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Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Titel: Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon
Autoren: Dan Shocker
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früheren
Jahrhundert der Maler Gerald Laskin gewesen war, hatten Frank Morell
auf den Plan gerufen. In einem unheimlichen Abenteuer war er in
Shimba-Loos Welt mit einer für ihn bisher unglaublichen
Wirklichkeit konfrontiert worden.
    Shimba-Loo war auf Leben angewiesen, und er benutzte Menschen wie
Werkzeuge. Er war ein Götze, der eine Welt entstehen ließ
und sie mit Wesen bevölkerte.
    Dies hier war seine Welt, waren seine Geschöpfe. Und das, was
in den Kratern und bizarren Türmen vegetierte und sich im
Schlamm suhlte, war aus den Menschen geworden, die er hier festhielt
und die nichts mehr von ihrer Existenz, von ihrem früheren Leben
und ihrem Ich wußten.
     
    *
     
    In dieser düsteren, lichtlosen Welt existierte darüber
hinaus ein gigantisches, altarähnliches Gebilde. Dieser Altar
war erfüllt mit zahllosen Labyrinthen, Gängen und
Korridoren, in denen der Geist Shimba-Loos seine Behausung gefunden
hatte.
    Mehrere riesige, offenstehende Portale führten in das Innere
des rechteckigen Tempels, der wie ein Fremdkörper in dieser Welt
wirkte.
    Hinter den rauhen Wänden, auf denen zahllose, seltsame
Begebenheiten dargestellt waren, die ineinander verschlungen waren
wie rätselhafte, geheimnisvolle Suchbilder, spielte sich in
dieser Sekunde ein eigenartiges Schauspiel ab.
    In dem Labyrinth von Korridoren, Gängen und Räumen
befand sich eine Halle, die mit Wasser gefüllt war. Dieses
Wasser befand sich in stetiger Bewegung und spülte
plätschernd gegen die mittlere Stufe einer Treppe, die von einem
Ende zum anderen der Halle reichte. Die Stufen wirkten wie drei
übereinander versetzte Sockel, auf denen ein ausladender,
seltsam geformter Thron stand, der zu beiden Seiten von steinernen
Säulen gestützt wurde. Der Raum hinter dem Thron glich
einer kapellenartigen, halbrunden Nische. Hier, über dem Wasser,
oberhalb des letzten Sockels, schien die Dunkelheit dichter und
kompakter zu sein. Sie erinnerte an ein bizarres Wolkenmeer, das sich
hier bedrohlich zusammenballte.
    Etwas war vorhanden. Etwas, das keinen Körper hatte und doch
lebte!
    Und außer diesem seltsamen, unfaßbaren Leben,
gehörte dieser geistigen Existenz – Macht. Die dunkle
Wolkenwand schien sich in dieser Sekunde intensiver zu bewegen. Im
gleichen Augenblick bewegte sich die Wasseroberfläche in der
Halle stärker. Aus der Tiefe näherte sich ein Schatten, der
aufstieg.
    Das Wasser in diesem gewaltigen Becken wurde genährt von den
unterirdischen Flüssen und Bächen, die es in dieser
sumpfigen Welt in Hülle und Fülle gab.
    Ein riesiger, dunkelgrüner Kopf, versehen mit Hörnern,
durchstieß die Wasseroberfläche. Fontänen spritzten
nach allen Seiten.
    Der massige Schädel einer Echse, über deren Nacken ein
hornartiger Kamm wuchs, wurde sichtbar. Riesige,
kirchturmuhrgroße Augen flackerten wie erlöschende
Fackeln. Das Geschöpf aus dem Wasser öffnete das gewaltige
Maul. Dichtstehende Reihen von Zähnen wurden sichtbar, und eine
große, scharlachfarbene Zunge lag wie geronnenes Blut zwischen
den wie mit Dolchen besetzten Kiefern. Schwarzer Geifer floß
von den Lefzen.
    Der Koloß richtete sich zur halben Größe im
Wasser auf; sein mächtiger Brustkorb erinnerte an gewachsenen
Fels, der plötzlich aus diesem Tümpel emporragte.
    Aus dem Maul des Untieres kamen unartikulierte, dumpfe Laute, die
die Halle erdröhnen ließen. Im Labyrinth der Gänge
und Korridore hallte das schaurige Gebrüll wider.
    Der Körper des Kolosses wankte wie unter einem Luftzug hin
und her. Er hatte den Schädel in Richtung Nische gewandt, in der
sich die dunkle, wolkige Masse pulsierend bewegte.
    Und von dort aus der Nische, aus diesem wolkigen Gebilde, kamen
Befehle, die das winzige Hirn der Echse erreichten.
    Die Befehle stammten vom Shimba-Loo, und die Echse war der
Befehlsempfänger. Sie war sein Werkzeug und gehorchte. Wie von
setzt setzte sich das Monstrum in Bewegung und glitt durch das dunkle
Wasser. Es näherte sich den dreifach übereinander
versetzten Sockeln.
    »Er ist mein Feind… Ich habe ihm Rache geschworen…
Er ist hier eingedrungen in meine Welt, und ich wollte ihn besiegen.
Das ist mir mißlungen…«, lautlose Gedanken
lösten sich aus dem dunklen, wabernden Etwas. »Auf dieser
Seite meiner Welt konnte ich ihn nicht besiegen. Ich darf ihm nicht
die Zeit lassen, gestärkt und überraschend, hier erneut
aufzutreten und in Frage zu stellen, was ich geschaffen habe… In
meinem Namen wirst du hinübergehen in die Welt, aus der du
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