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TS 03: Zurück aus der Ewigkeit

TS 03: Zurück aus der Ewigkeit

Titel: TS 03: Zurück aus der Ewigkeit
Autoren: Clark Darlton
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1. Kapitel
     
    Die Erde versank hinter dem Heck der SIRIUS, schrumpfte rasend schnell zusammen und wurde im Verlauf weniger Stunden zu einem blaßgrünen Stern erster Größenordnung. Langsam nur schob sich die Sonne seitlich in den Bildschirm herein und überstrahlte schließlich mit ihrem Glanz den unscheinbaren Planeten, der nach einer gewissen Zeit endgültig von ihr verschluckt wurde.
    Zehn Stunden nach dem Start hatte sich die Sonne in eine weißgelbe Orange verwandelt und stand grell genau in der Mitte des Heckbildschirms. Sie wurde kleiner und kleiner und schien das Bestreben zu haben, sich möglichst bald in einen normalen Stern zu verwandeln, deren es Tausende und aber Tausende auf dem samtschwarzen Untergrund des Universums gab.
    Die SIRIUS, das zweite interstellare Raumschiff der Erde, hatte seine lange Reise nach dem Fixstern Alpha Centauri begonnen, eine Reise, die fast sechs Jahre dauern würde, da man die Lichtgeschwindigkeit niemals vollständig erreichte und mit Start- sowie Landeverzögerungen rechnen mußte.
    Der Kommandant, ein hochgewachsener Nordländer mit Namen Per Anderson, saß in der Zentrale in seinem Pilotensessel und betrachtete skeptisch die verschiedenen Instrumente und Skalen, deren Fülle jeden normalen Menschen verwirrt hätte. Nicht so sehr Per Anderson, der fast zwei Jahre lang Gelegenheit gehabt hatte, sich mit der technischen Einrichtung der SIRIUS vertraut zu machen. Bisher war der Start programmgemäß verlaufen und bot keinen Anlaß zu irgendeiner Beunruhigung. Vielleicht aber war es gerade das reibungslose Arbeiten des Antriebes, was Anderson so skeptisch machte.
    Der Funker Jon Halley, ein trockener Engländer von manchmal belustigender Naivität, saß nicht weit von ihm entfernt an seinen Geräten, die Kopfhörer auf den Ohren, und versuchte, die letzten Funknachrichten von der Erde aufzufangen. Auf seinen Zügen zeigte sich unendliche Verachtung, als er schließlich Erfolg mit seinen Bemühungen zu haben schien.
    „Per – das ist wirklich das Letzte! Sie haben einen blutigen Anfänger am Gerät sitzen – nein, nicht dich meine ich, und auch logischerweise nicht mich – sondern die unten in der nordafrikanischen Base. Wenn der Kollege mehr als zwanzig Buchstaben in der Minute tippt, lasse ich mich hängen. Da kommt ja jedes Kind ohne Vorbildung mit.“
    Seit ihrem ersten Flug zum Sirius hatte die gesamte Besatzung des Raumschiffes das unpersönliche ,Sie’ abgeschafft. Die damals so glücklich überstandenen Abenteuer auf dem zweiten Planeten des Nachbarsterns hatten dazu beigetragen, die ohnehin kameradschaftlichen Bande in die der Freundschaft umzuwandeln. Ohne eine solche Einstellung und ohne dieses Verhältnis wäre allein die Idee, sechs Jahre lang in einem Raumschiff zusammenleben zu wollen, heller Wahnsinn gewesen.
    „Vielleicht will man dich nur ärgern“, grinste Anderson und warf Halley einen belustigten Blick zu. Aber der Funker schüttelte energisch den Kopf und schaltete dann auf Sendung um. Mit einem wütenden Schimpfwort begann er, wie wild auf die Taste zu hämmern.
    „Denen werde ich es aber zeigen“, knurrte er voller Genugtuung. „Wollen mal sehen, ob der Säugling jetzt mitkommt. Übrigens hier, Per, diese Nachricht sandten sie uns.“
    Er schob einen schmalen Zettel zum Kommandanten hin, der ihn aufnahm und schnell die wenigen Zeilen überflog. Es war eine normale Botschaft mit den Glückwünschen der Weltregierung. Man hoffte auf einen Erfolg der Expedition und bat um regelmäßige Funkmeldungen, auch dann, wenn die steigende Entfernung keine echte Verbindung mehr gewährleistete.
    Anderson las besonders den letzten Satz noch einmal durch und plötzlich zeigte sich ein Schmunzeln auf seinen Zügen. Er drehte sich halb in seinem Sessel und betrachtete den immer noch wütend auf die Taste Hämmernden mit scheinbar innerlicher Freude. Als Halley auf Empfang schaltete und wartete, bis die Funkwellen den weiten Weg zur Erde und wieder zurück gemacht hatten, belehrte ihn Anderson:
    „Du wirst lange warten müssen, Jon, mindestens einige Stunden. Wir beschleunigen ständig, wenn auch das künstliche Schwerkraftfeld den Andruck schluckt und wir nichts davon bemerken. Und wenn du meinst, dein Freund in Nordafrika müßte sich beeilen, deine Morsezeichen aufzuschreiben, so hast du dich geirrt. Der empfängt sie nämlich auch nur mit zwanzig.“
    Jon Halley betrachtete Per zweifelnd und schüttelte dann den Kopf.
    „Wieso? Ich habe doch
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