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Danke fuer die Blumen

Danke fuer die Blumen

Titel: Danke fuer die Blumen
Autoren: Ashley Bloom
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    „ Wo soll die große rote Kugel hin?“, fragte Brooke. „Schnell bitte, sie ist verdammt schwer!“
    „ Stell sie dort ins Fenster, sie ist ein echter Blickfang“, sagte Samantha und sah zufrieden dabei zu, wie ihre beste Freundin das schwere Ding auf die breite, mit rosa Samt bezogene Fensterbank stellte. „Wundervoll! Sieht es nicht toll aus? Genauso hatte ich es mir vorgestellt.“
    Samantha strahlte. Die beiden Freundinnen hatten erst am gestrigen Abend einem großen Einrichtungshaus einen Besuch abgestattet und Samantha, die eigentlich alle nur „Sam“ nannten, war dabei mehr als fündig geworden. Sie hatte nach neuer Deko für ihr Blumengeschäft gesucht, das dringend ein bisschen aufgepeppt werden musste. Jetzt, wo sie in solch verliebter Stimmung war, sollte auch ihr kleiner Laden ein wenig nach Romantik aussehen.
    Die Liebe lag in der Luft, der Sommer stand vor der Tür, und mit all den neuen Kugeln und Herzen und riesigen künstlichen Rosen würde ihr Arbeitsplatz hoffentlich auch bald ein gewisses romantisches Flair ausstrahlen.
    „ Das ist einfach unglaublich!“, sagte die zierliche, rothaarige Brooke, als sie gegen Mittag fertig waren.
    Sie hatten schon früh morgens angefangen, und obwohl sie zwischendurch immer mal ein paar Kunden bedient hatten, hatten sie tatsächlich an nur einem Vormittag etwas Einzigartiges geschaffen – einen Ort der Liebe. Jeder, der den Laden nun betrat, schaute sich erstaunt um und machte ein Kompliment.
    Die Leute schätzten Sam, ihre Liebe zu den Blumen, ihre passablen Preise und ihre Freundlichkeit sehr; sie kamen immer wieder gerne in ihren Laden zurück. Zuvor hatte die Deko aus Frühlingsblumen, Windmühlen und Schmetterlingen bestanden, doch diese neue Dekoration übertraf wirklich alles.
    „ Es sieht zauberhaft aus, Miss Fring“, sagte die alte Mrs. Johnson, als sie wie jeden Dienstag einen Strauß Callas (UNSTERBLICHKEIT) kaufte, die sie zuhause auf den Kaminsims neben den Krug mit der Asche ihres verstorbenen Mannes stellte.
    „ Ich danke Ihnen“, sagte Sam fröhlich.
    „ Nun ist es bald soweit, oder?“
    „ Ja, in drei Wochen. Ich kann es kaum erwarten.“
    Sie sprachen von Sams Hochzeit. Nach langer Zeit des Wartens hatte ihr Freund Lance ihr endlich einen Antrag gemacht, den sie glücklich angenommen hatte. Das meiste war bereits geplant: Für die Deko war gesorgt, um die Blumen kümmerte sie sich selbst, Brooke hatte angeboten, das Kleid für sie zu schneidern, außerdem würde sie Brautjungfer sein. Lance hatte seinen besten Freund Chuck gebeten, seinen Trauzeugen zu spielen. Es waren um die 100 Gäste eingeladen, der Pfarrer und der Festsaal waren längst gebucht. Es stand ihnen also nichts im Weg, der große Tag konnte kommen.
    Nachdem Mrs. Johnson sich verabschiedet hatte, betrachteten Sam und Brooke ihr Schaffen.
    „ Das haben wir wirklich gut hingekriegt“, sagte Sam und Brooke stimmte nickend zu. „Wenn ich dich nicht hätte, Miss Stylish.“
    Brooke lachte. Sie studierte Modedesign an einer renommierten New Yorker Modeschule und hoffte, mit ihren Entwürfen irgendwann einmal den großen Durchbruch zu haben.
    „Gern geschehen“, sagte sie jetzt und umarmte ihre beste Freundin seit Kindertagen. „Ich werde dich so vermissen.“
    „ Ich bin doch nicht aus der Welt, nur weil ich heirate.“
    „ Aber wir werden dann nicht mehr zusammen wohnen. Ich werde mich so allein fühlen in unserem großen leeren Apartment.“
    Sam lachte. „Ja, genau, weil es ja sooo groß ist.“
    Die beiden teilten sich eine winzige Zwei-Zimmer-Wohnung im Stadtteil Greenwich Village, nur vier Blocks vom Blumenladen entfernt. Oft hatten sie darüber gescherzt, in was für einem Mauseloch sie doch hausten, richtig gestört hatte es sie jedoch nie.
    Als sie direkt nach der High School zusammengezogen waren, war dies der schönste Tag in ihrem Leben gewesen. Endlich in der großen Stadt leben und frei sein. All die Dinge tun, die sie schon immer hatten tun wollen. Brooke fing an zu kellnern und das viele, viele Stunden, um sich das Geld für die Modeschule zusammenzusparen. Sam arbeitete im Blumenladen ihrer Grandma Betsy, der damals noch Betsy`s Flowers hieß.
    Es bereitete Sam riesigen Spaß, mit ihrer Grandma zusammenzuarbeiten, und das taten sie einige Jahre lang – bis Betsy krank wurde. Der Krebs kam ganz plötzlich, und die Ärzte sagten, sie hätte nur noch wenige Wochen zu leben. Trotzdem stand Betsy bis kurz vor ihrem Tod noch im Laden und band
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