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0237 - Die Satans-Gnome

0237 - Die Satans-Gnome

Titel: 0237 - Die Satans-Gnome
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wölfisch und bekam bereits seine Verbindung. Die zweite Ziffer der Vorwahl war eine Kommandozahl, die die Leitung freischaltete und notfalls auch andere Fernsprechteilnehmer sehr zu deren Freude aus der Phase warf, wenn sie besetzt war.
    »Das sieht ja nach Washington aus«, staunte der Captain zwischendurch. »Aber die Zahl hier…«
    »Es ist Washington, aber ein Spezialbüro«, sagte Bill. »Ah… Ja, Bill Fleming hier. Professor Zamorra… Ja, danke!«
    Das Verbindungsklicken kam. Der Name Zamorra wirkte sofort, und Bill als dessen Freund war auch nicht ganz unbekannt. Da flog die Bürotür auf. Zwei Männer vom Typ Möbelpacker erschienen und sahen den Captain fragend an. »Der da?«
    »Warten Sie«, sagte Bill an des Captains Stelle und reichte ihm den Hörer. »Für Sie, Captain… Aber vergessen Sie nicht zu erzählen, wer ich bin, bevor Sie sich die Sprecherlaubnis einholen.«
    Er grinste.
    Der Captain wurde plötzlich blaß. »Pentagon? Büro Odinsson? Ich verstehe nicht…«
    Bill nahm ihm den Hörer wieder ab. Colonel Balder Odinsson, Zamorras Freund und zuweilen Kampfgenosse, besaß weitestreichende Befugnisse, und die reichten auch aus, von Washington aus einem Polizeicaptain die Anweisung zu geben, Mister Bill Fleming nach allen Kräften zu unterstützen. »Wieso überhaupt? Was ist geschehen?«
    »Keine Zeitung gelesen, Colonel?« fragte Bill, der den Hörer wieder genommen hatte. »Zamorra soll tot sein, und ich hake in der Angelegenheit nach! Bloß macht die Polizei mir Schwierigkeiten. Der freundliche Captain wollte mich nicht einmal telefonieren lassen…«
    »Gut, Mister Fleming. Haken Sie nach. Wenn Sie weitere Schwierigkeiten haben, informieren Sie mich.«
    Damit war das Ferngespräch nach Washington beendet.
    »Bitte, Mike und David… Ich brauche euch nicht mehr«, sagte der Captain. »Das heißt, Mike… Nimm dich dieses Mister Fleming an. Es geht um den Fall Zamorra. Du hast Sprecherlaubnis.«
    Mike hob die Brauen. »Wer sind denn Sie, Mister Fleming?« fragte er.
    »Anweisung aus dem Pentagon. Irgend etwas von diesen Geheimdienstbüros. Der Teufel soll sie alle holen«, knurrte der Captain. »Schicken ein hohes Tier hierher und stören unsere Ermittlungen…«
    Bill lächelte frostig. »Auf gute Zusammenarbeit«, sagte er.
    Von wegen hohes Tier vom Geheimdienst. Aber wenn der Captain ihn ohne Vorlage eines Dienstausweises dafür hielt, konnte es dem Historiker nur recht sein.
    Er wollte wissen, was mit Professor Zamorra geschehen war!
    ***
    Im Hilton-Hotel, der vorliegenden Adresse, befand sich Nicole Duval nicht. »Miß Duval hat sich zur Hochschule begeben«, lautete die Auskunft des Clerks an der Rezeption.
    Bill Fleming sah Lieutenant Mike Watts an. »Okay, Lefty. Fahren wir eben zur Hochschule weiter. Liegt ja auf dem Weg.«
    Watts zeigte sich über die Abkürzung seines Dienstgrads nicht gerade erbaut. Wortlos ging er vor Bill her zum Dienstwagen. Der schwarze Ford schoß weiter über die breit ausgebaute Straße in Richtung des ausgedehnten Hochschul-Campus.
    Viel hatte er Bill auch nicht verraten können.
    »Den Zeugenaussagen nach explodierte das Rednerpult, an dem Zamorra stand. Von ihm blieben nur einige… hm, Teile zurück, nach denen keiner mehr ihn hätte identifizieren können. Unsere Sprengstoff-Experten haben sich die Reste des Pultes angesehen und kamen zu der Ansicht, daß das Pult wohl Explosionswirkung mitbekam, die Bombe sich aber nicht darin befand. Sie muß etwa in Brusthöhe des Professor direkt an oder in ihm explodiert sein. Ist doch völlig unmöglich. Die spinnen, die Eierköpfe.«
    Bill Fleming schwieg dazu und machte sich so seine Gedanken. Er traute den Sprengstoffexperten eher als der abwertenden Meinung dieses Kriminalbeamten, der muskelbepackt wie Bud Spencer hinter dem Lenkrad saß. Vor allem dachte er an das Amulett des Leonardo de Montagne, das Zamorra für gewöhnlich am Silberkettchen vor der Brust trug.
    Eine Bombe sollte in Brusthöhe explodiert sein…
    Das konnte stimmen - wenn das Amulett diese Explosion verursacht hatte… Aber wie konnte das geschehen?
    Andererseits barg dieses Amulett die Kraft einer entarteten Sonne! Und wenn diese Sonnenenergie plötzlich nicht mehr zu bändigen war…
    Es konnte aber auch alles ganz anders gewesen sein.
    »Wir vermuten einen Anschlag von Terroristen«, fuhr Mike Watts fort. »Vor ein paar Tagen wurde nämlich die Drohung bekannt, daß eine hochgestellte Universitäts-Persönlichkeit ermordet werden soll.
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