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Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Titel: Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon
Autoren: Dan Shocker
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erreichte sie wie eine Fata Morgana eines der riesigen
Portale, die in die düstere Welt des unheimlichen Shimba-Loo
führten.
    Zwischen gewaltigen Kratern und bizarren Türmen wandelte sie
auf dem Sumpf dahin, ohne einzusinken. Sie strebte scheinbar einem
fernen, imaginären Ziel entgegen. Sie erreichte den Horizont,
der kein Horizont war. Ein Gebilde, wie aus den Knochen einer
verendeten Titanenechse aus urwelthafter Zeit, ragte wie ein riesiges
Tor vor ihr empor.
    Es handelte sich um den Schädel einer menschlichen Gestalt,
eines Riesen! Die Fremde ging in das weitgeöffnete Maul hinein
wie durch ein Tor…
    Um sie herum wuchs ein Tunnel, in dem sie sich klein wie eine
Ameise bewegte. Sie ging immer geradeaus.
    Dies war der Tunnel, der – unterhalb der geheimnisvollen und
von Schlinggewächsen und Unkraut überwucherten, uralten
Turmruine – sechzig Meilen von London entfernt in der Nähe
eines bewaldeten Hügels stand, die Dimensionen der Menschen und
des Dämonenherrschers Shimba-Loo miteinander verbindend.
    Die Schöne war auf dem Weg in diese Welt.
     
    *
     
    Fünf bewaffnete Soldaten patrouillierten in unmittelbarer
Nähe des Turms. Sie hatten den Auftrag, dieser Stelle ihre
besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
    Erst wenige Tage lagen die unheimlichen Ereignisse zurück,
bei denen Menschen spurlos verschwunden und zu Tode gekommen
waren.
    Ein von Scotland Yard gebildetes Sonderkommando wollte unter allen
Umständen eine Wiederholung der Vorfälle verhindern.
    Fieberhaft arbeitete man an der Aufklärung der Dinge,
für die es keine Parallele gab.
    Der Eingang zum Turm war verbarrikadiert und wurde in
regelmäßigen Abständen von Soldaten und Polizisten
rund um die Uhr bewacht, damit kein Neugieriger eindrang.
    Der Turm und das, was darunterlag, war zu einem Buch mit sieben
Siegeln geworden. Durch die Behörden waren Wissenschaftlicher in
aller Welt über den geheimnisvollen und rätselhaften Fund
informiert worden.
    Unter dem Turm lag das Skelett eines Riesen. Unwillkürlich
wurde man an eine Szene aus einem Märchen oder einer Legende
erinnert. Daß jemand das Skelett eventuell künstlich
hergestellt hatte und vor langer Zeit hier unter dem Turm verbarg
– auch diesen Gedankengang hatte man schon gehabt.
    Doch darüber machten sich die Uniformierten keine
Gedanken.
    Sie riegelten den Turm hermetisch von der Außenwelt ab. Jede
Besonderheit sollten sie sofort an eine vorgesetzte Dienststelle
melden.
    Zu diesem Zweck war ein mobiles Funkgerät herbeigeschafft und
in einem Fahrzeug deponiert worden. Auch diese Stelle war
ständig besetzt. Der Funker hatte den Auftrag, in
regelmäßigen Abständen Meldung zu machen und vor
allen Dingen Hinweise, die von den Kollegen kamen, umgehend
weiterzugeben.
    John Ballick – sechsundzwanzig und dunkelhaarig – war
einer der Männer, die in dieser Nacht vor der Turmruine als
Wache eingeteilt waren. Er war der erste, der merkte, daß etwas
nicht stimmte…
    Er stand dem verbarrikadierten Eingang am nächsten.
Plötzlich hatte Ballick das Gefühl, beobachtet zu
werden.
    Unwillkürlich wandte der Uniformierte den Kopf.
    Fünf in großem Halbkreis aufgestellte Scheinwerfer
sorgten dafür, daß die Fläche rund um den Turm hell
ausgeleuchtet war. Doch infolge des nebligen Wetters waren auch diese
Lichter nicht in der Lage, den wabernden Vorhang zu durchdringen.
    Ballicks Augen verengten sich. Er ging drei Schritte in Richtung
Eingang.
    Täuschte er sich – oder war es Wirklichkeit?
    Es kam dem Beobachter so vor, als ob der Nebel sich hier an dieser
Stelle stärker bewege. Gerade so, als ob jemand
hindurchschreiten und ihn teilen würde!
    John Ballick schluckte. »Bill!« rief er dann laut und
deutlich in die Nacht. Er sah die schemenhafte Gestalt seines
Kollegen, unweit rechts von sich.
    Der Berufene setzte sich sofort in Bewegung. Seine Schritte
schmatzten auf dem feuchten Gras.
    »Ja? Was ist?«
    John Ballick gab nicht gleich Antwort.
    Er wartete, bis sein Kollege heran war.
    »Da ist etwas, Bill…«
    Bill Parker, klein und untersetzt, preßte seine entsicherte
Waffe unwillkürlich fester gegen den Körper. »Wo? Ich
kann nichts sehen.«
    »Da ist nicht viel zu sehen, Bill. Aber zu spüren…
merkst du denn gar nichts?«
    Parkers Gesicht war einzig gespannte Aufmerksamkeit. Dann
schüttelte er bedächtig den Kopf. »So leid mir’s
tut, John. Ich sehe – und merke nichts.« Der Sprecher
richtete seinen Blick auf den Freund, der ihn gerufen hatte. »Es
ist Wind
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