen Inseln und dem amerikanischen Kontinent lagen die Wogen des Atlantik.
    Plötzlich hatte Nicole das Gefühl, im Hörsaal nicht mehr allein zu sein. Aber durch die einzige Tür war niemand gekommen, weil die in ihrem Blickfeld lag und sich nicht ein einziges Mal bewegt hatte.
    Trotzdem wußte Nicole, daß sie sich auf ihr Gefühl verlassen konnte. Hinter ihr befand sich jemand.
    Ihre Muskeln spannten sich. Ein Angriff auf sie? Wollte man sie jetzt so ausschalten wie Zamorra?
    Da wirbelte sie herum. Blitzschnell, um den Eindringling zu überraschen.
    Im gleichen Moment weiteten sich ihre Augen, und abwehrend riß sie die Arme hoch und streckte sie von sich.
    Der riesige graue Wolf flog ihr förmlich entgegen…
    ***
    Ihre Schritte hallten durch die endlosen, blankpolierten Korridore. Bill Fleming schritt schnell aus und schien sein Ziel genau zu kennen. Lieutenant Mike Watts schüttelte heftig den Kopf. »Mister Fleming, wollten Sie sich nicht mit der Hochschulverwaltung unterhalten?«
    »Später«, sagte Bill. »Die läuft mir nicht weg. Erst mal will ich den Hörsaal in Augenschein nehmen. Das war doch H-8, oder haben Sie mich angeflunkert?«
    »Wofür halten Sie mich?« fragte Watts aufgebracht. »Aber im H-8 gibt es nichts mehr zu sehen. Da wurde aufgeräumt, und außerdem ist der Saal abgesperrt…«
    Bill blieb stehen und fuhr herum. »Aufgeräumt? Das ist aber toll«, sagte er bissig. »Aufräumen und auch die letzten Spuren verwischen, die…«
    »Wir haben alle Spuren gesichert«, verteidigte sich Watts. »Unseren Experten entgeht nicht einmal ein Fliegendreck.«
    »Magische Spuren sind mit den Mitteln der Polizei nicht zu sichern«, erwiderte Bill Fleming.
    Watts tippte sich an die Stirn.
    Bill bog in einen Quergang ein und sah schon von weitem einen Mann in Zivil, der sich vor einer großen Tür sichtlich langweilte. Der Polizist, der dafür zu sorgen hatte, daß kein Unbefugter den Hörsaal H-8 betrat.
    »Sagen Sie mal, wie paßt das denn alles zusammen?« fragte Bill. »Wenn da drinnen alles aufgeräumt ist, braucht der Saal doch nicht mehr gesperrt zu bleiben. Irgendwer tickt doch da nicht richtig!«
    »Ich führe nur meine Anweisungen aus«, verteidigte sich Watts, der sich sofort wieder angegriffen fühlte. Bill winkte ab. »Schleusen Sie mich an Ihrem mißtrauischen Zerberus-Kollegen vorbei!«
    Vom Zerberus, dem Höllenhund der griechischen Sage, hatte er gesprochen. Aber die beiden Laute, die im nächsten Moment durch die Hörsaaltür drangen, stammten nicht vom Höllenhund.
    Eine Frau schrie gellend, und dann erklang das schaurige Heulen eines Wolfs!
    ***
    Die Wucht des Aufpralls ließ Nicole rückwärts auf den hölzernen Fußboden stürzen. Sie konnte sich gerade noch abstützen und herumrollen. Dann lag der schwere Wolf auf ihr. Sein Maul klaffte auf, die spitzen Fangzähne blitzten gefährlich, und eine riesige rote Zunge begann, Nicole abzuschlecken.
    Sie lag da wie gelähmt.
    Da flog die Tür auf. Drei Männer stürmten herein. Nicole sah sie aus den Augenwinkeln.
    Das war doch Bill Fleming!
    Die beiden anderen federten auseinander. Pistolen blitzten in ihren Händen auf.
    »Halt!« schrie jemand.
    Die Luft flirrte. Etwas Unsichtbares raste in kreisenden Spiralen heran, versprühte helle Funken nach allen Seiten und riß den Beamten die Dienstwaffen aus den Händen.
    »Nicht schießen«, brachte auch Nicole im gleichen Moment über die Lippen.
    Na endlich. Das dauert aber lange, bis du alte Bekannte erkennst. Du wirst langsam alt und kalkig im Hirn, klang eine Stimme in ihren Gedanken auf.
    »Laß mich gefälligst los und aufstehen, Bestie! Wenn du anständige Leute so anfällst, ist es ja kein Wunder, daß man dich nicht erkennt… Was bist du, ein lieber Wolf oder eine barbarische Bestie?«
    Der Graue gab sie frei. Nicole wischte sich mit dem Ärmel ihrer Bluse durch das von der Wolfszunge klatschnasse Gesicht und schüttelte sich. »Ich sollte dir die Schwanzhaare einzeln ausreißen, blöder Köter«, murmelte sie.
    Trau dich! gab der Wolf telepathisch zurück und bleckte grinsend die langen Zähne.
    »Was soll das?« fragte der Lieutenant schroff. »Wie kommen Sie
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