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Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Titel: Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon
Autoren: Dan Shocker
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Skeletts, das für sie nur noch zur Hälfte sichtbar war.
Vor dem Unheimlichen rannte noch immer sie selbst davon mit wehenden
Haaren, bleichem Gesicht und zerfetzten Kleidern, das Antlitz von
Angst und Panik gezeichnet.
    Im gleichen Augenblick stürzte sie.
    Beverley Summer schlug der Länge nach hin. Feucht und
schmierig war die Erde, in die ihr Gesicht fiel, und in die sie
griff. Wimmernd richtete sich die Frau wieder auf und torkelte
weiter. Sie blickte sich gehetzt nach allen Seiten um und
wünschte, endlich ein Licht oder die Umrisse eines Hauses zu
sehen, auf das sie hätte zueilen können.
    Aber die Welt um sie herum erschien wie ausgestorben. Geradeso,
als befände sie sich auf einem fremden Stern…
    Der Nebel um sie herum wogte auf und nieder, und mit jedem
Schritt, den sie ins Ungewisse eilte, zerfetzte sie die weißen
Schleier, die vom Boden emporstiegen.
    Plötzlich stieß sie mit dem Fuß gegen etwas
Weiches. Sie versuchte noch sich abzufangen, um nicht auf Erdschollen
zu stürzen.
    Aber es war nicht mehr möglich. Sie war schon zu
erschöpft, um noch schnell reagieren zu können.
    Sie fiel. Als sie abermals längelang auf dem Boden lag und
ihre zitternden Hände nach einem Halt suchten, spürte sie
plötzlich hartes, scharfkantiges Gestein. Erschreckt zog sie die
Hand zurück. Die Steine fühlten sich glühend
heiß an.
    Beverley Summer hob den Kopf und starrte mit weit aufgerissenen
Augen auf den sich ausdehnenden Kraterrand. Aus der Tiefe der Erde
strömte wie aus einem weit geöffneten Höllentor
heißer, schwefliggelber Dampf. Er mischte sich mit dem Nebel
und hüllte sie ein.
    Da wurden ihre Glieder bleischwer. Sie meinte tödliches Gift
einzuatmen, das sich im nächsten Augenblick überall im
Organismus festsetzte und seine verheerende Wirkung ausübte.
    Vor Beverley Summers Augen begann alles zu kreisen. Das ganze
Geschehen hatte sich in der Tat zu einem furchtbaren Alptraum
entwickelt. Sie versuchte sich aufzurappeln, war aber
außerstande dazu. Ihr Kopf fiel wie ein Stein nach vorn. Obwohl
sie weit die Augen aufgerissen hatte, nahm sie nichts mehr wahr. Die
Welt um sie herum wurde stockfinster. Ihr Organismus versagte. Herz
und Atmung standen still…
     
    *
     
    Die Welt lag jenseits der Dimension, die menschliche Augen
wahrnehmen. Es war eine unheimliche, eine erschreckende Welt: hierher
drang nie ein Sonnenstrahl, nie leuchtete silbernes Mondlicht vom
Himmel, nie zeigte sich ein Stern. Diese Welt war wie ein graues,
eintöniges Gefängnis, in dem man kaum atmen konnte.
    Sie bestand aus Dampf und Nebel und riesigen Kratern, die dicht
standen. Dazwischen gab es seltsame, turmähnliche Gebilde, die
unheimlichen, kriechenden, auf einer niedrigeren Stufe des Lebens
stehenden Bewohnern als Behausung dienten…
    Es gab keine Straßen, keine Wege – diese Welt erinnerte
an einen düsteren, bedrohlichen Sumpf, der jeden verschlang, der
seinen Fuß hierhersetzte.
    Zwischen den bizarren Türmen und unheimlich dampfenden
Kratern bewegten sich düstere, schattengleiche Wesen, die wie
überdimensionale Würmer aussahen. Es waren Geschöpfe,
die im Moor suhlten wie die Schweine. Sie waren von
schlauchförmiger Gestalt und bewegten sich kriechend wie
Schlangen vorwärts; das vordere Ende ihres
röhrenförmigen Körpers war verdickt, daran saß
ein spitzzulaufender Schädel, der in einen rüsselartigen
Anhang auslief. Unterhalb des Rüssels, wie bei einem Elefanten,
ein breites Maul.
    Aus einem der gewaltigen Kraterlöcher, die wenige Zentimeter
oberhalb des Sumpfes begannen, schob sich eines der
Morastgeschöpfe. Es hatte wimpernlose, große, runde Augen
und Atemlöcher, durch die es rasselnd die pestilenzartige Luft
einatmete. Die tierisch aussehenden Geschöpfe waren die Bewohner
dieser Kraterstadt, deren Herrscher Shimba-Loo war.
    Dieses dämonische Reich war von einem abtrünnigen
Einzelgänger der Dämonengöttin Rha-Ta-N’my
geschaffen worden. Nie hatten Menschen von diesem Ort erfahren, und
es gab keinen Hinweis auf das unheimliche Reich. Doch dies stimmte
nur bedingt.
    Es gab Menschen, die von Shimba-Loos furchtbarer Welt
wußten. Aber sie hatten nie davon berichten können, denn
wer mal hierher gekommen war, blieb für alle Zeiten dort. Nur
einem einzigen war es bisher gelungen, die Grenze zwischen den
Dimensionen zur normalen, dreidimensional erkennbaren Welt zu
passieren und zurückzukehren: das war Frank Morell alias
Mirakel, der Dyktenmann.
    Die Ereignisse um Charles Gerlon, der in einem
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