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Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Titel: Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon
Autoren: Dan Shocker
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Ratlosigkeit, Verwirrung
und panischem Entsetzen.
    Sie schossen blindwütig drauf los.
    Geschoßgarben zerrissen die Nacht. Projektile aus mehreren
Maschinengewehren gleichzeitig bohrten sich zerfetzend in Shimba-Loos
Brust.
    Der Riese schrie auf. Sein Brüllen fegte wie ein Orkan
über die Lichtung, wo die Menschen angstvoll zusammengepfercht
standen und schossen, was die Rohre hergaben.
    Sie begriffen die Situation nicht. Dies war ein Mensch wie sie
– nur viel größer, gewaltiger und kräftiger. Das
ängstigte sie, das stempelte ihn zum Monster.
    Und Frank Morell alias Mirakel kam zu spät, Shimba-Loos
grauenvollen Tod zu verhindern.
    Gurgelnd brach der Riese in die Knie. Sein Körper war
blutüberströmt. Schreckgeweitet starrte er die Menschen an
und hob wie hilfesuchend die Arme.
    »Nein!« Mirakel fuhr wie ein Blitz vom Himmel. Sein
lauter Aufschrei hallte über die Lichtung und
übertönte Shimba-Loos Stöhnen, die letzten
Schüsse, die vereinzelt auf den nach vorn sinkenden Riesen
abgegeben wurden.
    Mirakel reagierte mit Dyktengeschwindigkeit. Er bewegte sich so
schnell, daß man den einzelnen Ablauf seiner Aktionen mit
bloßem Auge nicht mehr wahrnehmen konnte.
    Die verängstigten Soldaten, die sich auf dieses Ereignis auf
ihre eigene Weise eingestellt hatten – wurden blitzschnell
entwaffnet. Mirakel entriß ihnen so schnell die Waffen,
daß es aussah, als würden zehn Dykten gleichzeitig agieren
und die Schützen entwaffnen.
    Für Shimba-Loo kam jede Hilfe zu spät.
    Mit starrem Blick fiel er nach vorn, den Kopf ein wenig zur Seite
gedreht, den Blick leicht aufwärts gerichtet in die Höhe
der Menschen, die nun schreckensbleich und ratlos näher
kamen.
    Eine Viertelstunde später trafen die Verantwortlichen mit dem
Helicopter ein. An Ort und Stelle machten sie sich ein Bild von einem
Vorfall, der in das Reich der Phantasie gehörte und der sich
doch hier – an einem Tag im zwanzigsten Jahrhundert –
abgespielt hatte.
    Frank Morell alias Mirakel war sehr ernst, als er den Kommandeur
der Einsatztruppe zur Seite zog und mit ihm unter vier Augen
sprach.
    »Er war ein Mensch wie wir. Nur größer. Das hat
uns entsetzt. Wir haben gehandelt und ihn getötet. Er war weder
gut noch schlecht. Dies war er nur, solange seine Ichs voneinander
getrennt waren und er wie ein Schizophrener reagierte. Zuletzt, als
wir ihn töteten, war er Mensch, weder gut noch böse. Er
hatte die freie Entscheidung, wie wir sie haben. Aber ihm haben wir
keine Gelegenheit mehr dazu gegeben.
    Es ist viel geschehen, was wir nicht verstehen können –
und was wir nun verstanden haben. Ein Phänomen ist gelöst.
Aber der Tod Shimba-Loos hat längst nicht alle Fragen
beantwortet. Im Gegenteil, viele neue Fragen sind aufgeworfen
worden…«
    Ein tiefer Atemzug hob und senkte Frank Morells Brust. Er wandte
sich ab. Hier gab es nichts mehr für ihn zu tun. Er warf einen
letzten Blick auf die Schutthalde und war davon überzeugt,
daß dort kein Eingang mehr in jenes Reich war, in dem das
Böse in Shimba-Loo als eigene:
    Fürst regiert hatte.
    Das Auftauchen und die Tatsache der Existenz Shimba-Loos hatte das
Leben vieler Menschen verändert und auch das Denken derjenigen,
die zuletzt mit ihm zu tun hatten, in irgendeiner Weise geformt.
    Shimba-Loo hatte den Rachedämon geschickt, um Frank Morell zu
töten.
    Shimba-Loo hatte die Anwesenheit des Dykten auf der Erde genutzt,
um auf sich aufmerksam zu machen und zu zeigen, daß er auch
noch ein anderer war. Ein Teil von ihm war eingesperrt in magischen
Gefängnissen, die in Form von Meteoriten in zeitlich begrenzter
Dauer ihren Kreis um die Sonne gezogen hatten.
    Frank Morell war auf der einen Seite erleichtert, auf der anderen
Seite erfüllten ihn Sorge und Nachdenklichkeit.
    Wieviel hätte der Riese Shimba-Loo mitteilen können,
wäre es nur zum Dialog mit ihm gekommen?
    Da war und blieb das Geheimnis eines zerstörten Planeten
zwischen Erde und Mars… da blieb die Frage im Raum stehen, woher
der Riese Shimba-Loo sein Wissen um das Volk der Dykten hatte.
    Ein Geheimnis war gelöst. Der Angriff auf das Leben vieler
unschuldiger Menschen, die in Shimba-Loos dämonischem Reich zu
schrecklichen Wesen geworden waren, war abgeschlagen, aber viele neue
Rätsel waren durch den Tod Shimba-Loos erst hinzugekommen.
    Vielleicht konnte man sie eines Tages lösen. Vielleicht
würden sie auch ewig Rätsel bleiben…
    Frank Morell tauchte als Mirakel noch mal an jenem abgelegenen Ort
draußen in den Sümpfen
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