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Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Titel: Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon
Autoren: Dan Shocker
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Krachen
erfüllt, das langsam verhallte wie ein abziehendes Gewitter.
    Dann herrschte wieder Stille.
    Die beiden einsamen Menschen in dem Fahrzeug sahen erschrocken
aus. Beverley Summer hatte die Augen weit aufgerissen. Ihre Rechte
preßte sich fest auf ihren Mund, als wolle sie verhindern,
daß sie aufschrie. »Was war das, Steven?« fragte sie,
und ihre Stimme klang wie ein Hauch.
    Whitter gab nicht gleich eine Antwort. Er saß wie erstarrt
und lauschte in die Nacht. Alles war wieder so still wie vorher. Der
Mann zuckte die Achseln. »Keine Ahnung! Es hat sich
angehört wie eine Explosion, als ob eine Bombe gefallen
sei…«
    »Das war keine Bombe, Steven! Das helle, aufblinkende Licht
im Nebel, das kurz vorher auftauchte – hast du es nicht gesehen?
Einen Augenblick lang dachte ich: das ist ein Komet! Steven –
kann es nicht sein, daß ein Meteor zur Erde gestürzt
ist?«
    »Möglich ist alles. Vielleicht auch ein Flugzeugabsturz
– wer weiß…«
    Beverley hatte den Kopf scharf zur Seite gedreht und starrte in
die Richtung, aus der die Detonation gekommen war. Plötzlich
stieß die junge Frau geräuschvoll die Luft durch die Nase.
»Steven…« wisperte sie. »Da vorn… kannst du
das sehen?«
    Er blickte in die Richtung. Jenseits der Straße –
infolge des dichten Nebels nicht abschätzbar, wie weit entfernt
– zeigte sich flackernder Lichtschein. Es bot sich ihnen ein
gespenstisches Bild. Dort schienen mehrere Bäume und Büsche
in Flammen zu stehen. Der schwache Lichtschein wirkte verwaschen und
geisterhaft. Er brach schon nach wenigen Augenblicken wieder in sich
zusammen.
    Steven Whitter griff hinter sich auf den Rücksitz und holte
seine Jacke. Er schlüpfte hinein.
    »Was hast du vor?« Beverleys bleiches Gesicht war ihm
zugewandt.
    »Vielleicht ist es wirklich ein Flugzeug. Wer weiß?
Dann braucht möglicherweise jemand unsere Hilfe. Es ist nicht
ausgeschlossen, daß wir die einzigen Augenzeugen des Unfalls
sind.«
    »Und wenn es – kein Flugzeug ist, Steven?«
    »Was sollte es denn dann sein?«
    »Vielleicht ein – Komet oder eine fliegende
Untertasse«, sagte sie mit todernster Miene.
    Er lachte leise. »Ein Ufo? Darauf habe ich schon lange
gewartet.«
    »Red’ keinen Unfug, Steven! Mit so etwas spaßt man
nicht.«
    »Und warum nicht? Mir würde es Spaß machen, den
kleinen grünen Männchen vom Mars zu begegnen. Von alldem,
was man bisher über abgestürzte Ufos und deren Besatzung
gelesen und gehört hat, haben sie noch nie jemand etwas getan.
Und wenn ich ihnen zu Hilfe komme – vielleicht werden sie sich
mit einem Rundflug um die Erde und den Mond bei mir bedanken.«
Das Ganze schien ihn köstlich zu amüsieren.
    Beverley Summer teilte seine Heiterkeit nicht. »Du nimmst die
Sache nicht ernst…«
    »Warum sollte ich auch, Darling? Du weißt – ich
glaube nicht an solchen Unsinn. Bei der Explosion kann es sich nur um
ein Flugzeug oder aber um einen größeren Meteor gehandelt
haben. Ich seh’ auf alle Fälle mal nach.«
    »Sei auf der Hut!« ermahnte sie ihn.
    »Liegt dir so viel an mir? Das hab’ ich noch gar nicht
gewußt und…«
    »Mir jedenfalls ist nicht zum Spaßen zumute«,
unterbrach sie ihn. »Ich hab’ Angst, Steven, ganz
erbärmliche Angst… ich weiß, daß sich das
verrückt anhört. Aber ich kann nicht aus meiner Haut. Ich
hab’ keine Erklärung dafür. Ich spür’ es
einfach: Da ist etwas, das uns bedroht…«
     
    *
     
    Er konnte sie beruhigen und davon überzeugen, daß es
besser sei, wenn er sich allein auf den Weg machte.
    Beverley Summer blieb im Wagen zurück, dessen Motor Steven
laufen und dessen Scheinwerfer er brennen ließ. Dies zu ihrer
und zu seiner Sicherheit, um im Nebel wieder zurückzufinden.
    Er bewaffnete sich mit einer Taschenlampe aus dem Handschuhfach
und einem Schraubenschlüssel, den Beverley ihm in die Hand
drückte. Er wußte zwar nicht, was er damit sollte, nahm
ihn aber an sich, um seine Freundin zu beruhigen.
    Die dunkelhaarige, junge Frau mit den Sommersprossen sah ihrem
Freund nach, wie er die Straße überquerte und schemenhaft
im Nebel verschwand. Steven Whitter wurde eins mit dem grauschwarzen
Hintergrund, in dem der Nebel wogte, als ob darin ein unsichtbares
Ungeheuer atme…
    Beverley Summer kurbelte das Fenster an ihrer Seite herab und
lauschte in die stille Nacht.
    Eine Weile noch hörte sie die knirschenden, sich entfernenden
Schritte ihres Freundes. Dann waren auch die nicht mehr zu
hören. Nur noch das monotone,
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