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Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Titel: Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon
Autoren: Dan Shocker
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hatte, kam es zur Katastrophe. Die beiden
verschiedenen Ichs Shimba-Loos, lange und intensiv voneinander
weiterentwickelnd, waren zu einander wie Feuer und Wasser. Geist
konnte Materie entstehen lassen – Geist konnte aber auch Materie
vernichten. Im magischen Chaos sich widerstreitender Ichs löste
das Haus sich auf. Noch im Nachhinein, ob Wochen, Monate, Jahre,
Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte später, zeigten sich
urplötzlich zu völlig unberechenbaren Zeitpunkten
Nachwirkungen jener Nacht, als die Ichs Shimba-Loos zusammentrafen
und als alle physischen Gesetze über den Haufen geworfen
wurden.
    So wie die Dinge im Augenblick stehen, ging ich recht in der
Annahne, daß die Nachwirkungen jener Kräfte sich nun
öfter als zuvor zeigen werden. Ich wollte dich, Frank Morell,
damit aufhalten und bremsen. Jetzt allerdings ist es Unsinn,
daß du wieder dorthin gehst, Dykte. Jetzt sind andere
Voraussetzungen geschaffen, mit denen du als Auserwählter
wahrhaft grundlegende Änderungen schaffen könntest…
das werde ich zu verhindern wissen. Du bist ein Narr, Mirakel! Ich
hatte deinen Tod auf andere Weise eingeplant. Nun wirst du schneller
sterben, als du gedacht hast…‹
    All diese Dinge gingen Lorette Mallory durch den Kopf. Und noch
mehr.
    Langsam löste sie sich von der Tür und ging wie in
Trance den langen Korridor entlang bis zur Treppe. Eine
Krankenschwester, die aus einem Zimmer kam, sah die Patientin in
ihrem weißen, langen Nachthemd barfuß durch den Flur
gehen.
    »Hallo, Miss Mallory!« rief sie erschrocken. »Wie
kommen Sie denn dazu…« Der Rest dessen, was sie sagen
wollte, blieb ihr im Hals stecken wie ein Kloß.
    Lorette Mallory ging zur Treppe und stieg zwei, drei Stufen nach
unten. Im nächsten Moment – war sie nicht mehr da und
löste sich auf wie ein Geist, der durch Mauern ging.
     
    *
     
    Schnell wie ein Gedanke jagte Frank Morell alias Mirakel mit
Dyktenkraft durch die Lüfte.
    Er erreichte Hampton. Sein Ziel war die Firthstreet, wo sich
tatsächlich, wie durch den alten Poul angegeben, das Haus
befand.
    In der Dunkelheit sah er zwei Menschen Richtung Dorf gehen, eine
Frau und einen Mann…
    Morell kam wie ein fliegender Magier aus der Luft und fand wenige
Schritte abseits der beiden Spaziergänger wieder festen Boden
unter den Füßen.
    Sein erster Erlebnis hier an diesem Ort war ihm zur Warnung
geworden. Er war nicht interessiert daran, daß es sich
wiederholte.
    Was für eine Bedeutung hatte das Auftauchen dieses Paares in
der abgelegenen Gegend?
    Er verhielt im Schritt und beobachtete die beiden Menschen, die
auf halbem Weg wieder kehrt machten und sich in Richtung des alten
Hauses in Bewegung setzten.
    Da löste Morell sich aus der Dunkelheit, nahm den
Mirakelkristall nicht von seiner Brust und blieb Dykte. Damit standen
ihm notfalls auch alle jene Kräfte zur Verfügung, die er
als Mensch nicht besaß.
    Er ging auf das Paar zu.
    Seine scharfen, überempfindlichen Augen durchbohrten die
Dunkelheit. Er sah deutlich das Gesicht der Frau vor sich. Es war
Beverley Summer! Jene Frau, die den ganzen Tag schon von allen
Polizeistreifen in der näheren Umgebung gesucht wurde. Hier in
Hampton, in unmittelbarer Nähe eines ausgedehnten Moorgebietes,
ging sie mit einem fremden Mann spazieren… Das Paar bemerkte
ihn. Es erschrak nicht und ergriff auch nicht die Flucht.
    »Sie sind der Mann, auf den wir gewartet haben!«
hörte er Beverley Summers Stimme. Sie sprach ruhig und fest.
»Unsere Anwesenheit sollte Aufsehen erregen, daß die
Polizei hier aufkreuzen würde. So geht es nicht über einen
Umweg – sondern direkt. Dies ist die Chance für Shimba-Loo
und alle, die guten Willens sind. Sie sind Mirakel – der Dykte.
Shimba-Loo bittet um ihre Hilfe!«
    So unglaublich dies alles klang, auf irgendeine Weise schien es
doch überzeugend.
    Beverley Summer und Dr. Stone, Wissenschaftlicher aus London,
wußten um sein Dyktendasein und hatten es nur von jemand
erfahren können, der selbst über das Volk der Dykten viel
zu wissen schien. Was er aus dem Mund der Frau und des Forschers
erfuhr, ließ ihn atemlos aufhorchen. Zwei Menschen hatten ein
großes, phantastisches Abenteuer erlebt – und sein
größtes, phantastischstes Abenteuer stand noch bevor, wenn
stimmte, was er hier erfahren hatte…
    Oder war es eine Falle, in die man ihn locken wollte?
    Er zögerte nicht, sich Gewißheit zu verschaffen und das
Wagnis auf sich zu nehmen.
    Er riß die Arme empor und streckte sich. Sein Körper
schnellte
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