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Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Titel: Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon
Autoren: Dan Shocker
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aufgekommen. Der Nebel bewegt sich stärker, so
daß man meinen könnte…«
    Parker unterbrach sich abrupt, als er sah, wie Ballick aufgeregt
nach vorn deutete. »Das hat mit dem Wind gar nichts zu tun.
Schau mal genau hin!«
    Bill Parker wollte etwas sagen über Ermüdung und
Nervosität – aber dann schwieg er doch. Er mußte
Ballick recht geben. Die Bewegung im Nebel ließ sich nicht
einfach nur auf den Wind schieben.
    Da kam etwas auf sie zu. Etwas Unsichtbares. Deutlich war zu
erkennen, wie der Nebel sich vor Ballick teilte und scheinbar
vollkommen und unmotiviert seitlich fortsetzte und an ihm
vorüberbewegte.
    Da konnte John Ballick nicht länger an sich halten. Er
riß die Waffe herum, der Finger krümmte sich um den
Abzug.
    Geschoßsalven zerstörten die Stille der Nacht. Ballick
schoß wie ein Wahnsinniger in den Nebel. Die Projektile
klatschten in den Hügel, und Querschläger sausten an den
Baumstämmen entlang.
    »Die Bewegung bleibt, Bill! Da kommt etwas auf uns zu! Mein
Gott – merkst du es denn nicht?« Seine Stimme klang
gequält und überschlug sich.
    Mit brennenden Augen starrte er in das Nichts vor sich.
    War das wirklich – nichts?
    Doch Shimba-Loos Rachedämonin blieb lautlos und unsichtbar im
Nebel, nahm seine Umgebung aber mit menschlichen Augen wahr.
    Die schöne Fremde ging genau auf Ballick zu. Ihre Augen waren
auf den Mann gerichtet. Ein bannender, hypnotisierender Blick!
    Ballick wurde unruhig, Schweiß begann auf seiner Stirn zu
perlen.
    Seine Hände zitterten plötzlich, und er war nicht mehr
imstande, seinen Blick von der Stelle zu nehmen, wo sich das
Unsichtbare befand. Der Engländer wurde förmlich in Bann
gezogen.
    Die unheimliche, dämonische Magie Shimba-Loos und seines
Rachedämons wirkte.
    In diesem Augenblick drehte John Ballick sich um. Es war, als Bill
Parker näher auf ihn zukam, um sich zu vergewissern, was mit dem
Kollegen los war.
    Da richtete John Ballick die Mündung seiner Waffe auf den
Ankömmling.
    Parker erbleichte und schrie auf: »Bist du wahnsinnig, John?
Nicht!«
    John Ballick war wie ein Roboter. Ebenso gut hätte Bill
Parker überhaupt nichts zu sagen brauchen.
    Ballicks Finger krümmte sich um den Abzug…
     
    *
     
    In einem der älteren Häuser am Bäckerweg in
Frankfurt brannte in der gemütlich eingerichteten Dachwohnung
noch Licht.
    Frank Morell hatte vor kurzem eine Entdeckung gemacht, die sein
Leben von Grund auf umkrempelte. Er wußte, daß er nicht
nur Mensch war – sondern Dykte. Dies bedeutete: Vor
unfaßbarer Zeit bereits existierte seine Seele im Körper
eines Mannes, der dem Volk der Dykten angehörte und auf dem
geheimnisvollen Planeten Tala-Mar lebte.
    Doch das war noch nicht alles.
    Die Fähigkeit der Dykten, sich aus den Urkräften des
Kosmos zu erhalten, war durch ein besonderes Vermächtnis auf
Frank Morell übergegangen. In einem Hohlraum unter der Erde, am
Fuß dreier uralter Eichen, hatte er einen Kristall gefunden,
der ihm besondere Kräfte schenkte. Seit er ihn besaß, war
dieser Kristall immer greifbar, um ihn zu Mirakel, dem fliegenden
Wundermann, werden zu lassen.
    Der helle Lichtkegel der Lampe auf dem Schreibtisch war auf die
Seiten eines alten Buches gerichtet, das Morell mit besonderer
Intensität und Aufmerksamkeit studierte. Dieses Buch war einige
hundert Jahre alt und hatte merkwürdige Vorfälle und
Abenteuer zum Inhalt, in dem ein Mönch, ein Magier und ein
Seemann im Mittelpunkt der Ereignisse standen.
    Morell wurde das merkwürdige Gefühl nicht los, daß
alle drei genannten Personen in Wirklichkeit – eine einzige
waren. Die Erlebnisse, die in einer verschnörkelten,
blumenreichen und nicht sehr einfach zu verstehenden Sprache
geschildert waren, lasen sich wie Märchen aus Tausendundeiner
Nacht. Doch alle enthielten ein Körnchen Wahrheit, ja sogar
Hinweise, die Frank auf irgendeine Weise bekannt vorkamen.
    In seiner Situation konnte er etwas damit anfangen.
    Die unheimlichen Erlebnisse in Shimba-Loos Dämonenreich
veranlaßten Morell, sich näher mit diesem Buch zu
befassen, in dem er in der näheren Vergangenheit schon oft
gelesen hatte. Viele Dämonen und böse Geister, deren Name
sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Menschheit zog,
waren nach wie vor aktiv. Davon konnte gerade Björn Hellmark ein
Lied singen.
    Mit Hellmark, der aus dem Reich der Leichenpilze
zurückgekehrt war, wo er sich kurze Zeit mit ihm aufhielt, um
Oceanus bei seiner Suche nach dessen verschwundenem Volk zu helfen,
hatte er
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