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TS 03: Zurück aus der Ewigkeit

TS 03: Zurück aus der Ewigkeit

Titel: TS 03: Zurück aus der Ewigkeit
Autoren: Clark Darlton
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ergeben.“
    „Wenn ich doch nur herausfinden könnte, wovon du eigentlich redest!“ empörte sich Fraud nicht zu Unrecht. „Was würdest du davon halten, mir alles der Reihe nach zu berichten?“
    Harrel nickte und zog ein Stück Papier zu sich heran. Er begann geistesabwesend darauf herumzumalen. Dabei sprach er stockend, um erst später flüssiger und ausführlicher zu werden.
    „Genau wie damals, als wir zum Sirius flogen und uns drei Tage im Hyperraum befanden, mache ich auch diesmal Reihenfilmaufnahmen unserer Umgebung. Besonders interessiert mich dabei natürlich auch unser Zielstern, der Alpha Centauri.
    Wir befinden uns augenblicklich nach unserer Zeitrechnung etwa in der Mitte der Strecke Sol – Alpha Centauri. Seit Monaten geht mit unserer Sonne kaum noch eine Veränderung vor sich, so groß ist bereits die Entfernung, außerdem haben die ursprünglichen Lichtstrahlen eine gewisse Schwierigkeit, uns einzuholen. Sie schleichen nur so an uns vorbei und verfärben das Spektrum ungeheuer. Eine genaue Beobachtung ist daher nicht möglich.
    Genauso ergeht es mir natürlich – im gewissen Sinne nur umgekehrt –, wenn ich Alpha Centauri betrachte. Wir treffen dessen Lichtstrahlen mit annähernder Lichtgeschwindigkeit, was praktisch die doppelte ergäbe. Trotzdem ist eine Beobachtung möglich, und bisher haben mich die seltsamen Begleitumstände meiner Beobachtungen nicht gestört. Ungewöhnliche Situationen ergeben ungewöhnliche Umstände.
    Vor drei Wochen erst begann ich, mir Gedanken zu machen.“
    Fraud stellte zu seinem Ärger fest, daß Harrel immer dann wirkungsvolle Pausen einlegte, wenn es spannend wurde. Um jedoch seinem Freund nicht die Genugtuung zu geben, um die Fortsetzung gebeten zu werden, lehnte er sich nur in seinem Stuhl zurück, zog ein Päckchen Zigaretten aus der Tasche, zündete sich eine an und sog den Rauch genießerisch in sich hinein. Dann sagte er gelangweilt: „So?“
    Harrel verbarg seine Enttäuschung nicht, fuhr aber fort:
    „Ungefähr in der Mitte zwischen zwei Gegenständen und auf dem Weg zu dem einen muß sich der eine Gegenstand optisch genau in dem gleichen Maßstab entfernen wie sich der andere nähert. Das ist doch klar.“
    „Natürlich“, nickte Fraud und hatte scheinbar Mühe, nicht einzuschlafen. Doch selbst Harrel merkte, daß es nur Theater war.
    „Ja, natürlich! Das sagst du so in deinem Leichtsinn. Ich habe das nämlich auch gedacht. Daher war ich ein wenig verblüfft, als ich feststellen konnte, daß es gar nicht so ist. Die Sonne entfernt sich von uns viel langsamer, als Alpha Centauri sich uns nähert.“
    Fraud sah auf.
    „Wie war das? Alpha Centauri kommt uns schneller entgegen, als sich die Sonne entfernt? Ist das überhaupt möglich?“
    „In Wirklichkeit nicht, aber in unserem Fall schon. Ich habe darüber nachgedacht und versucht, es den Lichtstrahlen zuzuschreiben. Die der Sonne holen mit 10 000 km/sec auf, während die von Alpha Centauri uns mit 580 000 km/sec passieren. Aber leider mußte ich einsehen, daß auch das keine vernünftige Erklärung abgab. Und das ist es, was mich so erschüttert – wenn ich mal so sagen darf.“
    „Bitte“, erlaubte Fraud großzügig. Er zerdrückte die Zigarette und sah Harrel an. „Und? Wie folgerst du jetzt?“
    Der Astronom machte eine umfassende Handbewegung und zeigte dann auf die Sichtluke, die einen direkten Blick in das Weltall erlaubte.
    „Daß wir zwar den Raum bezwungen haben, nicht aber die Zeit – die alte Geschichte, wenn du so willst. Aber trotzdem sollten wir uns nicht beunruhigen. Die Verschiebung kann nur sehr gering sein. Und wenn wir wirklich zehn oder fünfzehn Jahre unterwegs sind, auf der Erde aber fünfzig vergangen sind –, was ist schon dabei? Haben wir etwas zu verlieren?“
    Fraud schien nicht ganz mitgekommen zu sein.
    „Willst du damit sagen, daß diese Einstein’sche Angelegenheit nun doch Hand und Fuß hat? Diese Zeitdilatation und sowas? Weißt du, ich habe nie viel von Theorien gehalten, aber von dieser überhaupt nichts.“
    „Sie wurde experimentell bewiesen“, erinnerte ihn Harrel. „Bereits der zweite russische Erdsatellit und später auch die amerikanischen konnten nach jahrelangem Umlauf den Beweis erbringen, daß selbst bei Geschwindigkeiten von 7 km/sec eine Kontraktion der Zeit – wenn auch recht minimal – stattfindet. Im Verhältnis zur Geschwindigkeitssteigerung vermutete man eine Kontraktion nach dem Gesetz der Quadratur. Was dabei herauskommt,
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